Samstag 08 Oktober 2016, 07:53

Favoritensiege und ein geschichtsträchtiger Erfolg

TAGESRÜCKBLICK – In Paris drohte ein schauriges Déjà-vu, doch drei Spieler in blau sorgten für klare Verhältnisse. Im portugiesischen Aveiro hingegen drohte den Gastgebern zu keiner Zeit ein Misserfolg. Dafür sorgte vor allem ein Superstar in rotbraun.

In Rotterdam ließ ein Niederländer gleich zwei Belarussen alt aussehen und in Luxemburg erzielte ein ausgewiesener Verteidiger das entscheidende Tor. In einer Gruppe gab es klare Ergebnisse, während es in einer anderen in einem besonders packenden Spiel mehrfach hin und her ging. FIFA.com berichtet über einen ereignisreichen Tag in der europäischen WM-Qualifikation.

Die Ergebnisse Gruppe A: Frankreich – Bulgarien 4:1, Luxemburg - Schweden 0:1; Niederlande – Belarus 4:1 Gruppe B: Ungarn – Schweiz 2:3, Lettland – Färöer 0:2, Portugal – Andorra 6:0 Gruppe H: Belgien – Bosnien-Herzegowina 4:0, Estland – Gibraltar 4:0, Griechenland – Zypern 2:0

Das Spiel des Tages *Ungarn – Schweiz 2:3* Tore: Seferovic (51.), Szalai (53.), Rodriguez (67.), Szalai (71.), Stocker (90.)

Die ersten 45 Minuten in Budapest boten das erwartete enge Spiel. Der zweite Durchgang allerdings lief regelrecht chaotisch ab. Haris Seferovic reagierte bei einem Abpraller am schnellsten und brachte die Schweizer in Führung. Adam Szalai reagierte unmittelbar nach dem Wiederanstoß bei einem Abpraller auf der anderen Seite am schnellsten und sorgte für den Ausgleich. Ricardo Rodriguez erzielte mit einem tückischen Volley-Aufsetzer die neuerliche Führung der Eidgenossen. Wieder war es Szalai, der mit einem unerschrockenen Kopfball zum zweiten Mal den Ausgleich für Ungarn besorgte. In der Nachspielzeit sorgte der gerade erst eingewechselte Valentin Stocker dann noch für den Siegtreffer der Schützlinge von Vladimir Petkovic, die nun als Tabellenführer zwei Punkte Vorsprung haben.

Die anderen Partien Portugal hatte in der Schweiz ohne Ronaldo verloren und hielt sich nun in Andorra mit Ronaldo schadlos. Der 31-Jährige erzielte nicht weniger als vier Tore. Andorra musste die Partie mit neun Mann zu Ende bringen. Im letzten Spiel der Gruppe B schrieben die Färöer ein weiteres Kapitel ihrer erfolgreichen Fussballgeschichte und siegten in Lettland mit 2:0. Damit haben sie nun vier Punkte auf dem Konto.

In Frankreich herrschte vor der Partie gegen Bulgarien eine regelrechte Furcht. 1993 hatten die Bulgaren im Pariser Prinzenpark für lange Gesichter bei den Franzosen gesorgt. Heute sah es zeitweilig so aus, als könnten sie im Stade de France den WM-Ambitionen der Bleus einen enormen Dämpfer versetzen. Mihail Aleksandrov verwandelte schon früh einen an ihm selbst verursachten Elfmeter, doch dann wachten die Franzosen erst richtig auf und ließen den Gästen keine Chance mehr. Kevin Gameiro, der von Nationaltrainer Didier Deschamps nicht für die EURO 2016 nominiert worden war, bekam heute den Vorzug vor zahlreichen Stürmern mit großem Namen und bedankte sich prompt mit einem Doppelpack. Antoine Griezmann erzielte einen Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor. Frankreich teilt sich nun mit vier Punkten den ersten Platz in Gruppe A mit den Niederlanden, die sich mit 4:1 klar gegen Belarus durchsetzen, und Schweden, bei dessen Sieg in Luxemburg es eine echte Rarität zu sehen gab, nämlich ein Tor durch Rechtsverteidiger Mikael Lustig.

Belgien und Griechenland haben in Gruppe H nach zwei Spielen sechs Punkte auf dem Konto. In beiden Fällen leisteten sich die Gegner schwere Abwehrfehler. Zypern schenkte den Gewinnern der UEFA EURO 2004 in der ersten Halbzeit zwei Tore, während Bosnien-Herzegowina gegen Belgien rund 25 Minuten standhalten konnte, dann aber vollständig auseinander fiel Ein Eigentor und ein kollektiver Blackout der Abwehr ermöglichten den Roten Teufeln innerhalb weniger Minuten die 2:0-Führung. Auf belgischer Seite kamen Eden Hazard, Romelu Lukaku und Toby Alderweireld zum Torerfolg. Gibraltar konnte zumindest eine Halbzeit lang das torlose Unentschieden gegen Estland halten, wurde dann jedoch von den spielstarken Esten überrannt.

Der Spieler des Tages Er hat nie für einen der drei großen niederländischen Klubs gespielt. Er war auch noch nie bei der Endrunde eines FIFA-Turniers aktiv. Er spielt in Russland und seine Postings in den sozialen Medien drehen sich fast ausschließlich um Fussball. Zudem ist er eher schüchtern als auffällig. Doch wer Quincy Promes bislang noch nicht kannte, hat ihn heute kennen gelernt. Der 24-jährige Flügelspieler bereitete das erste Tor der Niederländer aktiv mit vor und beförderte den Ball dann auch über die Linie. Das zweite erzielte er dann mit einem sehenswerten Schuss.

Die Zahl des Tages **5 **Europäer liegen in der Allzeit-Torjägerliste noch vor Cristiano Ronaldo, nämlich  Ferenc Puskas (84), Sandor Kocsis (75), Miroslav Klose (71), Gerd Müller und Robbie Keane (beide 68). Mit seinem heutigen Viererpack ließ der Portugiese Zlatan Ibrahimovic (62 Tore) hinter sich und hat nun 65 Tore für sein Land auf dem Konto.

Hätten Sie's gewusst? Bei seinem zweiten Tor für die Niederlande schoss Promes nicht nur einem, sondern gleich zwei belarussischen Verteidigern durch die Beine!

Zitat "Wir wussten, dass das erste Tor ganz wichtig sein würde, denn sie spielen mit elf Mann hinter dem Ball. Wir haben gut begonnen und zwei Treffer in den ersten fünf Minuten erzielt. Anschließend wurde es einfacher. Wir wissen, dass auch die Schweiz gewonnen hat, daher müssen wir hart kämpfen, um uns zu qualifizieren." Cristiano Ronaldo (Portugal)