Dienstag 30 August 2016, 12:31

Änderungen auf den Trainerbänken

Mehr als fünf Monate sind seit dem letzten Spieltag der Südamerika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ vergangen, und das Panorama hat sich bei der Hälfte der teilnehmenden Teams verändert: Fünf der zehn Mannschaften in der Region haben mittlerweile einen neuen Trainer.

Diese Situation hat sich nach der Copa América Centenario in den USA ergeben. Bei Argentinien, Brasilien, Bolivien, Paraguay und Venezuela wird am siebten Spieltag der Qualifikation ein anderer Coach auf der Bank sitzen als bei den letzten Begegnungen im März. Werfen Sie mit FIFA.com einen Blick auf die bevorstehenden Ereignisse.

Das Topspiel *Argentinien – Uruguay*

Argentinien hat zwar innerhalb von zwei Jahren die zweite Finalniederlage in der Copa América hinnehmen müssen, steht in den Statistiken aber dennoch gut da: In der WM-Qualifikation rangiert das Team derzeit auf dem dritten Platz und in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste sind die Argentinier gar Spitzenreiter. Dennoch gab Trainer Gerardo Tata Martino nach dem Kontinentalturnier seinen Rücktritt bekannt. Edgardo Bauza übernahm das Amt und unter ihm gab es einige Veränderungen. Unter anderem nahm Lionel Messi seinen angekündigten Rücktritt nach wenigen Wochen wieder zurück. Außerdem berief El Patón **Martín Demichelis und Paulo Dybala wieder ins Nationalteam, Gonzalo Higuaín und Ezequiel Lavezzi blieben zunächst einmal außen vor. Mit einem Sieg in Mendoza könnte das Team an seinem Rivalen vorbeiziehen.

Nach dem Ausrutscher bei der Copa América, wo man über die Gruppenphase nicht hinauskam, steigt Uruguay nun mit 13 Punkten als Tabellenführer wieder in die Südamerika-Qualifikation ein. El Maestro Oscar Tabárez weiß sehr wohl, wie schwer das Duell mit den Argentiniern werden wird und hat sämtliche Stars nominiert, einschließlich Luis Suárez, Diego Godín, Edinson Cavani und Fernando Muslera. Mit einem Sieg könnte man den Vorsprung vor dem Nachbarn vom Rio de la Plata auf fünf Punkte ausbauen.

Die anderen Partien** **Bolivien hat ebenfalls einen neuen Trainer: Der Argentinier Angel Guillermo Hoyos hat das Ruder nach dem Rücktritt von Julio César Baldivieso übernommen. Mit Hoyos sind auch die Routiniers Marcelo Martins und Ronald Raldes ins Team zurückgekehrt, die zuvor keine Berücksichtigung gefunden hatten. Die Herausforderung ist enorm, da das Team gerade einmal drei Punkte auf dem Konto hat. Der Gegner heißt Peru, das ein gutes Kontinentalturnier bestritten und sich in der Gruppenphase sogar gegen Brasilien durchgesetzt hat. Die Schützlinge von Ricardo Gareca müssen nun in La Paz Punkte holen, wo Peru bislang noch nie gewinnen konnte.

Kolumbien geht selbstbewusst in die Partie, nachdem das Team an den letzten beiden Spieltagen sechs Punkte geholt hat. Trainer José Pekerman setzt erneut auf seine Aushängeschilder James Rodríguez und Carlos Bacca und vertraut außerdem auf die Fähigkeiten von Luis Fernando Muriel, Teo Gutiérrez und Macnelly Torres. Das Duell im Metropolitano-Stadion in Barranquilla dürfte entscheidend sein, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Der Gegner heißt Venezuela und bildet derzeit mit einem einzigen Punkt das Tabellenschlusslicht. Trotz der prekären Lage hat das Team neue Hoffnung geschöpft, da Rafael Dudamel, der die Vinotinto bereits bei der Copa América Centenario betreut hat, zum ersten Mal auch in der WM-Qualifikation auf der Bank sitzt. Er setzt unter anderem auf Salomón Rondón und Tomás Rincón.

