Dienstag 11 Juni 2019, 15:12

White und die Herkunft ihres Brillen-Torjubels

  • Ellen White verrät die Herkunft ihres typischen Brillen-Torjubels

  • Sie erinnert an die Opfer, die ihre Eltern für sie brachten

  • White wünscht Schottland "alles Glück der Welt"

Von Laure James, Teamreporterin England

Ellen White ist begeistert vom Fussball in Deutschland. Von dort stammt auch ihre typische Jubelgeste. Außerdem erzählt sie in diesem Interview, was sie alles ihrer Familie verdankt. Die englische Stürmerin bedankte sich für das Vertrauen von Nationaltrainer Phil Neville und ihren Platz in der Startformationen mit einem Tor beim 2:1-Sieg am Sonntag in Nizza gegen Schottland.

White zeigte einen selbstbewussten Auftritt und ließ Jodie Taylor nicht vermissen, die bei der UEFA EURO 2017 den Goldenen Schuh gewonnen hatte. Die 30-Jährige, die kürzlich zu Manchester City wechselte, betont allerdings, dass sie selbst bei dieser FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ nicht auf der Jagd nach individuellen Auszeichnungen ist.

"Ich habe mir keine persönlichen Ziele für dieses Turnier gesetzt", so White gegenüber der FIFA. "Für mich geht es mehr darum, wie ich zum Erfolg des Teams beitragen kann, auf dem Platz und auch abseits davon. Einzig darauf konzentriere ich mich." Ich denke nicht an irgendwelche individuellen Ziele für mich. Es geht einzig um das Team."

Dies mag zutreffen, doch Whites Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 für England erwies sich letztlich als entscheidend, da Claire Emslie im zweiten Durchgang noch ein Treffer für Schottland gelang.

"Ich habe mich natürlich sehr über mein Tor und den Beitrag zum Sieg gefreut", so die Torschützin. "Das war ein schweres Spiel. Die Schottinnen haben sehr gut gespielt. Wir wünschen ihnen alles Glück der Welt für die verbleibenden zwei Gruppenspiele. Wir hoffen wirklich, dass sie gut abschneiden."

Wenn White ein Tor erzielt, holt sie die Brille raus – sozusagen. Doch woher stammt diese merkwürdige Art, ein Tor zu bejubeln? Sie stammt aus Deutschland: Bei einem Kurztrip nach Köln besuchten Ellen und ihr Mann Calum auch ein Bundesligaspiel. Als Anthony Modeste diese Geste zeigte, nahm White sie auf.

"Mein Mann sagte: 'Warum machst du das nicht auch?'. Es ist also in erster Linie für ihn", so ihre Erklärung. "Nachdem ich einmal damit angefangen habe, kann ich es nicht so einfach wieder abstellen. Wir lieben den deutschen Fussball sehr. Wir waren zu einem Kurztrip dort und fanden die Atmosphäre einfach klasse."

White wird in den Stadien in Frankreich auch von ihrer Familie angefeuert, die ihre Fussballkarriere von Beginn an unterstützt hat.

"Als ich fünf war, gehörte ich zu einem Mini-Fussballzentrum, das mein Vater aufgebaut hatte. Wir nannten uns die MinI Ducks", erinnert sich White. "Es gab damals keine Mädchenteams in unserer Gegend. Daher habe ich immer mit den Jungs gespielt, und natürlich auch im Garten mit meinem Bruder.

Meine Mutter und mein Vater haben vieles geopfert und sind durch das ganze Land und später durch die halbe Welt gereist, um mich zu unterstützen. Sie haben viel ihrer eigenen Freizeit aufgewendet, um mich zum Training zu bringen und haben mir stets ihre große Liebe gezeigt. Ich freue mich sehr, dass sie jetzt auch hier dabei sind und mich anfeuern und Spaß bei dem Turnier haben."