Sonntag 25 Dezember 2016, 09:08

Thailand nach regionalem Erfolg mit neuer Hoffnung

Fünf Spiele sind in Asiens dritter und letzter Qualifikationsrunde für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ bereits absolviert und Thailand hat erst einen einzigen Punkt auf dem Konto. Die Chance auf eine erstmalige Teilnahme am größten Fussballturnier der Welt sind somit nur noch sehr gering. Mit dem Wissen um das drohende Aus müssen die Thailänder im März in die nächsten zwei Partien gehen.

Die Mannschaft von Trainer Kiatisuk Senamuang ist zwar derzeit das Schlusslicht der Gruppe, doch ausgeschieden sind die Thailänder noch nicht. Und nach dem Titelgewinn bei der AFF-Meisterschaft 2016, die am 17. Dezember zu Ende ging, hat das Team nun neue Hoffnung geschöpft. Unter dem früheren Nationalspieler, den sie hier "Zico" nennen, holten die Thailänder mit durchweg starken Leistungen zum fünften Mal den Titel und sind nun vor Singapur alleiniger Rekordtitelträger.

Senamuangs Schützlinge waren nach einem überaus respektablen 2:2-Remis gegen Australien in der WM-Qualifikation in das vierwöchige Regionalturnier gestartet. In der Gruppenphase fuhren sie drei ungefährdete Siege in Folge ein, darunter ein 4:1 gegen Indonesien gleich zum Auftakt. Auch im Halbfinale zeigten sie sich in starker Form und siegten in Hin- und Rückspiel gegen Gastgeber Myanmar mit einem Gesamtresultat von 6:0. Im Finale war erneut Indonesien der Gegner. Die enorm verbesserten Indonesier schafften im Hinspiel vor eigenem Publikum einen 2:1-Sieg. Das Rückspiel gewannen dann allerdings die Thailänder mit 2:0 und verteidigten damit erfolgreich den Titel.

"Wir widmen diesen Erfolg unserem neuen und dem verstorbenen König", so Senamuang, unter dem Thailand bereits die vorherige Turnierauflage gewonnen hatte. "Der Sieg ist unser Neujahrsgeschenk an alle Fans. Ich möchte die Mannschaft weiterbringen und ich möchte, dass mir die Fans vertrauen."

Ein etablierter Star Während des Turniers konnte Starstürmer Teerasil Dangda seinen Status als Glücksbringer des Teams weiter zementieren. Schon beim 2:2-Remis gegen Australien in der WM-Qualifikation hatte er beide Tore für die Thailänder erzielt und seinem Team damit den ersten Punkt in der dritten Runde geschenkt. Beim Regionalturnier zeigte der 28-jährige Angreifer erneut seine Torgefährlichkeit und trug auf dem Weg zum Titelgewinn insgesamt sechs Tore bei. Schon 2008 und 2012 war er Torschützenkönig bei der AFF-Meisterschaft geworden, doch dieses Mal feierte er nun endlich auch seinen ersten Titelgewinn.

Dangda war bereits 2007 als Teenager der Sprung in die Nationalmannschaft geglückt, als der heutige Trainer Senamuang noch als Kapitän der Mannschaft aktiv war. Als letzterer sieben Jahre später auf die Trainerbank wechselte, etablierte sich Dangda schnell als Top-Torjäger des Teams. Nicht zuletzt dank seiner Treffer schaffte es Thailand bis in die letzte Runde der WM-Qualifikation für Russland 2018. Dangda hat viel von Senamuang gelernt, als er noch an dessen Seite spielte. Er ist überzeugt, dass das Team unter der Führung des ehemaligen Torjägers und Kapitäns auf dem richtigen Weg ist.

"Einmal Fussballer, immer Fussballer", so Dangda in einem früheren Interview mit FIFA.com. "Senamuang kennt die Thailänder und ihre Eigenheiten sowie ihren Fussball wie kaum jemand sonst. Er hat die Spielweise der Akteure verändert. Er macht sehr genau die Stärken aber auch die Schwächen eines jeden Spielers und der gesamten Mannschaft ausfindig. Entsprechend kann er die Stärken und Möglichkeiten der einzelnen Spieler fördern und die Mannschaft optimal abstimmen."

Aufstrebende Talente Dangda war zwar der herausragende Spieler des Turniers, doch neben ihm stellten bei der erfolgreichen Titelverteidigung auch einige aufstrebende Talente ihr Können unter Beweis. Im entscheidenden Rückspiel gegen Indonesien bekamen beispielsweise anstelle von Sarawut Masuk und Pokklaw A-nan die beiden 24-jährigen Spieler Siroch Chatthong und Charyl Chappuis überraschend von Anfang an ihre Chance. Beide zahlten das Vertrauen des Trainers mit starken Leistungen zurück und Chatthong erzielte sogar beide Tore für Thailand.

"Wir sind mit Siroch und Chappuis in die Partie gegangen und ich freue mich sehr, dass beide so stark gespielt haben. Einige Spieler waren nach so vielen Spielen innerhalb eines Monats doch sehr erschöpft", so der Trainer.

Es bleibt abzuwarten, ob Thailand nun in den bevorstehenden WM-Qualifikationsspielen gegen Saudiarabien und Japan in die Erfolgsspur zurück finden kann. Geht man von den Leistungen bei der AFF-Meisterschaft aus, ist Senamuangs Schützlingen jedenfalls durchaus noch die eine oder andere Überraschung zuzutrauen.