Zeit der Vorentscheidungen

In den neunten Spieltag der Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ gehen sieben Teams, die nur durch fünf Punkte voneinander getrennt sind. An diesem Spieltag werden einige dieser Mannschaften versuchen, sich von den anderen abzusetzen. FIFA.com analysiert die bevorstehenden Partien.

Das Topspiel*Ecuador – Chile Estadio Olímpico Atahualpa, Quito, 6. Okt. 2016, 16:00 Uhr (Ortszeit)*

Nach einem spektakulären Start mit vier Siegen in Folge holte die Auswahl Ecuadors aus den folgenden vier Parteien nur einen mageren Zähler. Das mittlerweile fünftplatzierte Team sieht das Duell gegen den zweimaligen Südamerika-Meister als entscheidendes Spiel an: "Um wieder Selbstvertrauen zu tanken, müssen wir gewinnen. Wir wissen, dass wir hier gewinnen werden, denn für uns ist es wie ein Finale", erklärte Verteidiger Luis Caicedo. Trotz des Fehlens von Spielführer Walter Ayoví, Pedro Quiñónez und Jefferson Montero glaubt die Mannschaft von Trainer Gustavo Quinteros fest an ihre Chancen.

Auch für die Chilenen, die gegenwärtig mit fünf Punkten weniger als Tabellenführer Uruguay auf Position sieben liegen, ist es ein vorentscheidendes Duell. Nach dem Heim-Unentschieden gegen Bolivien hat Trainer Juan Antonio Pizzi sich entschieden, Jorge Valdivia wieder zurückzuholen. Auch Torhüter Claudio Bravo kehrt ins Team zurück und gemeinsam mit den Stars Arturo Vidal und Alexis Sánchez wollen die Chilenen mit einem Dreier alle Zweifler eines Besseren belehren.

Die anderen PartienTabellenführer Uruguay empfängt das derzeitige Schlusslicht Venezuela. In Montevideo kann Coach Tábarez bei den heimstarken Uruguayern mit Luis Suárez, Edinson Cavani, Diego Godín und Fernando Muslera die wichtigsten Spieler einer sehr kompakten Mannschaft einsetzen. Beim Gegner hofft Trainer Rafael Dudamel, ermutigt durch das Remis gegen Argentinien am letzten Spieltag, auf einen Teilerfolg im Centenario-Stadion, in dem sich Venezuela bislang immer schwer getan hat. El Lobito Alejandro Guerra kehrt in eine Mannschaft zurück, in der auch Salomón Rondón und Josef Martínez auflaufen werden.

Der Tabellensechste Paraguay kassierte in Uruguay eine 0:4-Abfuhr und muss unbedingt punkten, um nicht den Anschluss an die führenden Teams zu verlieren. Der Rückstand auf die Spitze beträgt derzeit vier Punkte und in Asunción wird man gegen Kolumbien, wie bereits von Francisco Arce angekündigt, dasselbe Team aufbieten, das Chile im September mit 2:1 bezwungen hatte. Der Tabellenvierte Kolumbien verlor am letzten Spieltag gegen Brasilien und ist mit nur einem Punkt mehr als die Paraguayer ebenfalls auf ein gutes Ergebnis angewiesen. José Pekerman hat nach den Verletzungen von Stefan Medina und Daniel Torres Probleme damit, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Jetzt könnte noch sein wichtigster Spieler, James Rodríguez, wegen muskulärer Probleme ausfallen.

Nach einem durchwachsenen Beginn findet Brasilien nun in der Qualifikation zu alter Stärke zurück. Der neue Trainer Tite holte am letzten Doppelspieltag zwei Siege und verspürt nun schon weniger Druck. Am Donnerstag empfängt Brasilien in Natal den Tabellenachten Bolivien und hofft, mit Neymar, Thiago Silva und Daniel Alves die Siegesserie fortzusetzen. Nachdem Coach Angel Guillermo Hoyos bei Bolivien sein Amt angetreten hatte, holte das Team vier von sechs möglichen Zählern und spekuliert darauf, mit der Rückkehr der Routiniers Ronald Raldes und Marcelo Martins in Brasilien Geschichte zu schreiben.

Der Tabellenneunte Peru empfängt den derzeitigen Tabellendritten Argentinien. Coach Ricardo Gareca hat Paolo Guerrero und zehn Legionäre für das Spiel berufen, das für die Peruaner von entscheidender Bedeutung ist. "Wir müssen unseren Heimvorteil nutzen und wieder drei Punkte holen", bekräftigt der Torjäger der Peruaner. Die Argentinier müssen weiterhin auf ihren verletzten großen Star und Spielführer Lionel Messi verzichten, setzen jedoch auf Spieler wie Sergio Agüero, Angel Di María und Gonzalo Higuaín, der nach der Copa América Centenario wieder ins Team zurückkehrt.

Spieler im Fokus*Jorge Valdivia (Chile)*

Der Mittefeldspieler, der bei Al-Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter Vertrag steht, kehrt nach elf Monaten wieder in die chilenische Auswahl zurück. Nach einer Sperre von vier Partien und der Nichtberücksichtigung bei der Copa América Centenario steht er erstmals in der Ära von Trainer Pizzi im Team der Chilenen. Der spielstarke Mittelfeldspieler wird einer Mannschaft, die alleine aufgrund ihrer fussballerischen Fähigkeiten überragt, als Führungsfigur und mit seiner Spielübersicht noch mehr Stärke verleihen.

Hätten Sie's gewusst?Peru ist seit der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 1986™ kein Heimsieg mehr gegen Argentinien gelungen. Damals besiegte das Team die Albiceleste mit Diego Maradona durch einen Treffer von Juan Carlos Oblitas mit 1:0. In den folgenden sechs Duellen holten die Argentinier drei Siege und drei Mal gab es ein Unentschieden.

Zitat"Wir müssen hochkonzentriert und sehr aufmerksam sein. Wir müssen uns klar machen, wie stark die Brasilianer sind. Ich kann nur hoffen, dass Neymar nicht eine Sternstunde erwischt. Ich halte ihn für einen Spieler, der die weitere Entwicklung des Weltfussballs prägen kann. Das wissen wir alle. Er ist immer in der Lage, alleine den Ausschlag zu geben." Angel Guillermo Hoyos (Trainer, Bolivien)

Die Begegnungen des neunten Spieltags:*6. Oktober*

Ecuador – Chile Uruguay – Venezuela Paraguay – Kolumbien Brasilien – Bolivien Peru – Argentinien