Donnerstag 08 Oktober 2020, 08:13

Südamerika startet den Weg nach Katar

  • Erster Spieltag am Donnerstag und Freitag

  • Uruguay – Chile: das spektakulärste Duell des Spieltags

  • Fünf Nationaltrainer geben ihr Turnierdebüt

Durch die Pandemie hat sich der Start sieben Monate nach hinten verschoben, doch die Vorfreude auf die Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ ist ungebrochen.

Einmal abgesehen davon, dass sich die äußeren Umstände auf die einzelnen Teams auswirken können, gehen drei Mannschaften mit einem augenscheinlichen Vorteil ins Rennen: Bei Brasilien, Uruguay und Peru sitzen noch immer Tité, Oscar Tabárez und Ricardo Gareca auf der Trainerbank, unter denen sich diese Länder bereits für Russland 2018 qualifiziert haben.

Von den restlichen sieben Teams können nur Chile und Bolivien mit Trainern aufwarten, die bereits über Erfahrung im südamerikanischen Wettbewerb verfügen: Der Kolumbianer Reinaldo Rueda und der Venezolaner César Farías haben das "schwerste Qualifikationsturnier der Welt" bereits am Ruder anderer Länder absolviert.

Die Argentinier Lionel Scaloni (Argentinien), Gustavo Alfaro (Ecuador) und Eduardo Berizzo (Paraguay) sowie die Portugiesen Carlos Queiroz (Kolumbien) und José Peseiro (Venezuela) geben ihr Debüt in diesem Turnier.

FIFA.com präsentiert die Vorschau auf den Wettbewerbsauftakt.

Spielplan des ersten Spieltags (alle Angaben in Ortszeit)

8. Oktober

  • Uruguay – Chile (19:45 Uhr)

  • Paraguay – Peru (20:30 Uhr)

  • Argentinien – Ecuador (21:10 Uhr)

9. Oktober

  • Kolumbien – Venezuela (20:30 Uhr)

  • Brasilien – Bolivien (21:30 Uhr)

mpasygq0t9ljv8yrnwvg.jpg

Das Topspiel

Uruguay – Chile, Estadio Centenario (Montevideo)

Da in diesem Turnier jeder Punkt zählt, wird dieses Duell zwischen zwei Aspiranten auf die direkten Qualifikationsplätze viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Uruguay stützt sich sowohl auf erfahrene Akteure wie Luis Suárez oder Diego Godín als auch auf Nachwuchstalente wie Federico Valverde, Rodrigo Betancour oder Matías Viña, dem erst kürzlich der Durchbruch gelungen ist. Abzuwarten bleibt, wie Tabárez den Ausfall von Leistungsträgern wie Edinson Cavani im Sturm und Fernando Muslera im Tor kompensieren will.

Doch auch Rueda ist mit Problemen konfrontiert: Er muss unter anderem ohne Torhüter Claudio Bravo, die Verteidiger Gary Medel und Mauricio Isla sowie den Mittelfeldspieler Erik Pulgar auskommen – allesamt Stammspieler der Roja, die in Russland nicht dabei war und nun auf die Weltbühne zurückkehren will.

Daher werden Stars wie Arturo Vidal oder Alexis Sánchez und Leistungsträger wie Charles Aránguiz oder Eduardo Vargas mehr Verantwortung übernehmen müssen. Ihnen wird die Aufgabe zukommen, neuere Gesichter wie Francisco Sierralta oder Claudio Baeza zu unterstützen.

Statistik: Uruguay hat in der Südamerika-Qualifikation noch kein einziges Heimspiel gegen Chile verloren (sieben Siege und ein Remis im Jahr 2007).

zk3yyr1yugsgq3rzdgfs.jpg

Die anderen Spiele

In Buenos Aires empfängt Argentinien, das immer zum Favoritenkreis zählt, das Team aus Ecuador, das in Russland ebenfalls nicht vertreten war. Lionel Messi geht mit einem runderneuerten Team, aber mit den üblichen Verpflichtungen in seine fünfte WM-Qualifikation. Die Argentinier treffen mit Ecuador zwar auf einen Gegner, den sie im letzten Duell besiegen konnten, dessen Trainer Gustavo Alfaro jedoch früher bei der Albiceleste für das Scouting der Gegner zuständig war.

Peru, die große Überraschung der letzten Südamerika-Generation, tritt zum Auftakt in Asunción gegen Paraguay an, das die letzten beiden WM-Auflagen verpasst hat und nun unbedingt auf die Weltbühne zurück will. Bei den Peruanern fällt Paolo Guerrero verletzungsbedingt aus, ansonsten ist der Spielerstamm jedoch noch der gleiche wie beim letzten Aufeinandertreffen, das die Blanquirroja für sich entscheiden konnte. Die Albirroja präsentiert sich hingegen mit einigen neuen Gesichtern, die Führung im Team übernehmen gestandene Akteure wie Gustavo Gómez oder Miguel Almirón.

In Barranquilla tritt Kolumbien im Auftaktspiel gegen Venezuela an, das einzige Land der südamerikanischen Fussballkonföderation Conmebol, das noch nie an einer WM der A-Nationalmannschaften teilgenommen hat. Ohne David Ospina, aber mit James Rodríguez, Radamelo Falcao und Juan Cuadrado wollen die Cafeteros von Beginn an das Heft in die Hand nehmen. Die Vinotinto muss ohne Salomón Rondón auskommen, das große Aushängeschild im Angriff, kann jedoch auf einige erfahrene Akteure zurückgreifen, die die Korea-Generation unterstützen werden.

Brasilien startet in São Paulo gegen Bolivien ins Turnier, ein Gegner, der bei acht Auswärtsspielen in Brasilien nur zwei Unentschieden erreicht hat. Angeführt von Neymar und mit einer stabilen Spielerbasis sowie einer Vielzahl hochklassiger Alternativen zählen die Brasilianer erneut zu den aussichtsreichsten Kandidaten für ein WM-Ticket. Die Bolivianer wollen hingegen an Erfolge vergangener Epochen anknüpfen und unter dem Venezolaner Farías für eine Überraschung sorgen.

w6nvnf2xraifakanang1.jpg

Der Spieler im Fokus

James Rodríguez (Kolumbien)

Der Mittelfeldspieler präsentiert sich gerade in Topform und kann seit seinem Wechsel zum englischen Klub FC Everton bereits drei Tore und drei Vorlagen in fünf Spielen für sich verbuchen. Davon hoffen die Kolumbianer zu profitieren. Es ist kein Geheimnis, dass James als Führungspersönlichkeit im Team auf der Jagd nach einem direkten Qualifikationsplatz für Katar entscheidend sein wird, wenn er dieses Niveau im Nationalteam aufrechterhalten kann.

Schon gewusst?

Der Portugiese Peseiro gibt sein Debüt als Nationaltrainer Venezuelas gegen Kolumbien, das von seinem Landsmann Queiroz trainiert wird. Kurioserweise fungierte Peseiro außerdem als Assistenztrainer von Queiroz, als dieser in der Saison 2003/04 am Ruder von Real Madrid war.

Aus den sozialen Netzwerken

📲 En redes