Donnerstag 23 Juni 2016, 15:16

Khalifa International Stadium erhält vier Sterne im GSAS-Rating für Nachhaltigkeit

Der Entwurf des Khalifa International Stadium, dessen Renovierung im Augenblick läuft und im vierten Quartal 2016 abgeschlossen sein soll, ist anerkannt worden, weil das Stadion damit wichtige Nachhaltigkeitsmaßstäbe erreicht. Das Khalifa International Stadium hat kürzlich im Global Sustainability Assessment System (GSAS), das unter Verwaltung der Gulf Organisation for Research & Development (GORD) steht, eine vorläufige Bewertung mit vier Sternen erhalten. Es ist das erste derartige Zertifikat, das die Organisation für ein Renovierungsprojekt vergibt.

Der leitende Ingenieur und Projektmanager der Aspire Zone Foundation, Mansoor Al-Muhannadi, sagte dazu: "Wir sind sehr stolz auf dies Anerkennung, die unser Bestreben unterstreicht, das Khalifa International Stadium durch den Umbau zugleich zu einem nachhaltigeren Veranstaltungsort zu machen. Darüber hinaus können Zuschauer durch einfachen Zugang zur Transportinfrastruktur, zu der auch die nahegelegenen U-Bahn-Stationen in Doha gehören, nun auch auf umweltfreundliche Weise zum Stadion gelangen."

Ingenieur Mohemed Ahmed, der als Projektmanager für das Khalifa International Stadium und Al Bayt Stadium in Al Khor City im Supreme Committee for Delivery & Legacy (SC) sitzt, zeigte sich ähnlich begeistert: "Für das Khalifa International Stadium ist das ein riesiger Schritt. Es war viel harte Arbeit notwendig, damit die umgestaltete Einrichtung die strengen Nachhaltigkeitsauflagen erfüllt.

Das Stadion hat in einigen Bereichen besonders hohe Wertungen erzielt, etwa was die Lage angeht, die Nähe zum öffentlichen Nahverkehr, die regionale Beschaffung von Arbeitsmaterialien sowie die Tatsache, dass es renoviert und höchsten internationalen Maßstäben entsprechend modernisiert wurde, anstatt einen Neubau aus dem Boden zu stampfen."

Die Auszeichnung durch die in Katar ansässige Organisation GORD bedeutet ferner, dass das Supreme Commitee ein örtliches Unternehmen unterstützt, weiterhin Fortschritte mit Blick auf 2022 zu machen. "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit sowohl mit der Aspire Foundation als Zulieferunternehmen für das Khalifa International Stadium als auch mit der GORD, wenn es darum geht, Katar und Umgebung ein nachhaltiges Erbe zu hinterlassen", so Ahmed weiter.

Für Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit, steht derweil fest: Grünere Stadien sind von zentraler Bedeutung für Nachhaltigkeit und Vermächtnis der FIFA Fussball-Weltmeisterschaften. Deshalb hat die FIFA weiter reichende Auflagen erlassen, die eine Nachhaltigkeitszertifizierung für sämtliche Stadien vorschreiben. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir den vom Supreme Committee ausgewählten GSAS-Standard ausgewertet und genehmigt. Wir sind hoch erfreut, dass das sanierte Khalifa-Stadion schon jetzt die Auflagen für eine vorläufige Zertifizierung erfüllt."

Das SC verlangt, dass jedes geplante Stadion für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ im GSAS-Rating mindestens vier Sterne erhält, um die Nachhaltigkeitsauflagen der FIFA für alle Turnierveranstaltungsorte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ zu erfüllen. Das Al-Wakrah-Stadion hatte für seine Gestaltung bereits 2015 vier Sterne erhalten.

Mit den GSAS-Bewertungen für das Khalifa- und das Al-Wakrah-Stadionprojekt ist nun offiziell, dass es sich um zwei der am nachhaltigsten gebauten Stadien im gesamten Nahen Osten und Nordafrika handelt. Die vorläufige Bewertung für das Khalifa-Stadion, das als erstes Stadion der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ ein LED-Beleuchtungssystem haben wird, wurde zunächst schriftlich mitgeteilt. Das endgültige Zertifikat wird vergeben, wenn die Bauarbeiten am Stadion abgeschlossen sind und es weiteren Inspektionen unerzogen wurde.

GSAS ist ein Zertifizierungssystem für grünes Bauen. Es wurde 2009 in Zusammenarbeit mit der University of Pennsylvania (USA) eingeführt. Das System bezieht bekannte internationale Vorschriften für grünes Bauen ein, wendet fachlichen Aufbau an und modifiziert das Ganze so, dass es zum Klima und den architektonischen Traditionen der Länder des Golfkooperationsrates passt.

Bei der Bewertung spielen für die GORD folgende Aspekte eine Rolle: Städtische Anbindung, Lage, Energie, Wasser, Materialien, Innenumgebung, kultureller und wirtschaftlicher Wert sowie Verwaltung und Betrieb.

In den vergangenen beiden Jahren hat das SC 35 Mitarbeitern die Teilnahme an beruflichen GSAS-Akkreditierungskursen ermöglicht. Einige haben inzwischen ihren Abschluss erworben und sind somit GSAS-zertifizierte sogenannte Green Professionals.