Sonntag 15 Juli 2018, 16:36

Goldener Trost für Modric

  • Der Kroate Luka Modric als bester Spieler des Turniers mit dem Goldenen Ball von adidas ausgezeichnet

  • Belgiens Torhüter Thibaut Courtois gewinnt den Goldenen Handschuh von adidas

  • Franzose Kylian Mbappé zum Besten Jungen Spieler des Turniers gewählt

Vor der Übergabe der Trophäe der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ist traditionell die Zeit gekommen, Spieler für ihre individuellen Leistungen zu ehren. Die Technische Studiengruppe (TSG) der FIFA vergibt Auszeichnungen in fünf Kategorien.

Goldener Ball von adidas: Luka Modric

Dass Kroatien das Endspiel erreichte, hatte auch viel mit der Genialität seiner Nummer 10 zu tun. Zwei Tore und eine Vorlage treten angesichts des unermüdlichen Einsatzes des Mittelfeldspielers beinahe in den Hintergrund. Modric ordnete das Spiel, diktierte den Rhythmus, öffnete Lücken. Auch im Endspiel war er mit Laufstärke und Übersicht der absolute Taktgeber und Initiator der kroatischen Überlegenheit in der Anfangsphase.

Goldener Handschuh von adidas: Thibaut Courtois

Den historischen dritten Platz verdankt Belgien nicht nur seiner überragenden Offensive, sondern eben auch der oft unüberwindlichen Abwehr mit dem fehlerlosen Courtois im Tor. Sprunggewaltig, von beeindruckender Physis und mit herausragenden Reflexen entschärfte Belgiens Schlussmann einige brenzlige Situationen. Auch im Halbfinale gegen Frankreich konnte Courtois nur ein Mal überwunden werden. Im Spiel um Platz drei gegen England zeigte er sich dann wieder unbezwingbar.

Bester Junger Spieler: Kylian Mbappé

Der pfeilschnelle Überflieger flog geradewegs zum Titel. Mit gerade einmal 19 Jahren liegt ihm jetzt die Fussballwelt zu seinen flinken Füßen. Mit seinen zwei Toren im Achtelfinale gegen Argentinien avancierte Mbappé zum jüngsten Doppeltorschützen in einem K.o.-Spiel seit 1958 und … Pelé. Sein Tor im Endspiel sorgte für die Vorentscheidung zu Gunsten Frankreichs.

Silberner Ball von adidas: Eden Hazard

Die umtriebige Nummer 10 hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Belgien die mit 16 Toren stärkste Offensive des Turniers stellte. Eden Hazard war von den gegnerischen Abwehrreihen dank seines Antritts und seiner unglaublich engen Ballführung oft nicht in den Griff zu bekommen. Mit zwei direkten Vorlagen und drei Toren, von denen er eines im Spiel um den dritten Platz gegen England erzielte, war Hazard einer der Protagonisten des besten belgischen WM-Abschneidens aller Zeiten.

Bronzener Ball von adidas/Silberner Schuh von adidas: Antoine Griezmann

Der Spieler von Atlético Madrid wurde seiner ihm zugedachten Rolle als Führungsspieler vollauf gerecht. An sechs französischen Toren in Russland war er beteiligt: Vier erzielte er selbst, zwei weitere bereitete er vor. Das ist Bestwert in der französischen Nationalmannschaft seit den 13 Toren von Just Fontaine 1958. "Meine Rolle hat sich geändert. Ich schieße immer noch meine Tore, aber das ist nicht mehr so wichtig", erklärte der Linksfuß vor dem Finale – in dem er Frankreich prompt mit seiner Stärke bei ruhenden Bällen den Weg zum Sieg ebnete.

Goldener Schuh von adidas: Harry Kane (6 Tore)

Sofern es noch eines Beweises bedurfte, dass Harry Kane zu den besten Stürmern der Welt zählt, ist dieser nunmehr erbracht. Immerhin war es für England die beste Platzierung seit Italien 1990. Der Angreifer von Tottenham legte los wie die Feuerwehr: Doppelpack gegen Tunesien, drei Tore gegen Panama, dann ein verwandelter Elfmeter im Achtelfinale gegen Kolumbien.

Bronzener Schuh von adidas: Romelu Lukaku (4 Tore)

Zwei Tore zum Auftakt gegen Panama, zwei Tore im zweiten Spiel gegen Tunesien: Romelu Lukaku hatte einen Traumstart in das Turnier. In der anschließenden K.o.-Runde hatte der Belgier jedoch Ladehemmung.

FIFA Fairplay-Preis: Spanien

Für Spanien war es mit dem Ausscheiden bereits im Achtelfinale gegen Russland eine insgesamt enttäuschende Weltmeisterschaft. Die Iberer können sich indes damit trösten, auf dem Platz mit nur zwei Verwarnungen in vier Spielen und lediglich 34 begangenen Fouls vorbildlich aufgetreten zu sein.