Samstag 14 Juli 2018, 07:02

Die Torhüter der Finalisten im Fokus

  • Lloris und Subašić auf dem Weg zum Finale herausragend

  • Frankreichs Torhüter hat Rekorde gebrochen, Kroatiens Nummer eins ist zum Elfmeterspezialisten avanciert

  • Die Teamreporter der FIFA nehmen die beeindruckenden Keeper der Finalisten unter die Lupe

Die Schlagzeilen werden vermutlich die Stars unter den Feldspielern wie Kylian Mbappé und Luka Modrić machen, doch Frankreich und Kroatien haben den Einzug ins Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ vor allem auch ihren Torhütern zu verdanken. Hugo Lloris und Danijel Subašić haben sich auf dem Weg zum Endspiel in Topform präsentiert, eine Glanzparade nach der anderen abgeliefert oder sich als Elfmeterkiller verdient gemacht.

Der Showdown findet am Sonntag im Moskauer Luschniki-Stadion statt. Aus diesem Anlass hat FIFA.com seine engagierten Teamreporter gebeten, die Torhüter ihrer Teams einmal näher unter die Lupe zu nehmen.

Hugo Lloris (FRA)

Alter: 31 Klub: Tottenham Hotspur (ENG) Partien ohne Gegentor bei der WM 2018: 4

Sein Beitrag zu Frankreichs Erfolg

"Hugo Lloris hat Frankreich Stabilität und Beständigkeit auf einer Position gebracht, auf der diese dringend benötigt wurden. Er ist bereits seit 2009 die Nummer eins im französischen Tor und hat in nahezu einem Jahrzehnt zwischen den Pfosten reichlich Erfahrung gesammelt. Gegen Belgien kam er zu seinem 103. Einsatz für 'Les Bleus', ein beachtlicher Meilenstein, denn damit zog er mit dem jetzigen Trainer Didier Deschamps gleich und ist nun Rekord-Nationaltorhüter Frankreichs."

"Mit 31 Jahren ist er in einem für Torhüter idealen Alter, und wie wir im Laufe dieser WM sehen konnten, gibt es keinerlei Anzeichen für ein sinkendes Niveau oder langsamere Reflexe. Doch Lloris ist nicht nur in seiner Eigenschaft als Torhüter wichtig für das Team. Er ist darüber hinaus eine Vertrauensperson für Trainer Deschamps und mit 79 Einsätzen Rekordkapitän der 'Équipe Tricolore'. Lloris zählt zu den wahren Helden beim bisherigen WM-Auftritt der Franzosen. Seine Glanzparaden waren in den Spielen gegen Peru, Uruguay und Belgien entscheidend, um ein positives Ergebnis zu sichern."

Beste Parade bei der WM in Russland

"Es gab einige, doch die beste war wohl die im Viertelfinale gegen Uruguay, wenige Minuten vor Ende der ersten Halbzeit. Es war eine enge Partie, und Frankreich war erst kurz zuvor mit 1:0 in Führung gegangen. Martín Cáceres hängte Paul Pogba ab, stieg höher als alle anderen und hämmerte den Ball mit einem starken Kopfball aufs Tor. Alle sahen die Kugel schon im Netz zappeln, doch Lloris setzte zu einem fantastischen Hechtsprung in der Horizontale an und verhinderte den Treffer. Nach der Partie erklärte Deschamps: "Das war keine Parade – das war fast ein Tor!"

Adrien Gingold, Teamreporter Frankreich

Danijel Subašić (CRO)

Alter: 33 Klub: AS Monaco (FRA) Partien ohne Gegentor bei der WM 2018: 2

Sein Beitrag zu Kroatiens Erfolg

"Danijel Subašić spielt eine hervorragende WM. Kroatien musste in den ersten drei Spielen nur einen einzigen Gegentreffer hinnehmen und war am Ende Spitzenreiter der schweren Gruppe D. Subašić hat einen nicht unerheblichen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet. Hinzu kommen seine Auftritte im Elfmeterschießen. Kroatien gewann das Achtelfinale gegen Dänemark mit 3:2 nach Elfmeterschießen und setzte sich im Viertelfinale gegen Russland auf dieselbe Weise durch (4:3). Subašić gelang es als zweitem Torhüter der WM-Geschichte, vier oder mehr Elfer im Elfmeterschießen einer Weltmeisterschaft zu halten."

Beste Parade bei der WM in Russland

"Subašić stellte seine Vielseitigkeit unter Beweis, als er gegen Dänemark drei Elfmeter hielt. Den ersten Elfer, ausgeführt vom dänischen Mittelfeldspieler Christian Eriksen, lenkte er an den Pfosten. Anschließend hielt er den Versuch des eingewechselten Lasse Schöne mit einem Hechtsprung nach rechts. Und dann wehrte er schließlich den Schuss von Nicolai Jørgensen mit den Füßen ab."

"Subašić verletzte sich im Elfmeterschießen gegen Russland, doch seine Glanzparade gegen Fedor Smolov war vielleicht die spektakulärste. Der Russe versuchte sein Glück auf etwas bizarre, Panenka-ähnliche Weise und versuchte Subašić dazu zu bringen, abzutauchen, bevor er den Ball in die Mitte chippte. Doch Smolov erwischte nicht genau die Mitte, und Subašić konnte sich noch strecken und hielt."

Vjekoslav Paun, Teamreporter Kroatien