Donnerstag 01 Februar 2018, 13:50

Draxler - große Aufgaben mit Verein und Nationalmannschaft

  • 2017 als Jahr der Veränderungen

  • 2018 als Jahr der Titelchancen

  • "Wir werden dieses Mal ein neues Level erreichen müssen" 2017 war für Julian Draxler ein Jahr, in dem eine ganze Menge passiert ist. Zu Jahresbeginn wechselte er vom VfL Wolfsburg zu Paris Saint-Germain, im Sommer ernannte ihn die sportliche Leitung der deutschen Nationalmannschaft mit gerade einmal 23 Jahren zum Kapitän für den FIFA Konföderationen-Pokal, den die DFB-Elf mit einem Perspektivteam dann sogar gewann. Draxler selbst wurde mit dem adidas Goldenen Ball als bester Spieler ausgezeichnet.

Dann gab es in Paris einen heißen Transfersommer, in dem Neymar und Kylian Mbappe den Weg an die Seine fanden. Über die Zukunft und Einsatzchancen des deutschen Nationalspielers und Weltmeisters von 2014 wurde heftig diskutiert. Ein erneuter Vereinswechsel stand im Raum - zumindest für die Medien. Ein halbes Jahr später hat er regelmäßig seine Einsätze und sieht es als Privileg an, zu diesem Ensemble zu gehören.

"Es macht viel Spaß, mit Neymar, Cavani und Mbappe zu spielen – sie sind drei herausragende Angreifer und wir haben eine der besten Offensivreihen in Europa", erklärte Draxler im Interview mit www.sc.qa. "Mbappe hat das Potenzial, der große Spieler des nächsten Jahrzehnts zu werden. Er ist immer noch sehr jung, hat aber unbegrenztes Potenzial."

Mbappe mit seiner Nationalmannschaft gehört für Draxler bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ in Russland zum Favoritenkreis, den er so definiert: "Spanien, Frankreich, Brasilien, Argentinien. Die großen Nationen. Sie alle können bei der Endrunde sehr weit kommen."

Natürlich ist da auch noch die DFB-Auswahl, als vierfacher Weltmeister, Titelverteidiger und eben auch Confed-Cup-Sieger zählt man von ganz alleine zu den Anwärtern auf den größten im Fussball zu vergebenen Preis. "Wir hoffen, dass die Titelverteidigung möglich ist. Wir sind stark und werden in der Vorbereitungszeit noch weiter als Team zusammenwachsen. Wir hoffen, dass wir dasselbe Potenzial wie 2014 abrufen können."

In der Vorrunde trifft Deutschland auf Mexiko (17. Juni, Moskau), Schweden (23. Juni, Sotschi) und die Republik Korea (27. Juni, Kasan). "Unsere Gruppe ist nicht einfach, aber das war 2014 auch nicht anders", findet der Offensivspieler, der sich sicher ist, dass sich die Truppe von Joachim Löw gegenüber 2014 sogar noch steigern muss. "Wir werden dieses Mal ein neues Level erreichen müssen, denn jeder will den Weltmeister schlagen. Alle Teams werden 110 Prozent geben, aber darauf werden wir vorbereitet sein."

Dass das keine leeren Worte sind, beweist ein Blick in die Geschichtsbücher. Zuletzt gelang 1962 mit Brasilien einem Weltmeister die Titelverteidigung.

In der Tat droht ein schwieriges Turnier – schon im Achtelfinale könnte Deutschland auf den Rekord-Weltmeister Brasilien treffen. "Als Spieler freut man sich auf jede Weltmeisterschaft. Zuerst steht die WM 2018 an, doch wir bereiten uns sogar schon auf 2022 vor."

Das nächste große Ziel für Draxler ist allerdings das Giganten-Achtelfinale in der UEFA Champions League gegen Real Madrid. "Die Spiele gegen Real Madrid sind riesig. Wir haben den schwierigsten Gegner erwischt, den Titelverteidiger", sagte er vor den Partien am 14. Februar (in Madrid) und 6. März (in Paris). "Wenn man den Wettbewerb gewinnen will, muss man die besten Teams schlagen. Ich denke, dass Kleinigkeiten entscheidend werden, bin aber zuversichtlich, dass wir es in die nächste Runde schaffen."

Ein Motto, das so Schritt für Schritt Deutschland auch bei der WM 2018 zum fünften Stern verhelfen könnte.