Freitag 28 Februar 2020, 08:00

Zoff: "Eine unglaublich intensive Erfahrung"

  • Dino Zoff feiert am 28. Februar 2020 seinen 78. Geburtstag

  • Italiens Ex-Weltklassekeeper sprach einst exklusiv mit FIFA.com über seine Karriere

  • Zoff wurde Welt- und Europameister, dazu WM-Rekordhalter

Welchen Stellenwert hat die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ für Sie? Die Worte "Fussball-Weltmeisterschaft" rufen in mir Erinnerungen an die schönsten Tage meiner Sportlerkarriere wach. Schließlich habe ich bei mehreren Weltmeisterschafts-Turnieren gespielt und konnte meine aktive Karriere mit dem Titel bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Spanien 1982 ™ beenden. Sie können sich also vorstellen, mit welcher Freude und Befriedigung ich mich gerade an diesen Wettbewerb zurückerinnere.

Haben Sie bis heute enge Beziehungen zu den Spielern, mit denen Sie damals bei den WM-Turnieren spielten? Wer gemeinsam Weltmeister geworden ist, der bleibt für immer eng miteinander verbunden. Ein solches Ereignis bleibt unvergesslich, von daher ist es auch völlig normal, dass unter solchen Umständen geschmiedete Freundschaften besonders intensiv sind. Außerdem treffe ich hin und wieder auf einige der Spieler, gegen die ich in jenen Tagen angetreten bin, und freue mich jedes Mal, wenn ich ein paar Worte mit ihnen wechseln kann.

Was war Ihr Geheimnis? Haben Sie sich psychologisch ganz besonders vorbereitet, oder sind Ihre eiserne Konzentrationsfähigkeit und Ihr jederzeit sicheres Auftreten angeborene Talente? Nein, überhaupt nicht. Es versteht sich natürlich von selbst, dass man sich auf eine WM intensiv vorbereitet - schließlich ist das der wichtigste Wettbewerb in der Welt des Fussballs. Also ist man schon zum Zeitpunkt seiner Ankunft voll konzentriert. Darüber hinaus haben wir in Italien seit jeher eine ausgeglichene und äußerst hochklassige heimische Liga, so dass ich auch dort jedes Spiel hochkonzentriert angehen musste. Die größte Gefahr besteht meiner Meinung nach darin, dass man nicht mit dem Druck umgehen kann, den ein solches Turnier mit sich bringt. Aber die Azzurri sind in jede FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ™ voll konzentriert hinein gegangen.

Sie standen bei drei FIFA Fussball-Weltmeisterschaften ™ im Tor der Azzurri - und es hätten sogar vier sein können, wenn Albertosi 1970 nicht den Vorzug erhalten hätte... Ich bin mit dem, was ich erreicht habe, voll und ganz zufrieden - auch wenn ich zugeben muss, dass ich enttäuscht war, als ich bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 1970 ™ nicht spielen durfte. Immerhin war ich zum ersten Mal im WM-Kader. Zudem hatte ich in der Mannschaft gestanden, die zwei Jahre zuvor in Rom Europameister geworden war - also ging ich davon aus, dass ich in Mexiko zur Startelf gehören würde. Doch das erwies sich als Trugschluss, denn unser Trainer Valcareggi entschied sich für Albertosi, der übrigens ein ganz hervorragender Keeper war, als Nummer Eins. Damals war ich darüber wirklich aufgebracht - aber da wusste ich auch noch nicht, dass ich das Glück haben würde, 1974, 1978 und 1982 bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ™zu spielen.

