Montag 15 Februar 2016, 08:50

Warum zwei Fehlschüsse zu Peles Großtaten zählen

Der dreimalige Weltmeister Pele hat im Laufe seiner Karriere über 1.000 Tore erzielt und gehört zu den effizientesten und erfolgreichsten Spielern der Fussballgeschichte.

Trotz seiner vielen Triumphe und präzisen Abschlüsse sind die denkwürdigsten Momente seines Auftritts bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1970™, der wohl besten Turnierleistung Brasiliens, aber ausgerechnet Fehlschüsse. Das erste Beispiel dafür ist die Partie gegen die Tschechoslowakei, als er frech aus der eigenen Hälfte abzog. Der gute Versuch strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

Der zweite denkwürdige Moment, der in diesem Bild so brillant eingefangen ist, ereignete sich im Halbfinalduell gegen Uruguay. Ein spektakulärer Trick, der um die Welt ging. Die Nummer zehn der Seleção erlief einen langen Ball von Tostao und erkannte, dass Torhüter Ladislao Mazurkiewicz aus seinem Tor herausstürmte. Pele erreichte das Leder zwar zuerst, doch anstatt bei kürzer werdendem Winkel einen Schussversuch zu wagen, ließ er die Kugel links an Mazurkiewicz vorbeirollen und umkurvte rechts den verdutzten Schlussmann, der taumelnd zurückblieb.

Ein genialer taktischer Zug, aber Brasiliens Spielmacher konnte sein Meisterwerk nicht vollenden - sein Abschluss im letzten Moment ging haarscharf am langen Pfosten des Tores vorbei. "Wie der Fernschuss gegen die Tschechoslowakei wäre es sehr viel schöner gewesen, wenn er reingegangen wäre", schrieb Pele in seiner Autobiografie. "Manchmal träume ich davon, dass beide ins Netz gehen."

Gleichwohl haben die wunderbaren Fehlschüsse von O Rei die Fantasie der Zuschauer weltweit beflügelt und blieben eine unauslöschliche Erinnerung an ihn und dieses legendäre Turnier.