Dienstag 12 Juni 2018, 18:13

Russlands Führungsspieler können WM-Start kaum erwarten

  • Alexander Samedov und Fedor Smolov im Interview

  • Duo mit den meisten Tore und Vorlagen in den letzten beiden Jahren

  • Beide: "Erstes Ziel ist der Einzug in die nächste Runde"

Von Igor Borunov, Teamreporter Russland

Über den Start der WM auf heimischem Boden

Samedov: "Bei diesen Turnieren ist die Motivation besonders hoch. Jeden Tag versuchst du, dein volles Potenzial abzurufen. Ich weiß bereits, worum es bei einer WM geht und wie intensiv das Ganze ist. Das ist die höchste Stufe, auf der du spielen kannst. Ich bewahre in der Vorbereitung die Ruhe, weil auch die psychische Seite einen wichtigen Faktor darstellt, obwohl der Druck natürlich da ist. Dies ist unsere Heim-WM, und wir starten das Turnier. Die ganze Welt wird uns zuschauen."

Smolov: "Dies ist eine ganze besondere Veranstaltung für jedes Land, das in dieser Position ist. Sie wird uns viele Jahre in Erinnerung bleiben. Die für die Weltmeisterschaft geschaffene Infrastruktur und alle Stadien werden nach dem Turnier als Vermächtnis bleiben und uns helfen, neue Generationen zu fördern, Kindern das Fussballspielen beizubringen und den Sport in unserem Land zu verbessern. Wir können den Start des Turniers kaum noch erwarten! Das erste Spiel ist das wichtigste. Man geht mit dem Wunsch an den Start, weiterzukommen. Die Gruppenphase umfasst nur drei Spiele. Wir haben keine Zeit, Pläne zu machen. Wir müssen einfach von der ersten Minute des ersten Spiels an 100 Prozent geben und das bestmögliche Ergebnis herausholen."

Über ihre Rollen im Team

Beide Spieler sind Leistungsträger der "Sbornaja": Samedov hat unter Cheftrainer Stanislav Cherchesov in Kombination die meisten Tore und Vorlagen vorzuweisen (vier bzw. sechs), und Smolov ist mit sieben Treffern bester Torschütze des Teams.

Samedov: "Ich fühle mich in der Nationalmannschaft wirklich wohl, ich bin mit allem zufrieden. Ich bin bereit und freue mich immer sehr, für mein Land spielen zu dürfen."

Smolov: "Ich kann nicht sagen, dass ich die größte Gefahr im Angriff bin. Ich bin nur ein Stürmer, und meine Hauptaufgabe besteht darin, Tore zu schießen und die Spielzüge des Teams abzuschließen. Tatsächlich ist es aber vollkommen egal, wer den Ball im Netz unterbringt. Darüber mache ich mir keine Gedanken."

Über den Gegner im Eröffnungsspiel

Samedov: "Die saudischen Spieler sind technisch versiert, können den Ball halten und bolzen ihn nicht weg, wenn sie unter Druck geraten. Sie spielen den Ball ruhig und gelassen aus der Abwehr heraus. Sie sind ein wirklich starker, hochklassiger Gegner. Wir haben ein schweres Spiel vor der Brust."

Smolov: "Ich habe mir einige Freundschaftsspiele Saudiarabiens angeschaut, aber daraus kann man keine wirklichen Schlüsse ziehen. Sie sind eine ziemlich technische Mannschaft und ihr Spiel ist auf kurze und mittlere Pässe und Ballkontrolle ausgerichtet. Sie haben einige schnelle Spieler im Angriff. Der Trainer kommt aus Chile und man sieht, dass er versucht, mit dem Team ein gutes Passspiel aufzuziehen."

Über die Ziele beim Turnier

Samedov: "Wir müssen auf jeden Fall über die Gruppenphase hinauskommen. Wir müssen unser erstes Spiel gewinnen und dann das zweite und dürfen nicht alles auf die letzte Minute vertagen. Ich habe bereits drei große Turniere bestritten, und jedes Mal war für uns das dritte Spiel entscheidend. Jedes müssen wir alles daran setzen, dass es nicht wieder dazu kommt. Ich werde keine Prognosen abgeben. Am 14. Juni steht das Eröffnungsspiel an. Das ist für jeden von uns eine Riesensache, und wir müssen auf den Platz gehen und gewinnen. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Teamkameraden und meine eigenen Fähigkeiten. Wir haben hart gearbeitet und sind gut vorbereitet. Wir werden uns jetzt nicht hinsetzen und uns Gedanken darüber machen, was passiert, wenn es nicht nach Plan läuft ... Wir wissen, was wir wollen und wo die Reise hingeht."

Smolov: "Wir haben einen Berg Arbeit hinter uns. Physisch ist das Team in hervorragender Verfassung. Es bringt nichts, auf die Ergebnisse unserer Testspiele zu schauen. Alle Teams haben eigene Entwicklungspläne. Ich bin sicher, dass wir bei der WM zeigen werden, wozu wir fähig sind. Die drei Spiele der Gruppenphase sind uns sicher. Zu diesem Zeitpunkt ist der Einzug in die nächste Runde unser Ziel. Ich hoffe, wir werden es schaffen. Dann sehen wir weiter."