Samstag 14 Juli 2018, 14:14

Russland 2018: Außergewöhnliche WM voller Überraschungen

  • Frankreich feiert zweiten Titelgewinn, Kroatien wird Vizeweltmeister

  • Modric gewinnt den Goldenen Ball von adidas, Kane fährt mit dem Goldenen Schuh nach Hause

  • Bronze für Belgien, England auf Platz vier

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ war von Anfang bis Ende ein packendes Turnier. Die 21. Auflage des Wettbewerbs brachte unzählige Momente, die noch lange im kollektiven Gedächtnis der Fussballliebhaber rund um die Welt fortleben werden. Von Kaliningrad bis Jekaterinburg, von Sankt Petersburg bis Sotschi sah man lachende und feiernde Menschen. Millionen Fans aus aller Welt kamen zusammen, um gemeinsam das größte Festival des Fussballs zu genießen. Und sie bekamen Tore über Tore zu sehen: Das erste und einzige torlose Unentschieden der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ gab es erst im 37. Spiel, so spät wie nie zuvor in der Turniergeschichte.

Frankreich wurde zum zweiten Mal Weltmeister durch einen 4:2-Sieg gegen Kroatien im Finale von Moskau, das als eines der spektakulärsten aller Zeiten in die Turniergeschichte eingehen dürfte. Dem 19-jährigen Kylian Mbappé gelang als erst zweiten Teenager ein Tor in einem WM-Finale. Damit trat er in die Fußstapfen eines gewissen Pelé, der als 17-Jähriger im Finale von Schweden 1958 getroffen hatte. Auch die Leistungen und Tore von Mittelfeldspieler Paul Pogba und Stürmer Antoine Griezmann trugen maßgeblich zum neuerlichen Titelgewinn der "Bleus" bei.

Denkwürdige Moment

Favoritensterben in Kasan In der Arena von Kasan schieden gleich mehrere WM-Mitfavoriten aus. So musste Titelverteidiger Deutschland hier eine 0:2-Niederlage gegen die Republik Korea hinnehmen und schied erstmals überhaupt bereits nach der Gruppenphase einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ aus. Dann traf es im Achtelfinale Argentinien mit Lionel Messi. In einem der spannendsten Spiele ds Turniers besiegten die "Bleus"– angeführt von dem herausragenden Youngster Mbappé – die "Albiceleste" mit 4:3. Und auch Argentiniens Erzrivale Brasilien musste in Kasan die Segel streichen: Im Viertelfinale schieden Neymar und Co. gegen das beeindruckende Team aus Belgien aus.

Die Überraschungsmannschaften Einige Nationen erklommen in Russland neue Höhen. So feierten die "Roten Teufel" aus Belgien ihr bestes WM-Abschneiden aller Zeiten. Mit dem dritten Platz übertrafen sie den vierten Rang der Turnierauflage 1986. Die Schützlinge von Trainer Roberto Martinez – mit 16 Treffern die torgefährlichste Mannschaft des Turniers – überstand die Gruppenphase ebenso wie Uruguay und Kroatien ohne einen einzigen Verlustpunkt. Gastgeber Russland feierte mit dem Erreichen des Viertelfinales das beste Abschneiden seit 1970 (damals noch als Sowjetunion). Schweden seinerseits zog erstmals seit USA 1994 wieder ins Achtelfinale ein und Kroatien schaffte es sogar erstmals bis ins WM-Finale.

Fans und Gastgeber sorgen für Festival-Atmosphäre Auf den FIFA Fan Festen, in den Straßen der WM-Städte und natürlich in den Stadien selbst sorgten die Fans aus aller Welt für eine unvergessliche WM-Atmosphäre. Sie brachten ihre fröhlichen Gesänge, ihre farbenprächtigen Gewänder und Fahnen sowie beste Laune mit – und natürlich eine bedingungslose Unterstützung für ihre Teams. Begrüßt wurden sie von den warmherzigen und überaus gastfreundlichen Einwohnern des Landes.

Neue Stars stürmen ins Rampenlicht

Sollte es noch den ein oder anderen Fan gegeben haben, der Mbappé vor dem Achtelfinale zwischen Frankreich und Argentinien noch nicht kannte, so hatte sich dies bis zum Schlusspfiff grundlegend geändert. Der 19-Jährige begeisterte nicht nur bei dem unvergesslichen 4:3-Sieg Frankreichs mit seiner unglaublichen Schnelligkeit, seiner feinen Technik und seinem Torriecher. Beim 4:2-Sieg gegen Kroatien im Finale gelang ihm als erst zweitem Spieler unter 20 ein Tor in einem WM-Endspiel. Auch der Russe Denis Cheryshev dürfte dieses Turnier so schnell nicht vergessen. Im Eröffnungsspiel gegen Saudiarabien trug er mit einem Doppelpack zum 5:0-Kantersieg des Gastgebers bei. Er wurde zwei Mal zum Man of the Match gewählt und erzielte schließlich auch bei der Viertelfinalniederlage gegen den späteren Vizeweltmeister Kroatien noch ein tolles Tor. Kolumbien hat seinen Vorstoß bis ins Achtelfinale nicht zuletzt dem erst 23-jährigen Verteidiger Yerry Mina zu verdanken. Er traf dank seiner Stärke im Luftkampf in drei Spielen in Folge für die "Cafeteros". Mit einer solchen Ausbeute wäre so mancher Stürmer hochzufrieden gewesen, umso mehr Mina als Verteidiger.

Mehrere Legenden verabschieden sich

Für mehrere legendäre Akteure war es der letzte Auftritt auf der größten Fussballbühne der Welt.

Javier Mascherano bestritt sein 20. und gleichzeitig letztes WM-Spiel für Argentinien. Auch den Japaner Keisuke Honda wird man nach seinem elften Einsatz für die "Samurai Blue" nicht mehr auf der WM-Bühne sehen.

Andres Iniesta, der im Finale von 2010 das Siegtor für Spanien erzielte, hätte sich für seinen letzten Auftritt im Trikot der "Roja" im Achtelfinale sicher einen anderen Ausgang gewünscht als die Niederlage im Elfmeterschießen gegen Russland. Mexikos Legende Rafael Marquez wiederum wurde zum erst dritten Spieler aller Zeiten, der bei fünf WM-Endrunden spielte.

Erstmaliger Einsatz von Video-Schiedrichterassistenten (VAR) bei einer WM

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ war auch deswegen ein historisches Turnier, weil mit der Einführung des Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) auch technologisches Neuland betreten wurde. Historisch war der 2:1-Sieg Frankreichs gegen Australien, bei dem Griezmann für Frankreich den ersten Elfmeter in einem WM-Spiel verwandelte, der nach der Überprüfung einer Szene durch den VSA verhängt wurde.

Die Zahl des Turniers

19 – Insgesamt fielen bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ nicht weniger als 19 Tore in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Das ist ein neuer WM-Rekord. Neymar erzielte den spätesten Treffer aller Zeiten in einem WM-Spiel ohne Verlängerung: In der siebten Minute der Nachspielzeit (90. +7) traf er gegen Costa Rica zum 2:0-Endstand. [Red.: Die Nachspielzeit wird seit 1998 offiziell festgeschrieben]