Donnerstag 01 September 2016, 14:57

Die UEFA-Qualifikation in Zahlen

Es geht um Berufe, Bevölkerungszahlen, Porsches und Privatflugzeuge. FIFA.com gibt Ihnen einen statistischen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Qualifikationsspiele der UEFA-Zone für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™.

30.000 ist die Bevölkerungszahl von Gibraltar. Damit löst das Land San Marino (32.000) als bevölkerungsärmste Nation in der Qualifikation der UEFA-Zone ab. Vielleicht ist eine andere Statistik dazu angetan, die Einwohner zu ermutigen: Uruguay, das bevölkerungsärmste Mitglied der südamerikanischen Fussball-Konföderation CONMEBOL (3,3 Millionen) hat bereits zwei Weltmeisterschaften gewonnen und ist mit 15 Titeln Rekordsieger der Copa América.

100 Prozent Siege ist die Bilanz, die Bulgarien gegen Luxemburg zu verzeichnen hat. Das Team konnte die bisherigen zwölf Begegnungen allesamt für sich entscheiden. Luxemburg hat gegen die Bulgaren seit acht Stunden und 40 Minuten keinen Treffer mehr erzielt.

80 Prozent der WM-Qualifikationen endeten für die Ukraine mit einem zweiten Gruppenplatz und einer anschließenden Niederlage in der Playoff-Runde. Die Auswahl des Landes qualifizierte sich nur ein Mal für die WM-Endrunde, und zwar für die Auflage von 2006, als man eine Gruppe gewann, in der unter anderem die Türkei, Dänemark und Griechenland vertreten waren. Die Ukrainer unterlagen in der Playoff-Runde 1997 mit 1:3 gegen Kroatien, 2002 mit 1:5 gegen eine von Michael Ballack inspirierte DFB-Auswahl, 2009 mit 0:1 gegen Griechenland und 2013 mit 2:3 gegen Frankreich, nachdem sie das Hinspiel zu Hause noch 2:0 gewonnen hatten.

53 WM-Qualifikationsspiele ohne Niederlage – das ist die erstaunliche Serie, die Spanien zu verzeichnen hat. Die letzte Niederlage der Roja datiert vom März 1993, als man sich 0:1 gegen Dänemark geschlagen geben musste. Seitdem haben die Spanier 41 Spiele gewonnen, zwölf endeten mit einem Remis. Deutschland und die Niederlande sind in der WM-Vorrunde beide seit dem 1. September 2001 ungeschlagen. Damals unter lag die DFB-Elf zu Hause mit 1:5 gegen England, die Elftal musste sich auswärts mit 0:1 gegen die Republik Irland geschlagen geben. Anschließend haben die Niederländer 29 Spiele gewonnen und drei Unentschieden erzielt, während für Deutschland 18 Siege und fünf Unentschieden zu Buche stehen.

23 Tore ohne einen einzigen Gegentreffer sind Spaniens Bilanz in sechs Begegnungen mit Liechtenstein, die allesamt mit einem Sieg endeten. David Villa erzielte sieben davon bei vier Einsätzen.

16 Weltmeisterschaften in Folge hat Deutschland bestritten – das ist in Europa Rekord. Es folgen Italien (14), Spanien (10), England und Frankreich (beide 5) und Portugal (4).

8 Länderspieleinsätze haben die drei schwedischen Torhüter insgesamt zu verzeichnen. Das sind sage und schreibe 125 weniger, als die langjährige Nummer eins Andreas Isaksson nach der UEFA EURO 2016 auf dem Konto hatte. Isaksson ist einer von sechs Spielern im Kader der Skandinavier, die ihre Länderspielkarriere nach der jüngsten Auflage der EURO beendet haben. Alle sechs zusammen können auf 464 Länderspieleinsätze zurückblicken.