Wie lassen sich die drei FIFA Fussball-Weltmeisterschaften ™, bei denen Sie gespielt haben, miteinander vergleichen? 1974 reiste das italienische Team mit hohen Erwartungen nach Deutschland - und ich selbst schaffte es sogar bis auf das Titelblatt des Magazins Newsweek, weil es mir gelungen war, zwei Jahre lang, von 1972 bis 1974, kein Länderspieltor zu kassieren. Aber dieses Turnier verlief alles andere als glücklich - weniger, was mich betrifft, weil ich ein ganz ordentliches Turnier spielte, sondern eher für uns als Mannschaft. Ich glaube, das lag daran, dass die Elf sich damals mitten in einem Generationswechsel befand. Einige Spieler standen schon kurz vor dem Ende ihrer Karriere, und der Trainer sah sich großem Druck von Seiten einiger Vorstandsmitglieder des italienischen Fussballverbands ausgesetzt. Dabei weiß jeder, dass man keinen Krieg gewinnen kann, wenn es zu viele Generäle, aber keine Soldaten gibt.

1978 spielte das Team dagegen eine großartige Weltmeisterschaft - das heißt, alle Spieler bis auf mich. Ich war körperlich nicht in bester Verfassung und habe daher nicht die Leistung gebracht, die man von mir erwartete. Bis heute wirft man mir vor, dass ich diesen Fernschuss nicht gehalten habe (geschossen von Arie Haan im Spiel Italien - Niederlande). Heutzutage gelten solche Treffer als "Tore des Jahres", aber damals gab jeder dem Torhüter die Schuld. Dennoch habe ich damals nicht auf der Höhe meines Könnens gespielt. Vermutlich hätten wir sogar das Finale erreichen können, doch ich bezweifle, dass wir stark genug gewesen wären, um es zu gewinnen. Die argentinische Mannschaft spielte damals sehr gut, und außerdem hatte sie Heimvorteil. Aber nochmals: Ich habe damals nicht die Leistung gebracht, die man von mir erwartete. Und dann kam 1982 ...

Stimmt es, das man sagen kann, Bearzot und Sie hätten eine enge Verbindung gehabt? Man könnte durchaus sagen, dass Bearzot mir vieles anvertraut hat und dass zwischen uns fast schon eine Komplizenschaft herrschte - doch das will ich nicht in einem negativen Sinn verstanden wissen. Ich habe immer daran geglaubt, dass jeder an seinem Platz sein Bestes geben sollte. Bearzot war der Trainer und damit letztendlich verantwortlich für das Team. Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren Weltmeistertitel ihm zu verdanken haben. Er bewahrte unsere mannschaftliche Geschlossenheit und wusste genau, wann er sich in schwierigen Momenten schützend vor uns stellen musste. Für mich war so etwas wie eine Vaterfigur - wir stammen ja auch aus der gleichen Region Italiens - und zwischen uns herrschte immer tiefer gegenseitiger Respekt für die Position des anderen.

Sind die Menschen aus Ihrer Region nicht dafür berühmt, dass sie wenig sagen, aber viel arbeiten? Das stimmt. Für uns Leute aus dem Friaul sind Taten schon immer wichtiger gewesen als Worte - oder zumindest war das lange Zeit so ... Bei uns werden selten große Worte gemacht. Und genau wie ich glaubte auch Bearzot, dass Worte ein Eigenleben haben: Wenn man etwas sagt, ist man auch für das Gesagte verantwortlich. Leider gerät diese Einstellung heute mehr und mehr in Vergessenheit - man denke nur an die vielen falschen Propheten, die reden und reden, aber nichts sagen.

Waren Sie schon im Vorfeld eines Spiels in Bearzots taktische Maßnahmen eingeweiht - wie zum Beispiel die Anweisung zum Toreschießen, die er angeblich Gentile gegen Ende der Partie gegen Brasilien gab? Nein, weil ich darin nicht eingeweiht werden wollte. Ich habe mir immer den Respekt vor der Arbeit anderer Menschen bewahrt, und letztlich trägt der Trainer die Verantwortung für das gesamte Team. Als Kapitän hatte ich andere Verantwortlichkeiten. Von Zeit zu Zeit hat Bearzot mir zwar etwas erzählt oder mich in etwas eingeweiht, aber weiter sind wir beide darin nie gegangen.

