Mittwoch 23 Dezember 2020, 07:31

WM-Qualifikation: Die Situation in den einzelnen Konföderationen

  • Der aktuelle Zwischenstand der Qualifikation für Katar 2022 in den einzelnen Konföderationen

  • Perfekte Bilanz für Brasilien in Südamerika sowie für Australien, Japan und Syrien in Asien

  • Die Qualifikation der Europa-Zone beginnt im März 2021

Afrika-Zone

Das Jahr 2020 begann mit der Auslosung der zweiten Runde der CAF-Qualifikation. In dieser Runde starten die 14 Sieger der ersten Runde sowie die 26 bestplatzierten afrikanischen Nationen der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste.

Zu den Siegern der ersten Runde gehört Guinea-Bissau, das sich in Hin- und Rückspiel gegen São Tomé und Príncipe durchsetzen konnte und mit dem erstmaligen Einzug in die zweite Runde Geschichte schrieb. Dschibuti setzte sich gegen Eswatini durch und überwand die erste Hürde damit zum zweiten Mal. Dabei gelang es dem Land beim siebten Versuch erstmals, in einem Auswärtsspiel der WM-Qualifikation keine Niederlage zu kassieren. Zu den herausragenden Akteuren der ersten Runde gehörten Emilio Nsue, der den entscheidenden Treffer für Äquatorial-Guinea erzielte, Gerald Phiri, der einen wichtigen späten Elfmeter für Malawi verwandelte und der 18-jährige Ashley Williams, der in der Nachspielzeit des Rückspiels zwischen Liberia und Sierra Leone einen Elfmeter hielt. Damit sicherte er Liberia nach einer 0:1-Auswärtsniederlage und einem 3:1-Heimerfolg den Einzug in die nächste Runde.

In der zweiten Phase wurden 40 Teams in zehn Gruppen eingeteilt. Die zehn Gruppensieger ziehen in die dritte Runde ein, wo sie in fünf Paarungen im Hin- und Rückspielmodus gegeneinander antreten. Die fünf Sieger dieser Begegnungen qualifizieren sich für Katar 2022.

In Gruppe A kommt dem amtierenden Afrikameister Algerien die Favoritenrolle zu. In Gruppe D treten sowohl Kamerun als auch Côte d’Ivoire an. Daher wird eine der beiden großen Fussballnationen des Kontinents nicht bei der WM vertreten sein. Ein ähnliches Szenario gibt es in Gruppe G, wo entweder Ghana oder Südafrika das Weltturnier aus der Ferne verfolgen müssen. Senegal mit Stürmerstar Sadio Mané, Afrikas Spieler des Jahres 2019, ist derweil in Gruppe H favorisiert und muss sich dort gegen Kongo, Namibia und den ehemaligen WM-Teilnehmer Togo durchsetzen.

Asien-Zone

In der Zone der asiatischen Fussballkonföderation AFC ist über die Hälfte der zweiten Runde, in der 40 Teams in acht Gruppen gegeneinander antreten, bereits ausgespielt. Dabei überrascht es nicht, dass Australien und Japan nach vier Spielen in ihrer jeweiligen Gruppe eine perfekte Bilanz vorweisen können. Syrien hat es mit fünf Siegen in ebenso vielen Spielen sogar noch besser gemacht.

Saudiarabien und die Republik Korea, zwei Länder, die regelmäßig auf der Weltbühne vertreten sind, hatten hingegen mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, haben aber dennoch gute Chancen auf die Qualifikation. Saudiarabien hat einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Usbekistan (das allerdings schon ein Spiel mehr auf dem Konto hat), während die Taegeuk Warriors die Ärmel aufkrempeln müssen, um den Anschluss an Turkmenistan nicht zu verlieren, den überraschenden Tabellenführer der Gruppe H. Für die IR Iran ist die Situation in Gruppe C hingegen kniffliger. Das Team rangiert derzeit nur auf Platz drei und kann sich kaum noch Ausrutscher leisten.

Die acht Gruppensieger und die vier besten Zweitplatzierten ziehen in die dritte Runde ein, in der sie in zwei Gruppen mit je sechs Teams gelost werden. Der Erst- und Zweitplatzierte der beiden Gruppen sichern sich WM-Tickets, die beiden Drittplatzierten spielen um die Teilnahme an der interkontinentalen Playoff-Runde.

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Südamerika-Zone

Nach vier Spieltagen lassen sich noch nicht wirklich Schlüsse ziehen, doch einige Tendenzen zeichnen sich in der CONMEBOL-Zone bereits ab. Brasilien führt die Tabelle mit vier Siegen in ebenso vielen Spielen an und wusste mit einer Abwehr zu beeindrucken, die nur zwei Gegentreffer zuließ, und mit einem Angriff, der gleich zwölf Torerfolge verbuchen konnte. Dabei musste Tite verletzungsbedingte Ausfälle von Starspielern wie Neymar, Gabriel Jesus und Coutinho kompensieren. Die Seleção kann damit auf eine Positivserie von 21 Spielen ohne Niederlage in der WM-Qualifikation zurückblicken und im Moment deutet alles darauf hin, dass sie ihren Teilnahmerekord von 21 Teilnahmen an ebenso vielen Auflagen des Weltturniers ausbauen wird.