7 Ligen weiter unten in der englischen Fussballpyramide spielte Michail Antonio (der einzige Neuling in der englischen Auswahl von Sam Allardyce) vor sieben Jahren, als er noch für Tooting & Mitcham United aktiv war. Anschließend lief der Mittelfeldspieler im Trikot des FC Reading sowie von Cheltenham Town, FC Southampton, Colchester United, Sheffield Wednesday und Nottingham Forest auf, bis West Ham United ihm schließlich vor genau einem Jahr zu seinem Durchbruch in der Premier League verhalf. Der 26-Jährige hofft, den Sprung in die kleine Elitegruppe zu schaffen, der es gelungen ist, aus dem unterklassigen Fussball in die englische Nationalmannschaft vorzustoßen. Dazu gehören Chris Waddle, Stuart Pearce, John Barnes, Kerry Dixon, Steve Bull, Dave Beasant, Andy Gray, Ian Wright, Les Ferdinand, Warren Barton, Stan Collymore, Kevin Phillips, Steve Guppy, Ben Foster, Chris Smalling und Jamie Vardy, die als Maurer, Klempner und Regalauffüller in Supermärkten sowie in Rote-Beete- und Würstchenfabriken gearbeitet haben und gleichzeitig Teilzeitfussballer waren!

6 Stunden ist die Zeitspanne, innerhalb derer Søren Lerby zuerst bei Dänemarks letztem Qualifikationsspiel für Mexiko 1986 in Dublin und dann im DFB-Pokal-Achtelfinale für den FC Bayern München gegen den VfL Bochum auf dem Platz stand! Die Dänen mussten unbedingt gegen die Republik Irland gewinnen, und Trainer Sepp Piontek weigerte sich, Lerby auszuwechseln – sehr zum Verdruss von Bayern-Manager Uli Hoeneß, der wild gestikulierend am Spielfeldrand stand. Erst als die Dänen nach 57 Minuten mit 3:1 in Führung gingen, ließ Piontek den Spieler ziehen. Dann wurden Hoeneß und Lerby von einer Motorradeskorte der Polizei mit heulenden Sirenen zum Flughafen begleitet, von wo aus sie mit einem Privatflugzeug nach Deutschland flogen. Anschließend ging die Reise nach Bochum mit einem Porsche weiter. Als sie zwei Kilometer vor dem Stadion in einen Stau gerieten, sprang Lerby aus dem Fahrzeug und rannte den Rest der Strecke! Der Mittelfeldspieler wurde schließlich zur Halbzeit eingewechselt und verhalf Bayern zu einem 1:1-Unentschieden, erzielte einen Treffer im daraufhin angesetzten Wiederholungsspiel und leistete auch beim 5:2-Finalsieg gegen den VfB Stuttgart seinen Beitrag. Dänemark gewann die Partie in der irischen Hauptstadt am Ende mit 4:1 und wusste auch bei der WM 1986 in Mexiko zu begeistern.

4 Spiele ungeschlagen, darunter drei Siege – mit dieser Positivserie geht Kosovo in sein allererstes Qualifikationsspiel in Finnland. Der ehemalige Schweizer Nationalstürmer Albert Bunjaku erzielte in vier Einsätzen für die Kosovaren drei Treffer.

1 Sieg ist alles, was Norwegen in 19 Begegnungen mit Deutschland vorweisen kann. Ermutigend ist allerdings, dass es beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams anlässlich eines Freundschaftsspiels im Jahr 2009 zu diesem Sieg kam. Mit diesem Ergebnis beendeten die Norweger eine Negativserie von sieben Niederlagen in Folge gegen die Deutschen.

0 Tore kassierten die Belgier in ihren sechs Qualifikationsspielen für die WM 1974. Trotzdem qualifizierten sich am Ende in Gruppe drei die Niederlande aufgrund der besseren Tordifferenz für die Weltbühne. Die beiden Duelle der Erzrivalen endeten torlos. Kein anderes Land ist in der UEFA-Qualifikation je ohne Gegentreffer geblieben und hat sich dennoch nicht für die Endrunde qualifiziert.