Konnten Sie aus Ihrer Position auf dem Feld Tardellis Tor (im Finale gegen Deutschland) sehen? Natürlich, aber viel wichtiger als das Tor war, dass ich Tardellis Reaktion sehen konnte. Nach dem Treffer benahm er sich wie ...

Ein Verrückter? Er war ein sehr leidenschaftlicher und instinktiv reagierender Mensch, und daher war so eine Reaktion völlig natürlich für ihn.

Haben Sie nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft Ihren Gefühlen ebenfalls freien Lauf gelassen? Ich habe zwar nicht völlig die Beherrschung verloren, doch ich war natürlich vor Freude außer mir. Man muss sich das nur einmal vor Augen halten: Das eigene Team ist Weltmeistertitel, man selber 40 Jahre alt und Kapitän dieser Mannschaft ... wer wäre da nicht in Jubel ausgebrochen und hätte Ehrenrunden gedreht? Nichtsdestotrotz bin ich nie ein Mann der großen Gefühlsausbrüche und der überschwänglichen Jubelfeiern gewesen.

Aber es war doch der Höhepunkt Ihrer Karriere? Das stimmt - und dennoch bin ich immer ein Verfechter des sachlichen Verhaltens auf dem Platz gewesen, allein schon aus Respekt vor dem Gegner. Diese ganzen übertriebenen Gesten der Verzweiflung oder diese überschwänglichen Begeisterungsausbrüche waren nie meine Sache. Ich habe immer versucht, daran zu denken, wie sich der Gegner jetzt in diesem Augenblick fühlt (wenn ich gewann).

Hätten Sie je daran geglaubt, mit dem FIFA WM-Pokal im Arm Ihre Länderspielkarriere zu beenden? Sie wissen ja, dass die Zusammenstellung des Kaders im Vorfeld dieser FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ™ nicht unumstritten war - und meine Aufnahme ins Team, mit 40 Jahren, war einer der Hauptgründe für Diskussionen. Andererseits fiel die Kritik, die sich über uns ergoss, viel zu übertrieben aus, denn niemand liebt Übertreibungen so wie wir Italiener. Dennoch haben wir keinen Augenblick an uns gezweifelt. Bearzot war ein ausgesprochen sachlicher Mann, der sich nie von den Medien oder den Meinungen in seinem Umfeld beeinflussen ließ. Er hatte seine eigene Sicht der Dinge und weigerte sich, den Umständen einfach nachzugeben. Als Paolo Rossi nicht traf, wurde die Kritik an Bearzot immer lauter, und wirklich jeder sagte ihm, er sollte Rossi aus dem Team nehmen und dies und das umstellen ... Doch stattdessen traf er eine wahrhaft ungewöhnliche Entscheidung: Er hielt an Rossi fest und ließ die Dinge sich entwickeln. Und wie wir wissen, sollte sich seine Loyalität auszahlen.

Auch wenn Paolo Maldini Ihnen eine Bestmarke abgejagt hat, so halten Sie bis heute eine ganze Reihe von Rekorden im Fussball - unter anderem legendäre 1142 Minuten ohne gegnerisches Länderspieltor. Es stimmt, Maldini ist inzwischen der Spieler mit den meisten Länderspielen. Ich stand 112 Mal für Italien auf dem Platz, doch diese Marke hat er längst hinter sich gelassen. Aber Sie wissen ja: Rekorde sind dazu da, um gebrochen zu werden. Abgesehen davon war der Verlust dieser Bestmarke an Maldini eigentlich eine Freude - denn er ist ein wirklich einzigartiger Spieler.

Sie sind bestimmt stolz auf Ihren Rekord der meisten Spiele hintereinander, oder? Ja. Auch wenn einige der von mir aufgestellten Bestmarken durchbrochen wurden, so kann ich voller Stolz auf eine Serie von 332 Spielen hintereinander zurückblicken (in der Serie A) - ich habe also elf Jahre lang ununterbrochen jedes Meisterschaftsspiel in der italienischen Liga absolviert. Ich kann also zu Recht behaupten, dass ich immer auf dem Platz stand und immer für meine Teams da war, und das schenkt mir ein Gefühl großer Befriedigung.

