Dienstag 19 Mai 2020, 04:42

Doppelte Herausforderung für Osama Omari

  • Doppelte Herausforderung für Osama Omari und Syrien

  • Mittfeldspieler steht in Katar unter Vertrag, wo er bei der WM dabei sein möchte

  • Er steht mit dem syrischen Nationalteam in der Asien-Qualifikation an der Spitze von Gruppe A

Das Wort "unmöglich" gehört nicht zu Osama Omaris Wortschatz. Der talentierte Mittelfeldspieler möchte mit Syrien in zwei Jahren zum ersten Mal an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ teilnehmen. Das Turnier findet in Katar statt, wo er auf Vereinsebene für Al-Kharaitiyat aktiv ist.

Omari und seine Teamkameraden sind fest entschlossen, an ihre Leistung in der Asien-Qualifikation für Russland 2018 anzuknüpfen, in der sie in die Playoff-Runde eingezogen waren, sich dort aber gegen Australien geschlagen geben mussten.

Nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel in Malaysia waren die Syrer ganz nah an einer Teilnahme an der interkontinentalen Playoff-Runde dran, als Omar Al Somah die Schützlinge von Ayman Hakeem in Führung brachte. Ein Doppelpack von Socceroo-Legende Tim Cahill machte den syrischen Traum jedoch zunichte und sicherte seinem Team die Entscheidungsspiele gegen Honduras.

In einem Exklusiv-Interview mit FIFA.com erinnert sich Omari an das beherzte Auftreten seines Teams im Jahr 2017: "Mehrere wichtige Spieler fehlten, und wir mussten zwei Spiele innerhalb von zehn Tagen bestreiten. Außerdem war die Reise aus Malaysia, wo wir das Hinspiel ausgetragen hatten, bis Sydney, wo das Rückspiel stattfand, ganz schön weit."

"Unser Trainer Ayman Hakeem konnte nur auf elf Spieler zählen, das hat uns Kraft gekostet. Außerdem waren wir nach Mahmoud Al Mawas Platzverweis vier Minuten nach Beginn der ersten Halbzeit der Verlängerung auf zehn Mann reduziert", fügt er hinzu.

Omari, der in der Qualifikation für Russland 2018 vier Treffer erzielte, erklärt: "Wir haben sehr gut gespielt und viel daraus gelernt. Jetzt hoffe ich, dass wir uns für Katar 2022 qualifizieren können."

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Siegesserie

Mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen der zweiten Runde der Asien-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, rangiert Syrien in Gruppe A vor der VR China, den Philippinen, den Malediven und Guam auf Platz eins.

Nach dem Erfolgsgeheimnis befragt, erklärt Omari: "Nachdem wir in der Gruppenphase des Asien-Pokals 2019 ausgeschieden waren, wollten wir die negativen Gefühle unbedingt hinter uns lassen und ein neues Kapitel aufschlagen. Dann haben wir alle Spiele gewonnen und sind jetzt in unserer Gruppe Tabellenführer."

Mit Bezug auf die Gruppengegner meint Omari: "Es gibt mehrere Mitstreiter, aber China ist unser größter Rivale. Die Spieler, der Trainerstab und der Verband sind trotzdem entschlossen, Syrien nach Katar zu bringen, und wir wollen es unbedingt schaffen."

Beharrlichkeit und Entschlossenheit

Syriens Gruppenspiel gegen die VR China im November war sowohl für Omari als auch für die gesamte syrische Mannschaft enorm wichtig. Im Januar 2019 hatte der Mittelfeldspieler sich nämlich im Auftaktspiel des Asien-Pokals gegen Palästina einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und musste deshalb für einen längeren Zeitraum pausieren.

Nachdem er sich davon erholt hatte, stieß der 29-Jährige im Oktober wieder zur Nationalmannschaft und lief im Al-Maktoum-Stadion in Dubai gegen China auf. Wild entschlossen, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, brachte Omari sein Team in der 19. Minute in Führung. Nach einer Hereingabe von Mahmoud Al-Mawas sprang er am höchsten und brachte die Syrer per Kopf auf Kurs zum 2:1-Sieg.

"Wir haben gegen die Chinesen sehr gut gespielt. Schließlich wussten wir, dass wir bei einem Sieg sieben Punkte Vorsprung vor ihnen haben würden. Dank der Taktik von Trainer Fajr Ibrahim und des Durchhaltevermögens meiner Teamkameraden haben wir unser Ziel erreicht", so Omari.

"Über das erste Tor gegen China habe ich mich sehr gefreut. Dieser Abschluss war nach meiner Verletzung sehr wichtig für mich. Es war eine enorme Herausforderung, nach der Pause wieder eine starke Leistung zu bringen, und ich bin froh, dass ich über mich hinauswachsen konnte", fügt er hinzu.

Die Beharrlichkeit, mit der Omari und seine Teamkameraden bisher zu Werke gegangen sind, könnten sich als entscheidend erweisen, wenn es um einen ersten Auftritt der Syrer auf der Weltbühne geht.