Freitag 14 August 2020, 14:48

Hernández: "Für Kuba zu spielen ist das Größte"

  • Der kubanische Mittelfeldspieler Arichel Hernández spricht über die WM-Quali

  • Hernandez wünscht sich mehr Spiele gegen hochklassige Gegner für die weitere Entwicklung

  • "Ich freue mich riesig darauf, die erste Runde zu spielen"

Der Start der Concacaf-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ zeichnet sich am Horizont ab, und Kuba gehört zu den Teams, die den Beginn der ersten Runde kaum erwarten können.

Mittelfeldspieler Arichel Hernández zählt zu den Leistungsträgern im Team. Er spielt auf Vereinsebene derzeit in der Dominikanischen Republik für Universidad O&M und stand beim Concacaf Gold Cup 2019 und in der Concacaf Nations League (CNL) 2019/20 in allen sieben Spielen Kubas in der Startelf.

"Ich finde das neue Format der Qualifikation gut. Das ist das Beste, was die Concacaf machen konnte, wenn man die Verzögerung aufgrund des Coronavirus berücksichtigt", so Hernández in einem Exklusiv-Interview mit Concacaf.com.

"Ich freue mich riesig darauf, die erste Runde zu spielen. Wir werden sehen, in welche Gruppe wir gelost werden. Ich persönlich bin wirklich begeistert davon, und meine Teamkameraden und ich sind alle schon gespannt auf diese Spiele. Ich habe das Gefühl, dass wir eine solide Mannschaft für die Qualifikationsspiele haben", so Hernández weiter.

2019 war ein hartes Jahr für Kuba. Das Team kam nicht über die Gruppenphase des Gold Cups hinaus und musste sich in der CNL in Liga A, Gruppe A1 mit dem dritten Platz begnügen. Dennoch ist Hernández überzeugt davon, dass sein Team aus dem vergangenen Jahr viele Lehren gezogen hat, die für die Zukunft nützlich sein werden.

"2019 war ein schwieriges Jahr für den kubanischen Fussball, aber ich habe schon zu meinen Teamkameraden und Verbandsvertretern gesagt, dass wir bei diesen Turnieren gegen starke Mannschaften antreten und mehr Vorbereitung brauchen. Es ist immer wichtig, die positive Seite der Dinge zu sehen, und in diesen beiden Wettbewerben haben wir zwar keine guten Ergebnisse erzielt, aber auf persönlicher Ebene sehe ich es als positiven Karriereschritt an, gegen starke Teams zu spielen. Diese Erfahrung würde ich gern öfter machen."

Laut dem 26-Jährigen ist außerdem eine umfassende Vorbereitung entscheidend für Kubas Erfolg. Das zeigte sich auch bei der Glanzleistung des Teams in der CNL-Qualifikation, wo man mit drei Siegen und einer Niederlage eine neue Bestmarke aufstellte.

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"Entscheidend für die CNL-Qualifikation war meiner Meinung nach die gute Vorbereitung, die wir hatten, und ich glaube, wir konnten uns besser auf diese Qualifikationsspiele vorbereiten als auf den Gold Cup, bei dem wir gegen Mexiko, Martinique und Kanada angetreten sind. Wir haben uns besser vorbereitet, wir hatten mehr Zeit."

"Wir brauchen einen großen Siegeswillen, und das bedeutet, dass eine gute Vorbereitung und gute Bedingungen für die kubanischen Spieler auf sportlicher und persönlicher Ebene enorm wichtig sind. Außerdem brauchen wir internationale Erfahrung. Manchmal machen wir alberne Fehler, weil uns die internationale Erfahrung fehlt, die für den Umgang mit bestimmten Situationen erforderlich ist. Darüber hinaus mangelt es uns an taktischer Erfahrung auf internationaler Ebene. Zu den Gegentoren kommt es aufgrund einer falschen Bewegung oder eines Fehlers. Das sind Dinge, die korrigiert werden müssen, damit sie nicht wieder vorkommen", meint Hernández.

Hernández wird mit Kuba in den nächsten zwölf Monaten nicht nur die WM-Qualifikation bestreiten, sondern auch die Qualifikation für den Gold Cup 2021. Die Kubaner wollen sich unbedingt zum zehnten Mal für den prestigeträchtigen Wettbewerb qualifizieren.

"Da wir in diesen schwierigen Zeiten keine Möglichkeiten hatten zu spielen, wird das nächste Jahr recht schwer werden. Es steht auch noch die Qualifikation für den Gold Cup an, und wir hoffen, dass wir diese Hürde nehmen, wieder beim Turnier dabei sein und eine gute Leistung abliefern können."

Doch letzten Endes ist es die höchste Ehre für Hernández, das Kuba-Trikot zu tragen – sei es nun in der Qualifikation für den Gold Cup oder die WM.

"Für mich ist es das Größte, was ich als Spieler und als Person erleben durfte, denn das eigene Land zu repräsentieren ist die größte Ehre überhaupt. Das sind einzigartige Erfahrungen für einen Fussballer. Solange ich verfügbar bin und die Trainer mich nominieren, werde ich immer für mein Land spielen, denn ich liebe mein Land und deshalb arbeite ich jeden Tag hart."