Zum Auftakt der dritten Runde der WM-Qualifikation gab es für Asiens Spitzenteams ganz unterschiedliche Ergebnisse. Japan kassierte eine völlig überraschende 1:2-Heimniederlage gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, während Australien, die Republik Korea und Iran sich in ihren Heimspielen gegen Irak, die VR China beziehungsweise Katar durchsetzten. Auch Usbekistan und Saudiarabien feierten zum Auftakt Siege, nämlich jeweils mit 1:0 gegen Syrien beziehungsweise Thailand. FIFA.com fasst die Partien in Asien zusammen.

Das Topspiel *Japan – Vereinigte Arabische Emirate 1:2* Tore: Keisuke Honda, 11., für Japan; Ahmed Khalil, 20. und 54. (Elfm.), für VAE

Die Vereinigten Arabischen Emirate sorgten nach anfänglichem Rückstand mit ihrem Sieg in Japan für die größte Überraschung des ersten Spieltags. Spielführer Ahmed Khalil war der große Held auf Seiten der Gäste. Er erzielte in beiden Halbzeiten einen Treffer und sorgte damit nach dem Viertelfinale beim AFC Asien-Pokal im vergangenen Jahr für einen neuerlichen Sieg der Westasiaten. Dank des Sieges dürfen die Schützlinge von Mahdi Ali am nächsten Spieltag mit breiter Brust in die Partie gegen Australien gehen. Vahid Halilhodzic muss seine japanischen Schützlinge hingegen vor der Reise nach Thailand moralisch wieder aufrichten.

Dabei hatten die Japaner mit acht Europa-Legionären den besseren Start in die Partie erwischt. Sie gingen auch durch Keisuke Honda vom AC Mailand in Führung, der nach einem Freistoß von Hiroshi Kiyotake per Kopf traf. Doch die Antwort der VAE ließ nicht lange auf sich warten. Khalil glich mit einem perfekt ausgeführten Freistoß aus. Die Westasiaten witterten nun ihre Chance und erhöhten im zweiten Durchgang den Druck. Als Ismail Al Hammadi bei einem Angriff im Strafraum zu Fall gebracht wurde, war es so weit. Khalil verwandelte den Foulelfmeter im Panenka-Stil und sicherte seinem Team somit die ersten drei Punkte. Für die Japaner war es die erste Niederlage in der laufenden WM-Qualifkation.

Die anderen Spiele Die Republik Korea baute ihre positive Bilanz gegen die VR China mit einem 3:2-Heimsieg weiter aus. 24 Minuten vor Schluss lagen die Schützlinge von Uli Stielike noch klar mit 3:0 in Führung. Dann allerdings wäre die Partie fast noch gekippt. In der ersten Halbzeit waren die Gastgeber durch einen von Zheng Zhi ins eigene Netz abgefälschten Freistoß von Son Heungmin in Führung gegangen. Im zweiten Durchgang erhöhten die Südkoreaner dann durch Treffer von Lee Chungyong und Koo Jacheol auf 3:0. Erst danach schienen die Chinesen wirklich aufzuwachen. Yu Hai verkürzte auf 1:3, bevor Hao Junmin nur vier Minuten später den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielte und für eine überaus spannende Schlussphase sorgte. Die Schützlinge von Gao Hongbo hatten sogar noch Chancen, wenigstens einen Punkt zu retten. Die beste davon vereitelte Torhüter Jung Sungryong gegen Ren Hang. So fuhren die Chinesen letztlich mit leeren Händen nach Hause.

Australien feierte dank zweier Treffer durch Massimo Luongo und Tomi Juric einen Auftaktsieg gegen Irak. Von den Zuschauern angefeuert, waren die Socceroos die dominierende Mannschaft, doch sie brauchten 58 Minuten, bis sie endlich die solide Abwehr der Iraker geknackt hatten. Nach der torlosen ersten Halbzeit wurde es im zweiten Durchgang deutlich lebhafter. Letztlich wurden die Gastgeber für ihre Mühen belohnt. Kurz nachdem Juric eine Großchance vergeben hatte, legte er Luongo den ersten Treffer auf. Nur sieben Minuten später erzielte er dann selbst aus kurzer Distanz das Tor zum 2:0-Endstand.

