Mittwoch 04 Juli 2018, 06:14

Die stillen Helden der Viertelfinalisten

  • In jedem erfolgreichen Team gibt es viele Akteure, die hinter den Kulissen arbeiten

  • Routiniers und Assistenztrainer spielen eine entscheidende Rolle

  • FIFA.com zollt den stillen Helden der noch verbleibenden Teams Anerkennung

Wenn ein Team bei einem prestigeträchtigen Turnier wie der FIFA Fussall-Weltmeisterschaft™ weit kommt, sind es in der Regel die großen Stars, die Schlagzeilen machen und den Beifall einheimsen. Doch eine so hervorragende Leistung wie der Einzug ins Viertelfinale eines großen K.-o.-Turniers wäre ohne den enormen Arbeitsaufwand und Einsatz einiger Menschen hinter den Kulissen gar nicht möglich.

Vor dem Start der Viertelfinalpartien rückt FIFA.com eine Person aus jedem Team in den Blickpunkt, deren Arbeit oder großer Einsatz hinter den Kulissen besondere Anerkennung verdienen.

Uruguay: Er ist bisher bei der WM 2018 in Russland nicht ein einziges Mal zum Einsatz gekommen. Dennoch hat Uruguays Rekordnationalspieler Maximiliano Pereira einen enormen Einfluss und eine große Bedeutung für die "Celeste". "Er war viele Jahre lang sehr wichtig für die Mannschaft und ist es noch immer, auch wenn er im Moment nicht zum Einsatz kommt", so Teamkapitän Diego Godin. "Seine Erfahrung ist sehr hilfreich für die Nachwuchsspieler. "

iapllxxij7cls8bfpuej.jpg

Frankreich: Die Nummer zwei hinter Didier Deschamps ist Guy Stephan. Stephan, der Deschamps seit dem Jahr 2000 kennt und seit sechs Jahren als Assistenztrainer bei "Les Bleus" tätig ist, gilt im französischen Lager als Vaterfigur. "Menschen wie ihn findet man selten. Drei Worte reichen nicht aus, um ihn zu beschreiben. Er ist loyal, ehrlich, effizient und intelligent", meint Noel Le Graet, Präsident des französischen Fussballverbands.

Brasilien: Brasiliens Assistenztrainer Cléber Xavier (der Mann mit der Brille im Foto ganz oben) arbeitet bereits seit 17 Jahren mit Cheftrainer Tite zusammen. Xavier nimmt – abwechselnd mit seinem Assistenztrainer-Kollegen Sylvinho – gemeinsam mit Tite an Pressekonferenzen teil. Dadurch bringt Tite das große Vertrauen und den Respekt zum Ausdruck, die er für sein Trainerteam empfindet. "Ich bin ein Praktiker und Tite ist ein Denker. Tite ist kein Typ, der alles an sich reißen will. Also bin ich so etwas wie ein zweiter Trainer mit denselben Befugnissen, und er hat das letzte Wort."

Belgien: Aus der Reserve zurück auf den Platz: Die Bedeutung von Axel Witsel für die belgische Nationalmannschaft kann nicht genug betont werden. Der zentrale Mittelfeldspieler ist ein Musterbeispiel für die Vielseitigkeit, die Trainer so sehr lieben. "Ich bin ein ruhiger Typ. Das hilft uns auf dem Platz in schwierigen Situationen, und ich versuche, diese Gelassenheit auf die restlichen Spieler zu übertragen, wenn es erforderlich ist."

hqqz4cgltbfxdnffybjb.jpg

Russland: In den Reihen des Gastgebers spielte der Routinier Yury Zhirkov auf dem Weg in die Runde der letzten Acht eine wichtige Rolle und verdient besondere Anerkennung. "Schon vor dem Spiel hatte ich Schmerzen an der Achillessehne. Nach der ersten Halbzeit wurden sie so stark, dass ich um meine Auswechslung bitten musste." Trainer Stanislav Cherchesov hat mittlerweile bestätigt, dass er vermutlich nicht mehr zum Einsatz kommen wird – es sei denn, Russland erreicht das Finale.

mugayzov3pkz20g8yrgc.jpg

Kroatien: Iva Olivari ist Kroatiens Teammanagerin und eine echte Pionierin. Sie ist nämlich die erste Frau, die bei einer Weltmeisterschaft auf der Bank des Nationalteams sitzt. Die ehemalige Landesmeisterin im Tennis auf U-14-Ebene kümmert sich um die Logistik, die Reisepläne und vieles mehr und ist seit 1992 für den kroatischen Fussballverband tätig. "Iva ist ein toller Mensch", meint Kroatiens Torhüter Danijel Subašić. "Sie ist immer beim Team. Sie ist so etwas wie unser Schutzengel! Ich kenne sie seit zehn Jahren. Es ist nicht einfach, uns alle zu managen. Sie macht gern Scherze, und wir lieben sie alle dafür."

Schweden: Schweden hat seinen Erfolg größtenteils dem Zusammenhalt und der mentalen Stärke des Teams zu verdanken. Dazu hat der sportpsychologische Berater Daniel Ekvall einen großen Beitrag geleistet. "Ich stehe für Einzelgespräche zur Verfügung, und dann haben wir auch Gruppensitzungen. Basierend auf den Aussagen der Spieler bei diesen Treffen erstelle ich einen Mentalplan für das bevorstehende Spiel. Dabei ist klar, dass wir alle an einem Strang ziehen."

England: Die Effizienz der "Three Lions" vor dem gegnerischen Tor ist zu einem Großteil der Arbeit von Offensivcoach Allan Russell geschuldet. "Es gibt nur sehr wenige Menschen, die auf dieser Detailebene arbeiten und genau auf die Technik schauen, auf die es beim Erzielen von Toren ankommt", so der englische Nationaltrainer Gareth Southgate. "Wenn man erfahrenere Spieler im Team hat, kommt es in der Regel nicht dazu, weil man mit ihnen von Spiel zu Spiel arbeitet. Aber Allan konzentriert sich ganz speziell auf die Technik."

uziyitna5bk4j3qzhoki.jpg