Islands Torhüter Hannes Halldorsson hatte sich bereits einen Namen als talentierter Filmregisseur gemacht, als er 2014 im Alter von 29 Jahren Profifussballer wurde. Heute spielt er für den dänischen Superliga-Klub Randers und lässt dafür seine Karriere hinter der Kamera seit viereinhalb Jahren ruhen. Doch das Skript, das er sich zum gestrigen 1:1-Remis gegen Argentinien ausdachte und dann auch umsetzte, ist ganz sicher sein Meisterwerk und zeigt deutlich, dass er vor der Kamera ebenso viel Talent hat wie dahinter.

"Einen Elfmeter im ersten WM-Spiel zu halten – das ist ja ein Szenario wie aus einem Traum. Um das tatsächlich zu erleben, muss natürlich zunächst einmal ein Elfmeter verhängt werden. Als das dann tatsächlich passierte, stand für mich fest, dass jetzt mein großer Auftritt kam. Ich war fest entschlossen, den Ball zu halten", so Halldorsson, der auch zum Man of the Match gewählt wurde, nach seiner herausragenden Leistung im Moskauer Spartak-Stadion.

Halldorsson als Regisseur Mit seinem dändischen Klub entging Halldorsson im Mai gerade noch dem drohenden Abstieg. Danach entstaubte er seine Kamera und drehte vor der Abreise des isländischen Teams nach Russland einen Werbefilm für Coca-Cola, der die Nation vereinen und die Fans vor dem WM-Debüt in Stimmung bringen sollte. Das Werbevideo, in dem zahlreiche Teamkameraden aus der Nationalmannschaft und auch sein ehemaliger Zimmergenosse Eidur Gudjohnsen zu sehen sind, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Doch der gehaltene Elfmeter von Lionel Messi, einem der besten Spieler der Fussballgeschichte, ist der Moment, der auf ewig in der isländischen Fussballgeschichte fortleben wird.

Sigurdsson glaubte an den Torhüter Halldorsson wurde auch von Islands Star Gylfi Sigurdsson gelobt, der im Gespräch mit FIFA TV verriet, er habe erwartet, dass der Torhüter den Ball pariert.

Unmittelbar nach dem gehaltenen Elfmeter klatschte Islands Trainer Heimir Hallgrimsson begeistert den Torwarttrainer Gudmundur Hreidarsson ab und gratulierte ihm zu der hervorragenden Vorbereitung.