In der Partie zwischen Usbekistan und Syrien sorgte Alexandr Geynrikh mit dem einzigen Tor für die Entscheidung. Die Syrer agierten erneut sehr defensivstark und ließen im ersten Durchgang kaum Torchancen zu. Nach der Pause erhöhten die Usbeken den Druck weiter. Igor Sergeev scheiterte nur knapp. Erst in der 74. Minute fiel der entscheidende Treffer. Odil Akhmedov zwang den syrischen Torhüter Ibrahim Almeh zu einer Rettungstat. Den abgewehrten Ball konnte Geynrikh dann zur Freude der jubelnden Fans in den Maschen unterbringen.

Iran feierte einen hart erkämpften 2:0-Heimsieg gegen Katar. Beide Treffer fielen erst in der Nachspielzeit durch Reza Ghoochannejad und Alireza Jahanbaksh. Während der 90 Minuten hatten beide Teams einige Torchancen, die jedoch ungenutzt verstrichen. Die Entscheidung fiel erst in der Nachspielzeit, als Ghoochannejad das Team Melli in Führung brachte. Unmittelbar danach erhöhte Jahanbakhsh sogar noch auf 2:0.

Auch Saudiarabien kam gegen Thailand erst in der Schlussphase zum Erfolg. Nawaf Al Abed verwandelte in der 86. Minute einen Elfmeter. Die Thailänder wussten mit schnellem und flüssigem Spiel zu gefallen. Stürmer Teerasil Dangda scheiterte mit einem gut platzierten Kopfball nur knapp. Die besseren Chancen hatten allerdings die Gastgeber. So scheiterte Naif Hazazi aus kurzer Entfernung nur knapp am gegnerischen Torhüter. Am Ende kassierten die Thailänder eine bittere Niederlage, als Fahad Al Muwallad im Strafraum gefoult wurde. Al Abed ließ Thailands Torhüter beim anschließenden Foulelfmeter keine Chance und schenkte seinem Team damit den Sieg.

Der Spieler des Tages Ahmed Khalil zeigte beim Überraschungssieg der VAE in Japan eine herausragende Leistung. Damit bestätigte er erneut, dass er völlig zu Recht zu Asiens Fussballer des Jahres gewählt wurde. Der 25-jährige Stürmer von Al Ahli zeigte insbesondere bei Standardsituationen seine Stärken und glich so auch den frühen Führungstreffer durch Honda aus. Mit großem Selbstvertrauen trat er dann auch zum Elfmeter an, den er mit einem frechen Panenka-Heber zum spielentscheidenden Treffer verwandelte. Es war bereits sein 13. Treffer im laufenden Wettbewerb. Damit liegt er nur noch ein Tor hinter dem besten Torjäger Mohammad Al Sahlawi aus Saudiarabien.

Hätten Sie's gewusst? Khalils Siegtreffer gegen Japan erinnerte an das letzte Duell der beiden Teams beim AFC Asien-Pokal. Dabei hatte Spielmacher Amer Abdulrahman den entscheidenden Schuss im Elfmeterschießen ebenfalls nach Panenka-Vorbild verwandelt und damit den Erfolg für sein Team besiegelt.

Zitat "Am Ende wurde es doch noch einmal schwierig, obgleich wir in der zweiten Halbzeit schon eine komfortable 3:0-Führung herausgespielt hatten. 20 Minuten vor Schluss lief alles noch gut, doch dann haben wir regelrecht abgeschaltet und zwei Gegentore kassiert. Wir müssen 90 Minuten lang gut spielen, nicht nur 70." Uli Stielike (Trainer, Korea Republik)

Die Ergebnisse des ersten Spieltags 1. September:

Gruppe A: Korea Republik – China VR 3:2 Iran – Katar 2:0 Usbekistan – Syrien 1:0

Gruppe B: Australien – Irak 2:0 Japan – Vereinigte Arabische Emirate 1:2 Saudiarabien – Thailand 1:0