Mittwoch 16 Mai 2018, 09:54

Héctor Moreno und die vier Erfolgsfaktoren

  • Dritte Teilnahme an der FIFA-WM

  • 91 Länderspiele für El Tri

  • Moreno teilt sich mit Rafa Márquez und Andrés Guardado das Kapitänsamt

Für den mittlerweile 30-jährigen Héctor Moreno kommt die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt. Der Fahnenträger einer Spielergeneration, die bereits seit vielen Jahren gemeinsam auf dem Platz steht, steht bei Real Sociedad San Sebastián in La Liga unter Vertrag. Nun träumt der große Routinier davon, mit seinen langjährigen Weggefährten zu Ruhm und Ehre zu kommen.

Gleichzeitig weiß er jedoch, dass es schwierig werden wird. In einer kniffligen Gruppe mit Deutschland, Schweden und der Republik Korea werden die Mexikaner immer auf der Hut sein müssen, wenn sie nicht vorzeitig unter die Räder kommen wollen. Moreno ist dies voll und ganz bewusst.

Im Exklusiv-Interview mit FIFA.com erläutert der Routinier, wie Mexiko das Abenteuer Russland seiner Meinung nach über die vier größten Erfolgsfaktoren des Fussballs zu einem glücklichen Ende führen kann.

Ehrgeizige Ziele "Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich den großen Ehrgeiz, Weltmeister zu werden. Jeder Spieler, dem Sie diese Frage stellen, wird dasselbe antworten. Ich weiß, dass auch meine Teamkameraden dieses Ziel im Hinterkopf haben. Wir reisen nach Russland, um zu gewinnen.

Vorbereitung

"In dieser Etappe unter Juan Carlos Osorio haben wir uns besser vorbereitet als je zuvor. Ich habe enorm viel gelernt und mich sehr verbessert. Er sagt uns nicht nur, was wir tun sollen, sondern hat uns auch das erforderliche Rüstzeug an die Hand gegeben, um die besten Entscheidungen treffen zu können. Er tut alles, was in seiner Macht steht, um unsere Leistung zu verbessern.

Du gehst mit einer ganz klaren Strategie auf den Platz. Manchmal läuft es dann so, wie wir es uns vorgestellt haben, manchmal macht uns der Gegner aber auch einen Strich durch die Rechnung. Wir haben in der Vorbereitung auch schon Spiele verloren. Doch auch aus diesen Niederlagen kann man lernen – wir ebenso wie der Trainer. Man muss damit fertig werden und wieder nach vorn schauen.

Auch in dieser Hinsicht werden wir in diesem Zyklus optimal versorgt. Wir haben beispielsweise einen neuen Physiotherapeuten und einen Mentaltrainer. Das sind vielleicht Kleinigkeiten, die uns natürlich noch nicht zum Weltmeister machen, aber sie bringen uns dem Erfolg zweifellos etwas näher."

Fans

"Die mexikanischen Anhänger sind sehr leidenschaftlich, und die Nationalmannschaft hat in unserem Land einen hohen Stellenwert. Wir wissen das und verstehen es auch. Im Allgemeinen bin ich von einem positiven Umfeld umgeben, das nur das Beste für uns will. Auf der Straße und in den sozialen Netzwerken lassen die Fans mich wissen, dass sie uns unterstützen und uns bei der WM viel Erfolg wünschen.

Natürlich gibt es immer Menschen, die mit bestimmten Dingen nicht zufrieden sind, aber das muss man einfach nehmen, wie es kommt. Wenn es Kritik gibt, muss man das akzeptieren, aber im Allgemeinen wünschen sich die Leute einfach, dass es gut läuft – genau wie wir.

Außerdem möchten wir die Menschen glücklich machen, und zwar auch aus Gründen, die mit dem Fussball nichts zu tun haben, sondern mit der Gesamtsituation in Mexiko. Das ist nur ein kleiner, aber enorm wichtiger Beitrag, den wir für unsere Fans und Familien leisten können."

Gemeinschaft

"Die meisten meiner Teamkameraden kenne ich schon aus der Jugend, und das ist ganz wichtig. Der Spielerstamm von 2014 ist geblieben, doch mittlerweile haben wir vier Jahre mehr Erfahrung auf dem Buckel und haben uns sowohl spielerisch als auch auf der persönlichen Ebene entwickelt. Wir haben alle eine gewisse Reife erreicht, die sich auf dem Platz widerspiegelt.

Ich habe jetzt eine Familie und finde im Alltag die Ruhe, die ich brauche, um mich auf die Arbeit zu konzentrieren und hoch motiviert an die Sache heranzugehen. So geht es den meisten von uns. Glücklicherweise haben wir ein ausgeglichenes Privatleben.