"Nach der Partie gegen Kroatien habe ich mich im Hotelzimmer mit Ever und 'Ota' unterhalten und ihnen gesagt, dass ich das Gefühl hätte, ich würde ein Tor schießen ... Dann hat es tatsächlich geklappt, und wir mussten auf dem Spielfeld darüber lachen!"

Wir brauchen weder Ever Banega noch Nicolás Otamendi zu diesem Thema zu befragen. Marcos Rojo, einer der herausragenden Akteure beim Sieg Argentiniens in Sankt Petersburg, bestätigt seine Vorahnung im Exklusiv-Interview mit der FIFA mit einem breiten Grinsen.

Mit seinem Tor in der 86. Minute der Partie gegen Nigeria katapultierte er die "Albiceleste" nach langem Zittern ins Achtelfinale der WM in Russland. "Marquitos" lässt den Spielzug, der zum 2:1 geführt hat, noch einmal Revue passieren und lässt sich auch von den Scherzen seiner Teamkameraden, die in die Mixed Zone strömen, nicht aus dem Konzept bringen.

"Ich hatte so eine Vorahnung, dass 'Gabi' die Flanke schlagen könnte, sah die Lücke und habe die Gelegenheit genutzt", so Rojo, der 2010 gemeinsam mit dem Vorlagengeber Gabriel Mercado mit Estudiantes de La Plata argentinischer Meister wurde. Trainiert wurden sie damals vom ehemaligen argentinischen Nationaltrainer Alejandro Sabella.

"Ich habe geschossen und wusste sofort, dass er reingehen würde. Als ich gesehen habe, dass er tatsächlich im Tor war, war das der Wahnsinn, eine Riesenerleichterung", so der Linksfuß, der den Treffer darüber hinaus mit rechts erzielte.

"Ich widme es meiner Familie, die teils hier und teils in Argentinien ist", so der Innenverteidiger, der das Turnier um ein Haar verpasst hätte. Nach einer Knieverletzung war er nämlich fast sieben Monate lang zum Zuschauen verdammt gewesen und hatte deshalb wenig Spielpraxis bekommen.

Noch ist es zu früh, um über den nächsten Gegner Frankreich zu sprechen, auch wenn das Spiel bereits in vier Tagen stattfindet: am Samstag, 30. Juni in Kasan. Wichtig ist, dass das Team scheinbar wieder festen Boden unter den Füßen hat.