Sonntag 01 Juli 2018, 14:03

Elfer-Drama: Gastgeber Russland träumt weiter

  • Gastgeber gewinnen das erste Elfmeterschießen

  • Spanische Führung durch Eigentor von Ignashevich, Ausgleich durch Dzyuba per Elfmeter

Russland gewinnt das erste Elfmeterschießen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ gegen Spanien. Zunächst vergab Koke gegen Torhüter Igor Akinfeev, dann scheiterte auch Iago Aspas am Schlussmann der Gastgeber, dessen Parade das Luschniki-Stadion in Moskau in einen Freudentaumel versetzte.

Dabei hatte die Achtelfinalpartie für Spaniens "Roja" eigentlich sehr gut angefangen. Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Iberern, die durch einen Freistoß früh die Gelegenheit zur Führung bekamen. Sergio Ramos setzte Verteidiger-Veteran Sergei Ignashevich im Strafraum derart unter Druck, dass dieser den Ball ins eigene Netz lenkte.

Doch die Russen steckten an diesem schweißtreibenden Abend in Moskau nicht auf. Der hünenhafte Artem Dzyuba stürzte sich beherzt in jeden Zweikampf mit Ramos und Gerard Piqué und eines dieser packenden Duelle endete mit einem Handspiel des Mannes aus Barcelona. Den fälligen Strafstoß übernahm Dzyuba selbst und schickte David De Gea in die falsche Ecke.

Die zweite Hälfte lieferte ein Musterbeispiel für spanischen Ballbesitzfussball und russische Konter, aber abgesehen von einer Parade Akinfeevs gegen einen Schuss von Andres Iniesta in der Schlussphase tat sich nicht mehr viel. Die Zeichen standen früh auf Verlängerung. In dieser verteidigte Russland aufopferungsvoll und verdiente sich so die Entscheidung im Elfmeterschießen, in dem Akinfeev zum Helden gegen den Weltmeister von 2010 wurde.

Analyse der Teamreporter Antía André Hernandez, Spanien [Folgen: Twitter] Spanien hätte in den 120 Minuten mehr verdient gehabt. Die Mannschaft bestimmte von Anfang an das Spiel, aber die russischen Verteidiger machten ihr das Leben sehr schwer. Die "Roja" spielte eine gute erste Hälfte und ging durch das Eigentor in Führung, aber mit dem Elfmeter riss bei Spanien der Faden. Andres Iniestas Einwechslung brachte noch einmal neuen Schwung. Nach seiner Hereinnahme spielte Spanien zielstrebiger und selbstbewusster. Dennoch kam es zum Elfmeterschießen, in dem De Gea keinen Ball halten konnte, Koke und Aspas hingegen an Akinfeev scheiterten.

Igor Borunov, Russland [Folgen: Twitter] Russland brachte sein Spiel durch. Auch nach dem katastrophalen Start mit dem von Sergio Ramos provozierten Eigentor durch Sergei Ignashevich spielte die Mannschaft geduldig und entschlossen weiter. Der groß gewachsene Stürmer Artem Dzyuba gewann fast jedes Kopfballduell – auch das, welches zum Elfmeter führte, den die Nummer 22 selbst verwandelte. Nach der Pause neutralisierten sich beide Mannschaften in ihren so unterschiedlichen Spielweisen. Keine Seite vermochte in der regulären Spielzeit oder in der Verlängerung ein Tor zu erzielen. Russland verschanzte sich fast die gesamte Verlängerung über in der Defensive und kämpfte sich ins Elfmeterschießen ... das für die Gastgeber ein traumhaftes Ende hatte.

Budweiser Man of the Match

Mit zwei Paraden gegen die favorisierten Spanier sicherte sich Igor Akinfeev seinen Platz in der Geschichte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ und seiner Mannschaft den Einzug ins Viertelfinale.

Statistik

1 – So oft bestritt Russland in der Geschichte der Weltmeisterschaft ein Elfmeterschießen und hat damit zunächst eine hundertprozentige Erfolgsquote. Für Spanien hingegen war es bereits das dritte verlorene Elfmeterschießen bei einer WM. Nur einmal überhaupt konnten die Iberer vom Punkt gewinnen.

Wie geht es weiter?

Russland spielt gegen Kroatien, das sich gegen Dänemark ebenfalls im Elfmeterschießen durchsetzte – Viertelfinale, 7. Juli, Sotschi

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