Freitag 19 Mai 2017, 11:49

Auswärtskönige und ein fantastischer Abschied

  • Ein niederländischer Haudegen feiert Rekorde in Rotterdam

  • Ein chilenischer Stürmer versetzt Heim-Verteidiger in Angst und Schrecken

  • Ein portugiesischer Trainer bringt seinem Team das Toreschießen bei

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Jahre lang hatte der Rekord von Olympique Marseille Bestand, das dank Spielern wie Manu Aznar, Vilmos Kohut und Mario Zatelli in 30 Ligue-1-Spielen in Folge getroffen hatte, bis er am Mittwoch von AS Monaco gebrochen wurde. Das Team von Leonardo Jardim setzte sich mit 2:0 gegen AS Saint-Etienne durch und sicherte sich nach 33 Punkten aus den letzten elf Spielen schon am vorletzten Spieltag erstmals seit 17 Jahren wieder die französische Meisterkrone. Damit verpasste Paris Saint-Germain den angestrebten fünften Titelgewinn in Serie. Monaco belegt nun mit acht Titeln in der Liste der französischen Rekordmeister gemeinsam mit Nantes den dritten Platz. Davor liegen noch AS Saint-Etienne und Olympique Marseille (jeweils zehn Meistertitel). In der ersten Saison unter Trainer Jardim (2014/15) hatten es die Monegassen lediglich auf eine Quote von 1,3 Toren pro Spiel gebracht. In der laufenden Saison liegt dieser Wert hingegen bei beeindruckenden 2,8 Treffern je Partie. 104 erzielte Tore sind der dritthöchste Wert in der Geschichte der französischen Liga. Damit ließ Monaco am vorletzten Spieltag OSC Lille (102 Tore in der Saison 1948/49) und Paris Saint-Germain (ebenfalls 102 Tore in der Saison 2015/16) hinter sich. Den Allzeitrekord stellte RC Paris mit Thadee Ciskowski in der Saison 1959/60 mit 118 Toren auf. Dies reichte allerdings in jener Saison nur für Platz drei. Meister wurde damals Stade Reims mit Spielern wie Roger Piantoni und Just Fontaine, die es auf 109 Tore brachten.

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Auswärtstore hat der SSC Neapel in dieser Serie-A-Saison bereits erzielt und damit den Rekord von Juventus Turin aus der Spielzeit 1949/50 mit Akteuren wie Karl Aage Praest, Rinaldo Martino, Giampiero Boniperti und John Hansen eingestellt. Neapel erreichte den Rekord mit einem 5:0-Kantersieg beim FC Turin. Schon im Hinspiel hatte der an Turin ausgeliehene englische Nationaltorhüter Joe Hart fünf Mal hinter sich greifen müssen. Die Neapolitaner haben nun in 14 Auswärtsspielen in Folge stets mindestens einen Treffer erzielt. Dies ist die längste derartige Serie seit 1975/76, als Giuseppe Massa, Giuseppe Savoldi und Co. ebenfalls auf den gegnerischen Plätzen gefürchtet waren. Verantwortlich für diesen Erfolg ist in erster Linie Dries Mertens, der es in den vorherigen zwei Saisons nur auf einen mageren Schnitt von 0,17 Toren pro Spiel brachte, nun aber mit 25 Toren in 33 Einsätzen auf 0,76 Treffer pro Partie kommt. Neapel ist mit bisher 86 Treffern der torgefährlichste Klub der Saison und hat den Allzeitrekord von 92 Toren vor Augen, den Juventus Turin mit Omar Sivori und John Charles in der Saison 1959/60 aufstellte.

