Montag 25 Juni 2018, 16:46

Guerrero: "Ich versuche, das Ganze möglichst positiv zu erleben"

  • Perus Ausscheiden steht nach zwei Niederlagen bereits fest

  • Im letzten Gruppenspiel geht es gegen Australien

  • Mannschaftskapitän Guerrero: "Es ist ein Privileg, hier dabei zu sein"

Von Gilda Arrúa, Teamreporterin Peru


Er wirkt ruhig und gelassen. Nicht zufrieden, aber doch mit der inneren Ruhe eines Profis, der alles für ein einziges Ziel gegeben hat. "Ich habe hart gekämpft, um hier dabei sein zu können", gesteht er uns mit glänzenden Augen. Nach einer nahezu drehbuchreifen Vorgeschichte stieß Paolo Guerrero kurz vor Turnierbeginn zu seinen Nationalmannschaftskollegen, um die "Blanquirroja" bei ihrem WM-Abenteuer mit Rat und Tat zu unterstützen.

Für die FIFA analysierte Perus Kapitän die Teilnahme seiner Mannschaft an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ und warf zunächst einen Blick voraus. "In die Partie gegen Australien gehen wir mit dem festen Willen zu gewinnen. Wir werden uns nicht mit gesenkten Köpfen verabschieden. Schließlich haben wir hier einen guten Fussball gezeigt. Andererseits sind wir natürlich enttäuscht, weil wir meiner Meinung nach etwas Besseres verdient gehabt hätten."

In diesem Zusammenhang erinnerte Guerrero daran, dass der Meilenstein, nach 36 Jahren wieder die Qualifikation für eine WM geschafft zu haben, für viele ein erster Schritt war. Er selbst habe volles Vertrauen in seine Mannschaft. "Wir kennen unsere Fähigkeiten. Ich glaube, dass dieses junge Team durchaus das Zeug hat, sich für die kommenden FIFA WM-Turniere zu qualifizieren. Die Jungs haben unser ganzes Vertrauen. Doch jetzt gilt es erst einmal, uns nicht mit leeren Händen von dieser Weltmeisterschaft zu verabschieden."

Dem Kapitän der "Blanquirroja" wäre es sicher lieber gewesen, wenn er mit dem gleichen Spielrhythmus wie seine Mitspieler nach Russland gereist wäre. Dennoch: Allein die Tatsache, hier zu sein, ist für ihn Anlass genug, um dafür Dankbarkeit zu zeigen. "Ich wollte zur gleichen Zeit wie meine Mannschaftskollegen anreisen, so wie alle, die nach 65 oder 70 Saisonspielen an der WM teilnehmen. Auch wenn es vielleicht schwer zu verstehen ist, das Wichtigste für mich ist, dass ich hier bin und die Mannschaft unterstützen kann. Ich versuche, das Ganze möglichst positiv zu erleben."

Jede Mannschaft empfindet eine Extraportion Motivation, sobald sie den Rasen betritt. Für diese peruanische Auswahl sind dies zweifellos ihre Fans. "Peru ist eine Fussballnation, und diesem Nationalteam haben die Fans viel Zuneigung sowie jede Menge Vertrauen und Unterstützung entgegengebracht. Als Mannschaft sind wir dafür sehr dankbar. Heute ist unser Land durch die Nationalmannschaft vereint. Und das ist eine sehr schöne Sache."