Mittwoch 30 März 2016, 06:06

Nigeria unter Schock - Marokko bucht Ticket

Der dreimalige Afrikameister Nigeria ist auf dem Weg zum CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2017 vorzeitig gescheitert. Südafrika wiederum wird ein Fussballwunder benötigen, um die Endrunde in Gabun zu erreichen. Bessere Neuigkeiten gab es für den afrikanischen Rekordmeister Ägypten, der die erste Endrundenteilnahme seit 2010 praktisch sicher hat, sowie für die Komoren, die in diesem Wettbewerb den ersten Sieg in ihrer Geschichte landeten.

Die Höhepunkte* Ghana, Algerien und Senegal mit einem Bein in der Endrunde Obwohl die Black Stars in Maputo gegen Mosambik nicht über ein torloses Unentschieden hinauskamen, war dies nach dem Sieg wenige Tage zuvor ein weiterer großer Schritt in Richtung Endrunde. Die Westafrikaner erhielten zudem Schützenhilfe, da sich die Rivalen in der Gruppe H, Mauritius und Ruanda, mit jeweils einem Sieg gegenseitig neutralisierten. Dadurch weist Ghana nunmehr vier Punkte Vorsprung vor den beiden Verfolgern auf und benötigt nur noch einen Sieg in den verbleibenden zwei Partien, um sich das Ticket nach Gabun zu sichern. Auf ähnliche Weise konnten Algeriens Fennecs in der ersten Partie gegen Äthiopien einen überlegenen 7:1-Sieg landen, auf den gegen den gleichen Gegner wenige Tage später ein spannendes 3:3 folgte, um in Gruppe J mit fünf Zählern Vorsprung vorentscheidend in Führung zu gehen. Islam Slimani gelangen drei Tore in den beiden Partien. Senegal baute die Führung in Gruppe K dank zweier Siege gegen Niger (2:0, 2:1) sogar auf sechs Punkte aus. Die Löwen von Teranga* müssen in den verbleibenden zwei Spieltagen nur noch einen Zähler holen. Moussa Konaté und Pape Souaré erzielten beim 2:1-Erfolg in Niamey die Tore für Senegal.

Südafrika muss zittern, "Atlas-Löwen" sind durch Der Afrikameister von 1996 steht nach den beiden Unentschieden gegen Kamerun an diesem Doppelspieltag kurz vor dem Ausscheiden. Der Südafrikaner Hlompho Kekana sorgte in der ersten Partie, die 2:2 endete, mit seinem Traumtor aus 60 Metern zwar weltweit für Aufsehen: "Ich achte immer darauf, wenn die Torhüter ihr Gehäuse verlassen. Als wir den Ball eroberten, schaute ich auf, sah den Keeper weit vor seiner Linie stehen und nutzte die Chance", erklärte der Torschütze. Doch nach den beiden Unentschieden liegt Südafrika mit nur drei Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe M, während Kamerun mit acht Zählern nach wie vor an der Spitze steht. Überraschend konnte zudem Mauretanien den Abstand auf den Tabellenführer auf einen Punkt verkürzen. Kap Verde ist zwar das in der Weltrangliste am höchsten notierte Team Afrikas, hatte gegen Marokko dennoch in beiden Begegnungen das Nachsehen. Youssef El-Arabi gelangen alle drei Tore für die Atlas-Löwen. Der in Spanien für Granada spielende Stürmer sicherte seinem Team in Praia mit dem einzigen Treffer des Tages den 1:0-Sieg, bevor er beim 2:0-Erfolg drei Tage später zwei weitere Tore erzielte. Ein erfolgreicher Einstand für den neuen Trainer Herve Renard, der sich mit den Atlas-Löwen als erstes Team außer dem Gastgeber Gabun für die kontinentale Endrunde qualifizierte.

Außenseiter schreiben Geschichte Noch nie zuvor hatte das Team der Komoren eine Partie in der Qualifikation zum Afrika-Cup gewonnen. Der einzige Pflichtspielsieg überhaupt datierte von 2009, als beim regionalen COSAFA-Cup ein 2:1 gegen die Seychellen gelang. Das lange Warten hatte am Donnerstag endlich ein Ende, als der in Griechenland spielende Stürmer El Fardou Ben Nabouhane mit dem einzigen Treffer des Tages gegen Botsuana einen historischen Sieg für die Coelecantes sicherstellte. In einer Gruppe A mit Togo und Tunesien wurden Liberia im Vorfeld kaum Chancen auf Erfolg eingeräumt. Gleichwohl liegen die Lone Stars nach den zwei Siegen gegen Dschibuti (1:0, 5:0) mit zwei Punkten Vorsprung vor den beiden Rivalen an der Spitze der Tabelle. Nun empfangen sie in der nächsten Partie die Togolesen, bevor es am letzten Spieltag nach Tunesien geht. Guinea-Bissau rangiert in Afrika auf dem 45. Rang und weltweit auf Platz 147, doch zwei Spieltage vor dem Ende der Qualifikation liegt das Team in Gruppe E vor Kongo, Sambia und Kenia in Führung. Dies gelang den Djurtus dank ihrer zwei 1:0-Siege gegen Kenia, während sich Kongo und Sambia in beiden Partien 1:1 unentschieden trennten. Damit eroberte Guinea-Bissau mit einem Punkt Vorsprung vor diesen beiden Rivalen den Platz an der Sonne.

Spieler im Fokus Obwohl der ägyptische Youngster Ramadan Sobhi gerade erst am Anfang seiner Karriere als Fussballer steht, spielte der Flügelstürmer zuletzt mehrmals eine entscheidende Rolle. Vor wenigen Wochen leistete er einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Al Ahly die Playoff-Runde der CAF Champions League erreichte. Am Dienstag wiederum sicherte er den Pharaonen gegen Nigeria den 1:0-Erfolg und damit praktisch das Ticket zum Afrikanischen Nationen-Pokal, an dem sein Land seit 2010 nicht mehr teilgenommen hat. Die Super Eagles wiederum sind durch diese Niederlage wie in der letzten Qualifikation vorzeitig ausgeschieden.

Statistik 4 - So viele Siege haben Marokko und Senegal in vier Qualifikationspartien erzielt. Es sind die einzigen Teams mit einer makellosen Bilanz nach den vier Spieltagen.

Zitat "Die Aussichten auf eine Teilnahme in Gabun werden nun immer düsterer. Wir dürfen uns nichts vormachen. Doch es steht immer noch etwas auf dem Spiel. Und wenn wir auf dieser Leistung, die wir gezeigt haben, aufbauen, werden wir uns definitiv für die WM qualifizieren." Shakes Mashaba (Trainer, Südafrika)