Pressemitteilung

Fédération Internationale de Football Association

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Dienstag 21 Januar 2020, 08:30

FIFA und Katar präsentieren gemeinsame Nachhaltigkeitsstrategie für FIFA Fussball-WM™ 

  • Fünf Verpflichtungen u. a. zu Menschenrechten, Vielfalt und Umweltschutz samt 22 Nachhaltigkeitszielen

  • Konsultation von über 100 Organisationen im Vorfeld zum genauen Verständnis der Anliegen und Chancen

2022 wird die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ erstmals in der arabischen Welt mit ihrer schnell wachsenden Wirtschaft sowie auf so kompaktem Gebiet wie nie seit der Premiere 1930 ausgetragen. Wie jeder Austragungsort bietet auch Katar allgemeine und besondere Probleme sowie einmalige Chancen, weit über das Turnier hinaus Positives zu bewirken.

Die entsprechenden Vorbereitungen begannen 2015, als die FIFA und der Oberste Rat für Organisation und Nachhaltigkeit mit der Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie begannen, womit die FIFA, das gastgebende Land und die lokalen Organisatoren (im Falle Katars die FIFA World Cup Qatar 2022 LLC, Q22) bei der Planung und Realisierung einer solchen Strategie erstmals zusammenspannten. Ebenfalls erarbeitet wurde eine Nachhaltigkeitspolitik, die alle Betriebsbereiche und Projekte bei der Vorbereitung und Durchführung des Turniers sowie alle WM-bezogenen Aktivitäten nach dem Turnier umfasst.

Zur Umsetzung der gemeinsamen Vision wurden die folgenden fünf Nachhaltigkeitszusagen definiert: 1) Entwicklung von Humankapital und Schutz der Rechte von Arbeitsnehmern, 2) Veranstaltung eines integrativen Turniers, 3) Förderung der Wirtschaftsentwicklung, 4) Umsetzung innovativer ökologischer Konzepte und 5) Vorbildfunktion hinsichtlich guter Unternehmensführung und ethischer Geschäftspraktiken. Ebenfalls festgelegt wurden 22 Ziele sowie 70 konkrete Initiativen und Programme, die gewährleisten sollen, dass diese Zusagen auch eingehalten werden.

"Mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft können wir viel Positives bewirken. Die FIFA und Katar müssen und werden diese einzigartige Chance nutzen. Alle heiklen Punkte im Zusammenhang mit dem Turnier wurden in der Strategie aufgeführt und ernsthaft behandelt, z. B. der Schutz von Arbeitnehmern, Menschenrechte, Diskriminierung und Umweltschutz. Dieses Dokument entspricht auch den UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung, für die wir uns mithilfe des Fussballs und der weltweit größten Einzelveranstaltung im Sport mit aller Kraft engagieren", sagte FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura.

"Katar hat sich mit der klaren Absicht beworben, die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 als Motor für einen nachhaltigen, langfristigen Wandel in Katar und der arabischen Welt zu nutzen. Wir waren von Anfang an überzeugt, dass der Fussball und die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Innovation fördern, zwischen Kulturen und Völkern Brücken bauen und den positiven sozialen Wandel vorantreiben können. Der Erfolg des Turniers in Katar wird sich letztlich daran messen, was es bewirkt. Mit dieser Strategie können wir dieses Ziel erreichen und den Erfolg garantieren", erklärte Hassan al-Thawadi, Generalsekretär des Obersten Rats und Q22-Präsident.

Die Anliegen und Initiativen, die das Gerüst der Strategie bilden, wurden nach eingehenden und wiederholten Konsultationen mit lokalen und internationalen Interessengruppen sowie Fachexperten definiert. Dazu wurden Umfragen, Seminare und Sitzungen durchgeführt sowie Strategieentwürfe zirkuliert. Insgesamt wurden mehr als 100 nationale und internationale Regierungs-, Nichtregierungs- und Privatorganisationen konsultiert. Bei der Erarbeitung der Strategie wurde erstmals für eine Sportgroßveranstaltung auch eine umfassende Beurteilung der Menschenrechtsrisiken vorgenommen.

"Die BHI (Bau- und Holzarbeiter Internationale) anerkennt das Engagement und die Maßnahmen des Obersten Rats und der FIFA zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauarbeiter bei den Bauprojekten für die WM 2022 in Katar. Insbesondere der Oberste Rat hat sich auf neues Terrain gewagt, indem er weit über Erklärungen hinausgegangen und mit der BHI eine Partnerschaft eingegangen ist, um gemeinsame Sicherheitsinspektionen durchzuführen und gewählte Arbeitnehmervertreter auszubilden. Dies sind nicht bloß Worte und Versprechen, sondern konkrete Taten, die für die Bauarbeiter wirklich etwas bewirken", betonte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson.

"In der Strategie verpflichten sich die FIFA und die restlichen WM-Organisatoren, dieses Engagement auf Arbeitnehmer in anderen Sektoren auszudehnen, die an der WM-Durchführung beteiligt sind. Erste Maßnahmen dafür wurden bereits getroffen. Die Errungenschaften der WM 2022 für die Arbeitnehmerrechte erhalten eine noch größere Bedeutung, wenn diese Initiativen für alle Arbeitnehmer im Katar über den Bausektor hinaus umgesetzt werden", so Amber Yuson weiter.

Nachhaltigkeitspolitik für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™

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