Montag 14 Mai 2018, 06:36

Kluivert: "Wir werden eine attraktive WM mit Angriffsfussball erleben"

  • Laut Kluivert werden große und kleine Teams in die Offensive gehen

  • Über die Niederlande: "Wir müssen jetzt nach vorn schauen"

  • Belgien mögliche "Überraschung"

Patrick Kluivert hat einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ hinterlassen, ein unauslöschliches Bild – imposant und gleichzeitig kunstvoll. Elegant schraubt er sich in die Höhe, macht in der Luft die perfekte Bewegung und schließt dann mit einem kraftvollen Kopfball ab. Diese Szene gab es im Halbfinale der WM 1998 in Frankreich zwischen den Niederlanden und Brasilien zu sehen. Sie brachte den Niederländern drei Minuten vor dem Ende eines großen Spiels den Ausgleichstreffer zum 1:1. Im Elfmeterschießen hatten dann die Brasilianer die stärkeren Nerven.

Mittlerweile ist Kluivert 41 Jahre alt. Nach den vier Partien, die er bei seiner einzigen WM als Spieler bestritten hat und seiner Teilnahme als Assistent von Louis van Gaal an der WM 2014 in Brasilien wird der ehemalige Stürmer in Russland nur Zuschauer sein. "Ich bin recht entspannt, weil mein Land nicht dabei ist", erklärte er kürzlich während eines Aufenthalts in Argentinien im Gespräch mit FIFA.com. Er war als Förderer der spanischen Liga nach Südamerika gereist.

"Für mich und für alle anderen ist es immer schön, die besten Spieler bei einer WM in Aktion zu sehen. Wir freuen uns auf gute Spiele." Der Panther ist diesbezüglich optimistisch: "Ich glaube, dass wir eine attraktive WM mit viel Angriffsfussball erleben werden."

Kluivert bei der WM 1998 in Frankreich

  • ​​Niederlande – Belgien 0:0

  • Niederlande – Argentinien 2:1

  • Brasilien – Niederlande 1:1 (4:2 i. E.)

  • ​Niederlande – Kroatien 1:2

Ein vulkanisches Beispiel Innerhalb der Gruppe "kleiner Länder, die weder Druck noch die erforderliche Qualität haben, jedoch mit ihrem enormen Teamgeist punkten" hebt Kluivert einen Debütanten hervor.

"Wir haben im Fall von Island gesehen, dass keine Einzelspieler vorhanden sind, die ein Spiel entscheiden könnten, wohl aber ein gutes Kollektiv. Die Isländer haben etwas ganz Besonderes. Sie bilden eine Einheit, die zwar nicht so viel Qualität hat, aber einen ungeheuren Kampfgeist auf den Platz bringt. Auch damit können sie Spiele gewinnen, das haben sie ja bereits unter Beweis gestellt.

Danach versichert er, dass er Argentinien die Daumen drücken wird (das Gespräch findet mitten in Buenos Aires statt) und meint, Belgien könne durchaus für eine Überraschung sorgen.

Die Zukunft der Niederlande Die verpatzte WM-Qualifikation war ein harter Schlag für den niederländischen Fussball. Dennoch zweifelt Kluivert nicht daran, dass die Nationalmannschaft seines Landes "eine Zukunft hat". Auf die Frage, ob man an der Philosophie etwas ändern müsse, entgegnet er mit großen Augen: "Es hat doch bereits einen Trainerwechsel gegeben!" und bezieht sich damit auf die Ablösung von Dick Advocaat durch Ronald Koeman im Februar.