Sie hatten gerade einmal vier Länderspiele absolviert, als Sie die Europameisterschaft gewannen, und als 40-Jähriger beendeten Sie Ihre Karriere als Weltmeister... Meine Zeit in der italienischen Nationalmannschaft war von Anfang bis Ende etwas wirklich ganz Besonderes. Angefangen von der Europameisterschaft 1968 bis zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Spanien 1982 ™ - ich hätte mir nichts Besseres wünschen können.

Soweit ich weiß, kannten Sie Lev Yashin recht gut. Was ist mit den heutigen Torhütern - verfolgen Sie noch viele der aktuellen Schlussmänner? Ja, ich kannte Yashin recht gut. Wir waren gute Kollegen, wenn ich ihn auch nicht gerade als Freund bezeichnen würde, da wir dafür zu weit voneinander entfernt lebten. Aber ich werde ihm immer dafür dankbar sein, dass er zu meinem Abschiedsspiel kam - er, (Joel) Bats und viele andere waren damals in San Remo anwesend, als ich zum letzten Mal im Tor stand. Abgesehen davon war er einer der besten Torhüter aller Zeiten.

Wie ich höre, haben Sie auch von Bats eine sehr hohe Meinung? Ja. In meinen Augen war Bats ein wirklich kompletter Torhüter, immer konzentriert, schnell und mit ganz hervorragender Strafraumbeherrschung. Ich habe immer große Stücke auf ihn gehalten.

Glauben Sie, dass sich die Rolle der Torhüter aufgrund der neuen Rückpass- und Ballkontaktregeln stark verändert hat? Nein, das denke ich eigentlich nicht. Es gab einmal eine Zeit, als die Torhüter wegen der offensiven Abseitsauslegung sehr häufig gezwungen waren, ihren Strafraum zu verlassen und wie ein Verteidiger einen gegnerischen Stürmer anzugreifen. Heute ist die Arbeit eines Torhüters ein ganzes Stück komplizierter geworden: Wer heute noch mit einer Fußabwehr in den Mann geht, der riskiert immer eine Strafe - mindestens eine Gelbe Karte oder sogar einen Elfmeter. Es kann aber auch passieren, dass sich ein Stürmer, anstatt aufs Tor zu gehen, den Ball weit vorlegt und dann hofft, dass es zum Körperkontakt mit dem Keeper kommt. In dieser Hinsicht haben wir es leichter gehabt, denn wir durften noch mit voller Entschlossenheit mit den Füßen zuerst zum Ball gehen. Wahrscheinlich wurde damals einfach fairer miteinander umgegangen: die Stürmer versuchten immer, ein Tor zu erzielen, anstatt einen Elfmeter zu provozieren. Die heutige Spielweise bedeutet natürlich eine Entwicklung zum Schlechteren, weil sie die Möglichkeiten des Torhüters stark beschneidet. Heute muss man viel länger warten und darf nicht mit vollem Einsatz spielen, denn beim kleinsten Kontakt riskiert man als Keeper eine Gelbe oder Rote Karte und einen Elfmeter. Von daher sind die Torhüter heute in einer schwächeren Position als früher.

Was ist in Ihren Augen die beste Parade, die Sie je gezeigt haben? Meine größte Rettungstat gelang mir bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Spanien 1982 ™, als ich kurz vor Schluss der Partie gegen Brasilien einen Kopfball von Oscar auf der Linie stoppen konnte. Als ich den Ball unter mir begrub, reklamierten die Brasilianer lautstark auf Tor, und einen Augenblick lang hatte ich das schreckliche Gefühl, der Schiedsrichter würde ihnen Recht geben und entscheiden, dass der Ball die Linie überschritten hätte. Es war wirklich ein Augenblick voll nackter Angst - also blieb ich einfach unten, klammerte mich an den Ball wie an mein eigenes Leben und wartete auf den Schiedsrichter, damit dieser sich die genaue Lage des Leders anschauen konnte. Neun Jahre zuvor hatte ich eine ähnliche Situation schon einmal erlebt, als wir mit der Nationalelf in Rumänien spielten. Damals hatte der Schiedsrichter ein Fehlurteil gefällt und auf Tor gegen uns entschieden. Diese vier oder fünf Sekunden gegen Brasilien waren die längsten meines Lebens, weil ich den Schiedsrichter nicht sehen konnte und nur betete, dass er den Ball vor und nicht hinter der Linie gesehen hatte.

