Freitag 25 September 2020, 08:21

Wanyama will Kenia als Kapitän nach Katar führen

  • Zuletzt war Kenia nach 15 Jahren wieder beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal vertreten

  • Die Harambee Stars wollen 2022 zum WM nach Katar

  • Victor Wanyama über seine Karriere und seine Ziele mit Kenia

Victor Wanyama war einst ein junger Afrikaner, der entschlossen war, seine Fussballträume zu verwirklichen. Er zog aus, eine beeindruckende Karriere auf höchstem Niveau zu machen. Den Anfang nahm seine Reise dabei im heimischen Kenia. Anschließend führte sie durch diverse europäische Länder und schließlich in die englische Premier League, wo sich Wanyama mit einigen der Größten seines Sports messen konnte. Mit Tottenham Hotspur erreichte er das Endspiel der UEFA Champions League, den wohl prestigeträchtigsten Vereinswettbewerb der Welt.

Im Gespräch mit FIFA.com äußert sich der kenianische Nationalspieler und Star von Montreal Impact zu seiner Laufbahn, die er selbst "bemerkenswert" findet. "Ich bin in meiner Karriere viel herumgekommen. Angefangen habe ich in Kenia, dann ging es weiter nach Belgien und dann nach Schottland, wo ich für Celtic Glasgow gespielt habe. Danach wiederum verschlug es mich nach Southampton und später zu Tottenham, und jetzt bin ich hier in Montreal", so Wanyama, der den Höhepunkt seiner Laufbahn in der Premier League sieht. "In England zu spielen, ist großartig. Ich hatte meine beste Zeit dort. Für mich ist es die beste Liga der Welt", sagt der 29-Jährige.

Besonders gute Erinnerungen hat er dabei an die Champions League 2018/19 mit Tottenham Hotspur. Dank seiner Physis und Dynamik im defensiven Mittelfeld gehörte er bei Trainer Mauricio Pochettino zur Stammformation und hatte großen Anteil am Erreichen des Endspiels.

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"An diese Champions-League-Saison erinnere ich mich natürlich sehr gern. Ich habe fast jedes Spiel bestritten, einschließlich des Halbfinals, aber dann hat der Trainer entschieden, mich im Finale gegen Liverpool nicht einzusetzen. Diese Niederlage war eine riesige Enttäuschung, aber insgesamt war das alles dennoch ein großartiges Erlebnis", betont der Kapitän der kenianischen Nationalmannschaft.

Nach über einem Jahrzehnt in Europa suchte Wanyama zuletzt eine neue Herausforderung. Er fand sie in der Major League Soccer bei Montreal Impact. Zu seinen Erfahrungen dort sagt er: "Am Anfang war alles gut, bis COVID-19 allen das Leben schwer gemacht hat und alles zum Erliegen kam. Aber ich versuche, meine Zeit hier trotzdem zu genießen. Als Fussballprofi bin ich froh, wenn ich spiele."

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Schon mit 15 für Kenia

Wanyama machte schon so früh auf sich aufmerksam, dass ihm viele eine große Karriere prophezeiten, darunter auch Kenias früherer Nationaltrainer Jacob Mulee, der dem Youngster bereits mit 15 zu seinem Länderspieldebüt verhalf. "An das Spiel erinnere ich mich noch sehr gut. Jacob Mulee, der damalige kenianische Nationaltrainer, brachte mich für ein paar Minuten. Ich war sehr glücklich und stolz darauf, das Trikot meines Landes zu tragen", erzählt Wanyama.

"Ich wollte in dem Spiel dann unbedingt etwas reißen, hatte aber natürlich nicht die nötige Erfahrung. Das war keine einfache Lektion, aber ich habe viel daraus gelernt."

Afrikameisterschaft – und mehr?

Dank einer von Wanyama angeführten herausragenden Generation gelang Kenia in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Comeback. So waren die Harambee Stars 2019 nach 15 Jahren erstmals wieder beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal dabei.

Über diese Endrunde sagt Kenias Kapitän: "Wir wussten, dass wir Spieler haben, mit denen wir Großes erreichen und uns nach so langer Zeit mal wieder für die Endrunde der Afrikameisterschaft qualifizieren können. Wir wussten auch, dass es ein ganz wichtiges Turnier war und dass wir einfach dabei sein mussten. Und nachdem wir das geschafft haben, sind wir zuversichtlich, nächstes Mal auch dabei zu sein und dann richtig mithalten zu können."

Nach dem Comeback bei der Afrikameisterschaft visiert Kenia mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ nun allerdings auch höhere Ziele an. In der Qualifikation wurde der Mannschaft Mali, Uganda und Ruanda zugelost. "Das ist eine schwierige Gruppe, in der wir keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen werden. Man sollte sich ja generell nie über die Qualität der anderen Mannschaften oder das Los beschweren. Man sollte sich ja generell nie über die Qualität der anderen Mannschaften oder das Los beschweren. Natürlich sind das starke Gegner, aber Spiele werden auf dem Platz entschieden, also müssen wir rausgehen und versuchen, weiterzukommen. Mali ist für mich Favorit auf den Gruppensieg, aber Uganda und Ruanda sind ebenfalls sehr gut. Alle drei könnten es schaffen [die Gruppe zu überstehen]", so Wanyama.

Dennoch mangelt es Kenias Kapitän nicht an Ehrgeiz, selbst die WM-Endrunde erreichen zu wollen. Er schließt mit den Worten: "Jeder Spieler träumt von der Weltmeisterschaft und wir werden alles tun, um sie zu erreichen. Wir hoffen, dass es gut für uns läuft und wir in Katar 2022 dabei sind."

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