Freitag 13 September 2019, 09:21

TSG-Bericht lobt herausragendes Spielniveau

Auf und neben dem Platz die beste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ aller Zeiten. Zu diesem Schluss kommt die technische Studiengruppe (TSG) der FIFA in ihrem Bericht zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™, der am 22. September 2019 bei der FIFA-Fussballkonferenz in Mailand veröffentlicht wird.

"Das Turnier in Frankreich war die aufregendste Frauen-WM aller Zeiten. Ich bin seit der ersten Endrunde 1991 dabei. 2019 war zweifellos die beste", sagte April Heinrichs, Leiterin der TSG.

"Besonders eindrücklich bei dieser Endrunde war der Einfluss des offensiven Umschaltspiels. Die Vorstöße der Teams waren blitzschnell und wirkungsvoll. Fast jedes Team war bei Kontern brandgefährlich."

Gemäß TSG-Bericht waren in Frankreich nur 9 % der Pässe lange Zuspiele, also weniger als bei den letzten beiden WM-Endrunden. Dies zeigt, dass die Teams vermehrt geduldig und mit kurzen Zuspielen aufbauen, statt mit langen Bällen direkt in die Spitze zu agieren.

Bemerkenswert waren auch die Torhüterinnen, die unzählige spielentscheidende Paraden zeigten und 70 % der Abschlüsse abwehrten, was im Vergleich zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ einem Anstieg um fünf Prozentpunkte entspricht. Zudem wehrten die Torfrauen fast jeden vierten Strafstoß ab. Die Quote der verwandelten Strafstöße in Frankreich sank damit im Vergleich zu 2015 um zehn Prozentpunkte auf 72 %, was ebenfalls das hohe Niveau der Torhüterinnen unterstreicht.

"Überragende Torhüterinnen gab es nicht nur bei den Teams, die ins Viertelfinale vorstießen. Auch die Chilenin Christiane Endler war schlicht grandios. Mit ihren fantastischen Leistungen hatten die Torfrauen bei dieser WM einen wesentlichen Anteil am Erfolg ihrer Teams. Sie zeigten wichtige Paraden, waren aber auch mit dem Ball am Fuß stark und schalteten sich in den Spielaufbau mit ein", resümierte Heinrichs.

Der TSG-Bericht beleuchtet diverse Leistungsaspekte, u. a. die zurückgelegte Distanz, bei der Deutschland mit 114,7 km pro Spiel deutlich über dem Turnierschnitt von 109,3 km lag.

Bei der FIFA-Fussballkonferenz zur Frauen-WM in Frankreich werden Trainer und technische Direktoren von über 150 FIFA-Mitgliedsverbänden erwartet. Unter den Teilnehmern sind neben Frauenfussballexperten aller sechs Konföderationen auch mehrere Nationaltrainer, u. a. Jill Ellis (USA, Weltmeister), Sarina Wiegman (Niederlande, Finalist), Peter Gerhardsson (Schweden), Phil Neville (England), Corinne Diacre (Frankreich) , Milena Bertolini (Italien), Martina Voss-Tecklenburg (Deutschland), Martin Sjögren (Norwegen), Shelley Kerr (Schottland), Ante Milicic (Australien), Kenneth Heiner-Møller (Kanada), Jia Xiuquan (VR China), Asako Takakura (Japan), Jorge Vilda (Spanien), Alain Djeumfa (Kamerun), Desiree Ellis (Südafrika), Tom Sermanni (Neuseeland), Carlos Borrello (Argentinien) sowie Pia Sundhage (neue Nationaltrainerin Brasiliens).