Gibt es eine Parade, die Sie bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ gern gemacht hätten? Nun ja - bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Argentinien 1978 ™ gelang mir im Spiel gegen Deutschland bei einem Flachschuss eine ziemlich spektakuläre Parade. Zuvor hatten die Leute immer behauptet, ich würde nicht spontan oder spektakulär genug spielen - danach hat das keiner mehr gesagt.

Bitte erzählen Sie uns, wie es war, nach dem Endspiel 1982 mit der Maschine von Staatspräsident Pertini nach Rom zurückzufliegen... Diese FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ™ war für ganz Italien eine unglaublich intensive Erfahrung. Nach dem Finale flogen wir zusammen mit Staatspräsident Pertini - der sich von den ganzen Emotionen hatte mitreißen lassen wie alle anderen italienischen Fans auch - in dessen Maschine nach Rom zurück. Auf dem Flug fand ich mich plötzlich beim Kartenspiel mit dem Präsidenten, Bearzot und Causio wieder; so haben wir die anderthalb Stunden bis zur Ankunft in Rom verbracht. Pertini war ein Mann, in dessen Gesellschaft man sich sofort wohlfühlte, und er erschien uns wie ein ganz gewöhnliches Mitglied der italienischen Mannschaft. Es war wirklich unglaublich!Als wir in Rom landeten, herrschte überall völliges Chaos, bis wir schließlich im Palazzo del Quirinale, dem Amtssitz des Präsidenten eintrafen. Dort bestand Pertini darauf, dass wir noch zum Essen blieben. Ich erinnere mich an seine Worte: "Ich bleibe hier sitzen, und ich möchte, dass Bearzot auf der einen Seite und Zoff und die anderen Spieler auf der anderen Seite Platz nehmen. Wenn dann noch Platz für die Minister und Staatssekretäre ist, fein - wenn nicht, müssen sie wohl in ein Restaurant gehen." Pertini wusste genau, wie er sich ausdrücken musste.

Glauben Sie, dass ein einzelnes Fussballspiel diese Begeisterungsstürme und die ganzen Feiern auf den Straßen rechtfertigt? Wir Italiener haben schon immer diese Begeisterung für den Fussball empfunden. Dieser Sport ist bei uns unglaublich populär, und zwar über alle sozialen Grenzen und Klassenschranken hinweg. Darum werden solche Siege wie der bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ™ auch so leidenschaftlich gefeiert. Im Verlauf dieser Weltmeisterschaft haben wir das getan, was wir tun mussten, und wir sind ins Finale gekommen, weil wir uns korrekt verhalten haben - denn einer der wichtigsten Charakterzüge Bearzots, neben seiner Loyalität gegenüber seinen Spielern, war seine Korrektheit. Wir haben unser Ziel mit dem Titelgewinn erreicht und damit die italienischen Farben würdig vertreten. Es war ein unglaubliches Gefühl der Befriedigung, und ich finde es nur passend, dass die Menschen in Italien so leidenschaftlich gefeiert haben.

Hat die WM-Trophäe für Sie ausschließlich sentimentalen oder auch ästhetischen Wert? Die Erinnerungen, die sie in mir wachruft, sind natürlich sentimentaler Natur. Aber auch vom ästhetischen Standpunkt finde ich sie wunderschön, weil sie einfach nicht so aussieht wie irgendein anderer Pokal. Diese Trophäe ist und bleibt nun einmal einzigartig.