Montag 16 Juli 2018, 21:35

Das letzte Kapitel in Japans Erfolgsmärchen

  • Das Bild zeigt die japanische Torhüterin Ayumi Kaihori, die im Elfmeterschießen im Finale 2011 einen Schuss abwehrt

  • Die "Nadeshiko" holte den Titel gegen den hohen Favoriten USA

  • Kaihori: "Wir hatten das Gefühl, dass die ganze Welt hinter uns stand"

Gleich der erste Elfmeter im Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 brachte eine Vorentscheidung und stellte die Weichen für das, was kommen sollte.

Der Triumph war ebenso ergreifend wie unerwartet. Nur wenige Monate zuvor war Japan von einem schweren Erdbeben und einer Tsunami-Katastrophe mit mehr als 15.000 Toten und vielen Tausenden Verletzten heimgesucht worden. Dem trauernden Land etwas Freude zu schenken wurde zur großen Motivationsquelle für Kaihori & Co, wie die Torhüterin nach dem Finale betonte.

Nach ihrem Rücktritt einige Jahre später bezeichnete Kaihori das WM-Finale 2011 erwartungsgemäß als den Höhepunkt ihrer Karriere. "Wir haben dieses Turnier nicht nur für uns selbst gespielt", sagte sie. "Wir hatten das Gefühl, dass nicht nur ganz Japan, sondern die ganze Welt hinter uns stand."

Selbst die enttäuschten Amerikanerinnen zeigten Großherzigkeit in der Niederlage und erkannten die Tragweite des japanischen Erfolges an. U.S.-Torhüterin Hope Solo nannte Japan ein "großartiges Team" und fügte hinzu: "Ich denke, dass tatsächlich etwas Größeres dahinter stand."

Auch Carli Lloyd, die ihren Elfmeter verschoss, stimmte in das Lob für den Überraschungssieger ein. "Wenn schon ein anderes Land gewinnen musste, dann wenigstens Japan. Ich freue mich für die Japanerinnen. Tief in meinem Inneren glaubte ich an unseren Erfolg. Doch es war wohl Japans Vorsehung."

Hätten Sie's gewusst?

Eine der Goldmedaillen von dem unvergesslichen Finale 2011 liegt im Archiv des FIFA Welt Fussball Museums in Zürich.