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Jahre und 296 Tage war Dirk Kuyt alt, als er zum viertältesten Hattrick-Schützen in der Geschichte der Eredivisie wurde. Noch älter waren nur Abe Lenstra, Faas Wilkes und Pleun Strik. Kuyt erzielte nach nur 38 Sekunden das schnellste Tor für Feyenoord Rotterdam seit Graziano Pelle 2012 und erreichte damit als dritter Spieler nach Cor van der Gijp 1961 und Ove Kindvall 1970 die Marke von 100 Eredivisie-Toren für die Rotterdamer. Der Angreifer ließ noch zwei weitere Treffer folgen und hat damit bereits zum neunten Mal einen Hattrick in der Eredivisie erzielt – Rekord für dieses Jahrhundert. Dank des 3:1-Sieges gegen Heracles Almelo am letzten Spieltag schloss Feyenoord die Saison mit einem Punkt mehr als Ajax Amsterdam ab und feierte den ersten Meistertitel seit 18 Jahren. Damals hatten die Rotterdamer mit Akteuren wie Jerzy Dudek, Paul Bosvelt, Bonaventure Kalou, Jon Dahl Tomasson und Julio Cruz den Titel geholt. 1998/99 hatte Feyenoord mit dem 14. Titelgewinn mit dem damaligen Rekordmeister PSV Eindhoven gleichgezogen. Seitdem hat die PSV allerdings neun weitere Meistertitel bejubeln können. Der 3:1-Auswärtssieg von Ajax Amsterdam bei Willem II blieb letztlich bedeutungslos. Grund zum Jubeln hatte indes Kasper Dolberg, der als erst sechster Teenager in den Reihen von Ajax mehr als 15 Tore in einer Saison erzielte. Dies hatten zuvor nur Johan Cruyff, Wim Kieft, Gerald Vanenburg, Marco van Basten und Patrick Kluivert geschafft.

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Jahre nachdem Gerd Müller als letzter Spieler in zwei Bundesligasaisons in Folge die Marke von 30 Toren knackte, ist dies nun auch Robert Lewandowski gelungen. Der Stürmer vom FC Bayern München hatte es in der vergangenen Saison auf 32 Treffer gebracht. Am Samstag erzielte er mit dem Treffer zum 1:1-Ausgleich bei RB Leipzig nun sein 30. Tor der laufenden Saison. Für die Schützlinge von Trainer Ralph Hasenhüttl war dies das erste Heim-Gegentor seit mehr als siebeneinhalb Stunden. Lewandowski erreichte damit als 15. Spieler die Marke von 150 Bundesligatoren. Dank zweier Treffer von Timo Werner lag Leipzig zehn Minuten vor Schluss noch mit 4:2 in Führung. Doch dann erzielte der 28-jährige Pole seinen zweiten Treffer des Tages, bevor David Alaba und Arjen Robben den Bayern noch einen dramatischen 5:4-Sieg bescherten.

15

Auswärtstore hat Alexis Sánchez in der Saison 2016/17 der Premier League erzielt. Noch mehr schaffte bisher nur Kevin Phillips, der es 1999/2000 auf 16 Auswärtstreffer für den AFC Sunderland brachte. Der 28-jährige Chilene wurde am Samstag mit seinem Treffer bei Stoke City zum achten Spieler des FC Arsenal, der in der Premier League die Marke von 50 Toren knackte. Die weiteren derart erfolgreichen Gunners sind Thierry Henry, Ian Wright, Robin van Persie, Dennis Bergkamp, Olivier Giroud, Theo Walcott und Robert Pires. Am Dienstag schnürte Sanchez dann einen Doppelpack zum 2:0-Sieg gegen Sunderland. Damit liegt er im Rennen um die Torjägerkrone der Premier League nur noch einen Treffer hinter Romelu Lakaku vom FC Everton und drei hinter dem Führenden Harry Kane (26 Tore). Der FC Arsenal brachte es in der Partie auf 36 Torschüsse und damit mehr, als Sunderland in acht von zehn Monaten der laufenden Saison zustande brachte. Die Londoner dürfen somit weiterhin darauf hoffen, sich zum 18. Mal in Folge für die UEFA Champions League zu qualifizieren.

In Kürze 367 Tore in den europäischen Topligen hat Real Madrids Nummer 7 Cristiano Ronaldo mit seinem Doppelschlag gegen Celta Vigo erreicht und damit den bisherigen Allzeitrekord von Jimmy Greaves gebrochen.

4 Mal in Folge hat der portugiesische Rekordmeister Benfica Lissabon erstmals in seiner Geschichte die Landesmeisterschaft gewonnen.