Für Argentinien sieht es nach drei Siegen und einem Remis ähnlich gut aus. Die Argentinier haben gemeinsam mit Brasilien die beste Abwehr des Kontinents und können im Angriff auf den talentierten Lautaro Martinez zählen, sodass Nationaltrainer Lionel Scaloni etwas weniger von Lionel Messi abhängig ist. Zur allgemeinen Überraschung belegt Ecuador den dritten Tabellenplatz. Nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Argentinien bei Gustavo Alfaros erstem Spiel auf der Trainerbank ist es diesem gegen Uruguay (4:2) und Kolumbien (6:1) gelungen, La Tri in eine wahre Tormaschine zu verwandeln. Außerdem konnte das Team seit 2009 den ersten Sieg in Bolivien verbuchen. Doch die Ecuadorianer wollen sich keinesfalls zu früh freuen. Schließlich waren sie mit vier Siegen in die Qualifikation für Russland 2018 gestartet und am Ende doch noch auf der Strecke geblieben.

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Die anderen Teams:

  • Paraguay ist nach drei Unentschieden und einem Sieg noch ungeschlagen und belegt den vierten Platz. Dabei erwies sich der vierfache Torschütze Ángel Romero als Erfolgsgarant.

  • Vier Tore hat auch Luis Suárez für Uruguay erzielt, mit der Besonderheit, dass es sich ausschließlich um verwandelte Elfmeter handelt. Die Celeste rangiert nach zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Platz fünf.

  • Peru hofft nach seiner Rückkehr auf die Weltbühne im Jahr 2018 darauf, auch 2022 wieder dabei zu sein. Doch die Schützlinge von Ricardo Gareca stecken in Schwierigkeiten, denn sie konnten sich an den ersten vier Spieltagen nur ein mageres Pünktchen sichern.

  • Kolumbien hat zwar drei Punkte mehr auf dem Konto, doch zwei hohe Niederlagen gegen Uruguay (0:3) und Ecuador (1:6) haben dafür gesorgt, dass Carlos Queiroz in dieser Südamerika-Qualifikation als erster Trainer seinen Job verloren hat.

  • Chile ist unter Trainer Reinaldo Rueda mitten im Umbruch, doch derzeit stützt La Roja sich noch auf die Routiniers, denn alle sechs Tore des Teams gehen auf das Konto von Arturo Vidal (vier) und Alexis Sánchez (zwei).

  • Venezuela möchte nicht mehr länger das einzige Team der CONMEBOL sein, das noch nie an einer WM teilgenommen hat. Um endlich zum Erfolg zu kommen, setzt die Vinotinto auf zahlreiche Spieler, die bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2017 Vizeweltmeister geworden sind, und konnte am vierten Spieltag ihren ersten Sieg verbuchen.

  • Bolivien ist ohne große Hoffnungen auf eine WM-Qualifikation ins Turnier gestartet. Allerdings wollte man wenigstens den Heimvorteil nutzen. Leider haben die Bolivianer aber die ersten beiden Spiele in La Paz verloren und bilden nun das Tabellenschlusslicht.

Nord-, Mittelamerika- und Karibik-Zone

Die CONCACAF-Qualifikation hat noch nicht begonnen, doch im August wurden die Gruppen für die erste Runde ausgelost. Auf der Grundlage der FIFA-Weltrangliste von Juli 2020 wurden die 30 am schlechtesten platzierten Mitgliedsverbände in sechs Gruppen eingeteilt.

Die sechs Gruppensieger treffen in der zweiten Runde in drei festgelegten Paarungen (Hin- und Rückspiel) aufeinander. Die drei Sieger ziehen in die letzte Runde ein, in der die fünf bestplatzierten CONCACAF-Teams der FIFA-Weltrangliste von Juli 2020 dazustoßen. Dies sind Costa Rica, USA, Honduras, Jamaika und Mexiko. Die Runde wird im Meisterschaftsmodus mit Hin- und Rückspielen ausgetragen, und die drei besten Teams qualifizieren sich für Katar 2022. Der Viertplatzierte nimmt an der interkontinentalen Playoff-Runde teil.

Europa-Zone

Die UEFA-Qualifikation hat noch nicht begonnen, doch am 7. Dezember wurden die Gruppen ausgelost.

Die zehn Gruppensieger qualifizieren sich direkt für Katar 2022, die zehn Zweitplatzierten bestreiten die Playoff-Runde. In der Playoff-Runde treten außerdem die beiden besten Gruppensieger der UEFA Nations League 2020/21 an, die sich noch nicht direkt für die Endrunde oder die Playoffs qualifiziert haben. Diese zwölf Teams werden in drei Pfade eingeteilt, über die in K.-o.-Spielen die drei letzten europäischen Vertreter auf der Weltbühne ermittelt werden.

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Ozeanien-Zone

Die OFC-Qualifikation hat noch nicht begonnen. Beteiligt sind die elf Mitgliedsverbände der Region, nämlich Fidschi, die Cook-Inseln, die Salomon-Inseln, Neukaledonien, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Samoa, Amerikanisch-Samoa, Tahiti, Tonga und Vanuatu. Das beste Team des Qualifikationswettbewerbs der Region tritt in der interkontinentalen Playoff-Runde an.

Bei der Organisation der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ mussten 2020 zahlreiche Herausforderungen überwunden werden. Doch mittlerweile hat der Kampf um die WM-Tickets in Südamerika begonnen und auch in der europäischen Fussballkonföderation (UEFA), der afrikanischen Konföderation (CAF) und der Konföderation der Nord-, Mittelamerika- und Karibik-Zone (CONCACAF) nimmt die Qualifikation für das Weltturnier langsam Form an. FIFA.com wirft einen Blick auf den Zwischenstand in allen Regionen der Fussballwelt.