Samstag 30 Juli 2016, 17:54

Geschichten aus dem unvergesslichen Fussballsommer 1966

Ein halbes Jahrhundert mag in der Geschichte nur ein Wimpernschlag sein, doch in der Welt des Fussballs ist es eine halbe Ewigkeit. In der vergangenen Woche haben wir eine Zeitreise in eine längst vergangene Ära gemacht, aus der gleichwohl zahlreiche Personen und Geschichten bis heute geschätzt und verehrt werden.

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft England 1966™ war in vielerlei Hinsicht bedeutsam. Daher hat FIFA.com zur Feier des 50-jährigen Turnierjubiläums in der vergangenen Woche zahlreiche Artikel, Videos und Fotos zu diesem Turnier gebracht und die interessantesten Geschichten der Akteure erzählt, die bis heute nachhallen.

Einer der denkwürdigsten Aspekte ist natürlich der Hattrick von Geoff Hurst im Finale - eine Leistung, die es weder zuvor noch in den zwölf WM-Turnieren danach je wieder gegeben hat. Der englische Ex-Stürmer führte mit uns ein interessantes Video-Interview, in dem er natürlich auch über diesen Hattrick und das so genannte Wembley-Tor sprach, seinen Schuss, bei dem der Ball von der Unterkante der Latte abprallte und von ihm hinter der Linie gesehen wurde. Dieser Treffer leitete den Sieg der Engländer ein.

Jimmy Armfield sprach über die Ausgeglichenheit des Kaders, das Gefühl der Zusammengehörigkeit und einen Besuch bei James Bond – alles Faktoren, die zum Titelgewinn beitrugen. Außerdem haben wir einige interessante Daten und Fakten zu Englands erstem und bislang einzigen Triumph bei einer WM-Endrunde zusammengefasst. Auch damit tragen wir dazu bei, die Erinnerung wach zu halten.

Doch natürlich ging es bei dieser WM nicht nur um die am Ende siegreichen Gastgeber. Eusebio verhalf Portugal mit neun Turniertoren zu einem historischen dritten Platz, der für die Südeuropäer bis heute die beste Platzierung aller Zeiten bedeutet. Sein junger Teamkamerad Antonio Simoes erinnerte sich gern an den erfolgreichen Lauf des WM-Debütanten bis zum Gewinn der Bronzemedaille und verriet, wie es dazu kam, dass der schwarze Panther mit dem Mythos der 13 als Unglückszahl aufräumen konnte.

Auch der damalige Gegner der Portugiesen im Kampf um den letzten Platz auf dem Podium feierte bei diesem Turnier sein bestes Abschneiden aller Zeiten: Nie landete eine Mannschaft aus der Sowjetunion (bzw. Russland) bei einer WM-Endrunde weiter vorn als auf Platz vier. Der damalige sowjetische Verteidiger Vasily Danilov äußerte rückblickend seine Überzeugung, dass sein Team mit dem legendären Torhüter Lev Yashin sogar noch besser hätte abschneiden können. Auch an das Zusammentreffen mit der Queen erinnert er sich noch.

Brasilien war in den zwölf Jahren 1958 bis 1970 unbestritten das dominierende Team im Weltfussball. Eigentlich hätten die Brasilianer 1966 den dritten WM-Triumph in Folge feiern können. Doch es kam anders, und wir haben einige Gründe aufgedeckt, warum es für die Seleção in England nicht gut lief. Wir haben uns außerdem einige Ausstellungsstücke von England 1966 im FIFA Welt Fussball Museum in Zürich genauer angesehen, darunter einen Schiedsrichter-Notizblock und eine ungeöffnete Champagnerflasche von der Siegesfeier.

In unserer faszinierenden Fotogalerie können die Fans noch einmal die unglaubliche Atmosphäre nachempfinden, die damals in ganz England herrschte, und einige Schlüsselmoment des Turniers nochmals in Augenschein nehmen. Wir hoffen, das Schwelgen in Erinnerungen bereitet Ihnen ähnlich viel Vergnügen wie uns!