Ecuador ist das Sensationsteam des Qualifikationswettbewerbs. Das Team rangiert nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter Uruguay auf dem zweiten Platz und hat gegen Brasilien nun die Chance, seinen guten Weg fortzusetzen, nachdem man in den letzten beiden Partien nur einen Punkt holen konnte. Das Team dürfte zwar von der Rückkehr Felipe Caicedos profitieren, der zu den besten Torschützen der Vorrunde zählt, dafür fallen allerdings Antonio Valencia und Pedro Quiñónez gesperrt aus. Die Brasilianer, die sich bei der letzten Auflage der Copa América gegen Ecuador mit einem torlosen Remis begnügen mussten, haben ebenfalls den Trainer gewechselt, nachdem sie in den USA nicht über die erste Runde hinausgekommen sind. Tite, der das Amt nach Dungas Entlassung übernommen hat, berief sieben Spieler aus dem siegreichen Olympiateam von Rio 2016 in sein erstes Aufgebot. Außerdem kehrt Marcelo ins Team zurück. Die Seleção rangiert mit neun Zählern auf dem sechsten Platz und wäre* *damit nach derzeitigem Stand nicht für die WM oder die Playoff-Runde qualifiziert.

Zu guter Letzt treffen Paraguay und Chile in Asunción in einem interessanten Duell aufeinander. Nach dem Rücktritt von Ramón Díaz wird Francisco Arce sein Debüt bei der Albirroja geben, für den dies die zweite Amtszeit als paraguayischer Nationaltrainer ist. El Chiqui **berief mit Roque Santa Cruz und Torhüter Justo Villar zwei große Routiniers ins Aufgebot. Gemeinsam mit Akteuren wie Torjäger Darío Lezcano und dem talentierten Miguel Almirón sollen sie das Team gegen die ehrgeizigen Chilenen zum Erfolg führen. Der zweifache Copa-América-Gewinner geht mit breiter Brust in die Partie. Ohne Torwart Claudio Bravo, aber mit Stars von der Größenordnung eines Alexis Sánchez und Arturo Vidal, wollen die Schützlinge von Juan Antonio Pizzi hier unbedingt ein Ergebnis erzielen, mit dem sie auf den Qualifikationsplätzen bleiben.

Der Spieler im Fokus** **James Rodríguez (Kolumbien)

Der talentierte Mittelfeldspieler von Real Madrid hat sich in letzter Zeit zu einem fundamentalen Bestandteil der Nationalmannschaft entwickelt. Beim letzten Doppelspieltag im März bot er eine herausragende Leistung und erzielte in La Paz sogar ein Tor. Auch bei der letzten Copa América wusste Rodriguez zu überzeugen. Dennoch ist er beim spanischen Spitzenklub nicht besonders häufig zum Einsatz gekommen und einige spekulieren bereits über seine Zukunft. In den Qualifikationsspielen wird der Mittelfeldspieler nun Gelegenheit bekommen, Spielpraxis zu sammeln und sein Engagement für die Nationalmannschaft erneut unter Beweis zu stellen. Sein Auftritt wird sicherlich von vielen aufmerksam verfolgt werden.

Hätten Sie's gewusst?** *Uruguay hat im Rahmen der WM-Qualifikation noch nie auswärts gegen Argentinien gewonnen. Obwohl die beiden Teams insgesamt bereits 184 Mal aufeinandergetroffen sind, haben sie im Rahmen dieses Wettbewerbs erst zehn Mal die Klingen gekreuzt. Bei fünf Gelegenheiten setzte sich die Albiceleste durch, die Charrúas konnten hingegen nur zwei Siege für sich verbuchen, beide auf heimischem Boden. Tatsächlich hat die Celeste *in der regulären Spielzeit seit der Copa América 1987 (1:0) nicht mehr auf argentinischem Boden gewonnen.

Das Zitat "Das werden harte aber schöne Spiele werden, von der Art, wie wir sie schon immer gemocht haben und bei denen es um viel geht. Natürlich müssen wir auch auswärts den einen oder anderen Punkt holen, aber vor allem müssen wir uns im Estadio Defensores del Chaco wieder den Respekt verschaffen, den wir dort immer genossen haben. Unsere Priorität liegt darauf, die Unterstützung der heimischen Fans zu nutzen." Francisco Arce (Trainer, Paraguay) im Gespräch mit FIFA.com

Die Begegnungen des siebten Spieltages:**

**1. September

Bolivien – Peru Kolumbien – Venezuela Ecuador – Brasilien Argentinien – Uruguay Paraguay – Chile