Dienstag 04 Juni 2019, 06:45

Weiß: "Der Fussball in der Mongolei macht Fortschritte"

Die Mongolei ist eines der beiden Länder, die als erste in die Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ starten. Im ersten WM-Qualifikationsspiel trifft das Team auf Brunei Darussalam. Es ist eines von sechs Duellen in der asiatischen Vorqualifikation, die am Donnerstag beginnt.

Bislang hat die Mongolei diese erste Hürde noch nie überwunden. Doch dieses Mal herrscht großer Optimismus, dass in dem Duell mit Hin- und Rückspiel ein Gesamtsieg gegen den in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste sieben Plätze weiter hinten rangierenden Gegner möglich ist. Auch der Mann, der das Team dorthin führen soll, ist optimistisch.

"Ich habe Vertrauen in das mongolische Team", so der deutsche Trainer Michael Weiß gegenüber FIFA.com. "Wir haben zwei Jahre lang intensiv zusammen gearbeitet. Das Team hat kontinuierliche Fortschritte gemacht und ist nun stabil. Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Gegner bezwingen und die zweite Runde erreichen können."

Der Ex-Nationaltrainer der Philippinen ist gerade erst mit seinem Kader von einem zehntägigen Trainingslager in Thailand zurückgekehrt.

"Wir gehen gut vorbereitet in die Qualifikation", so der 54-jährige Cheftrainer. "Wir sind für Trainingslager und Freundschaftsspiele nach China, Japan und Südkorea gereist. Dabei haben die Spieler wichtige internationale Erfahrung gesammelt. Aber natürlich dürfen wir jetzt nicht gleich abheben."

Weiß kennt sich im asiatischen Fussball und auch in der WM-Qualifikation aus. In der Qualifikation für Brasilien 2014 führte er das Team der Philippinen durch einen Gesamtsieg gegen Sri Lanka erstmals in dessen Geschichte in die zweite Runde. Die nun vor ihm liegende Aufgabe mit der Mongolei ähnelt in gewisser Weise dem damaligen Abenteuer mit den Philippinen.

"Ehrlich gesagt erinnert mich das sehr an meine vorherigen Erfahrungen mit den Philippinen", bestätigt er. "Im Rückblick sagt man, das sei ein großer Erfolg gewesen. Vor dem Anstoß wussten wir nicht, wie es ausgehen würde. Wir haben im ersten Spiel auswärts ein 1:1 geholt. Aber damit war alles noch offen. Als wir dann zum Rückspiel in Manila antraten, änderte sich alles. Das Flutlicht wurde angeschaltet, das ganze, ausverkaufte Stadion stand hinter uns und wir haben sie klar mit 4:0 geschlagen."

Eine ähnliche Kulisse wird es für Weiß und die Mongolei auch im Fussballzentrum des Verbands geben.

"Das Spiel ist bereits ausverkauft", so der Coach. "Viertausend Fans werden kommen."

Zur Zuversicht trägt auch bei, dass das Team dieses Stadion im vergangenen Jahr zu einer kleinen Heimfestung gemacht hat. So feierte man dort einen 4:1-Sieg gegen Macau und dann sogar einen 8:0-Kantersieg gegen die Nördlichen Marianen in der Qualifikation für die EAFF-Meisterschaft 2019.

"Die mongolischen Fans sind sehr leidenschaftlich und alle waren glücklich über diese Resultate", so Weiß. "Man kann erkennen, dass die Fussballleidenschaft in diesem Land entfacht wurde."

Gute Aussichten für den Fussball

Seit seinem Amtsantritt 2017 hat sich Weiß insbesondere auf die Förderung der Jugend konzentriert: "Wir konzentrieren uns auf die Förderung junger Spieler, denn ich glaube, dass ein Team nur mit prosperierenden Youngsters eine erfolgreiche Zukunft haben kann."

Als Ergänzung hat Weiß einige erfahrene Veteranen wieder zurückgeholt, darunter Garidmagnai Bayasgalan und Tsend-Ayush Khurelbaatar.

"Diese Spieler sind wettkampferfahren", erläutert er. "Sie können dem Team mit ihrer Erfahrung sehr helfen. Nun haben wir im Team eine gute Ausgewogenheit zwischen alt und jung. Der Fussball in der Mongolei macht Fortschritte. Unsere Spieler werden stärker, physisch und auch mental. Unter der A-Nationalmannschaft wurden U-19- und U-20-Teams aufgebaut. Ich denke, in vier, fünf Jahren wird der mongolische Fussball ziemlich gut dastehen."