Montag 14 Mai 2018, 05:03

Milivojević: "Erreichen der WM ist der größte Erfolg in meiner bisherigen Laufbahn"

  • Serbiens Luka Milivojević nimmt bei der WM 2018 das Achtelfinale ins Visier

  • Kapitän von Crystal Palace mit herausragender Elfmeterbilanz

  • Mittelfeldspieler erkämpfte sich in der WM-Qualifikation einen Stammplatz

Wenn es in einem Spiel der K.-o.-Runde einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zum Elfmeterschießen kommt, kann ein Schütze mit Nerven aus Stahl und unerschütterlichem Selbstvertrauen äußerst wertvoll sein.

Serbien scheint mit Luka Milivojević genau so eine Spielerpersönlichkeit in den eigenen Reihen zu haben. In seinen 15 Monaten bei Crystal Palace ging der defensive Mittelfeldspieler in neun von zehn Duellen vom Elfmeterpunkt als Sieger hervor. Zum Schützen vom Dienst entwickelte er sich jedoch erst nach seinem Wechsel auf die Insel – zuvor hatte er in seiner Profikarriere keinen einzigen Strafstoß verwandelt. Die verantwortungsvolle Aufgabe wurde ihm aufgrund besonderer Umstände zuteil.

"Als Sam Allardyce noch Chefcoach war, habe ich viele Freistöße trainiert und war dabei im Training recht erfolgreich", so der 27-Jährige, der seine Stärke bei Standards bei Olympiakos in Griechenland zwar häufig unter Beweis stellen, in England bis dahin jedoch nur gelegentlich hatte zeigen können. "Nachdem wir ein paar Probleme vom Punkt und mehrere Elfmeter verschossen hatten, fragte mich der Trainer in einer Sitzung vor versammelter Mannschaft, ob ich genug Selbstvertrauen hätte, um die Verantwortung zu übernehmen."

Der rechte Fuß von Milivojević hat diese Frage seither eindrucksvoll mit einem überwältigenden Ja beantwortet. Nun versucht der Mittelfeldstratege, seine Fähigkeiten als nervenstarker Schütze aus der englischen Premier League mit zur Weltmeisterschaft nach Russland zu nehmen.

Ein Karriere-Höhepunkt

Serbien tritt die Reise nach Russland in der Hoffnung an, zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit des Landes die Gruppenphase einer WM zu überstehen. Luka Milivojević spielt dabei eine zentrale Rolle im serbischen Team. Nachdem er Ende 2012 sein Debüt im Trikot der serbischen A-Nationalmannschaft feierte, erkämpfte er sich während der Qualifikation für Russland unter Nationalcoach Slavoljub Muslin einen festen Platz im Mittelfeld. Nun hofft er, dass er diese Position auch unter dem neuen Trainer Mladen Krstajić behaupten kann.

"Das Erreichen der WM ist der größte Erfolg in meiner bisherigen Laufbahn", so Milivojević, nachdem Serbien zuletzt bei der WM 2010 in Südafrika dabei gewesen und dort nach der Vorrunde ausgeschieden war. "Es ist extrem hart, sich für die Endrunde zu qualifizieren, vor allem für Mannschaften aus Europa. Wir haben in der Qualifikation gute Leistungen gezeigt und unsere Qualifikationsgruppe als Tabellenführer abgeschlossen. Daher freue ich mich riesig auf die Weltmeisterschaft."

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Kampf um Platz zwei

Auch im Süden Londons zeigt die Leistungskurve von Milivojević stetig nach oben und der Mittelfeldakteur wurde schnell zum Kapitän des Teams. Nach einem desaströsen Saisonstart stabilisierte sich Crystal Palace unter dem früheren englischen Nationaltrainer Roy Hodgson enorm und konnte letztlich souverän den Klassenerhalt sichern. Seine beständigen Leistungen auf dem Feld hängen auch eng mit einem ausgeglichenen Leben abseits des Rasens zusammen: "Wenn man mit seinem Leben außerhalb des Fussballs zufrieden ist, wirkt sich dies positiv aufs Selbstvertrauen aus."

Serbiens Nationaltrainer Mladen Krstajić hofft, dass Milivojević dieses Selbstvertrauen mit nach Russland nehmen kann. In einer Vorrundengruppe mit Costa Rica, der Schweiz und Top-Favorit Brasilien wird das Erreichen des Achtelfinales alles andere als ein Kinderspiel. "Die Gruppe ist sehr stark", räumt der zweikampfstarke Mittelfeldspieler ein.

"Brasilien ist die stärkste Nationalmannschaft der Welt und sicherlich einer der größten Favoriten auf den WM-Titel. Aber ich freue mich ungemein darauf, gegen die Brasilianer zu spielen."

In der Heimat sind die Erwartungen auf ein Erreichen der K.-o.-Runde hingegen hoch. "Die serbischen Zeitungen schreiben, dass wir hinter Brasilien und vor der Schweiz und Costa Rica Gruppenzweiter werden. Ich glaube jedoch, dass die Leute in der Schweiz und in Costa Rica jeweils das Gleiche von ihrem Land denken", so der 26-fache Nationalspieler weiter.

"Der zweite Platz in dieser Gruppe wäre ein Riesenerfolg für unsere Mannschaft, auch wenn wir dann im Achtelfinale auf Deutschland treffen könnten."

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