Mittwoch 19 Juni 2019, 12:27

Warum Schweden den Titelverteidiger schlagen kann

  • Schweden trifft am letzten Spieltag der Gruppe F auf die USA

  • Hedvig Lindahl und Kosovare Asllani erläutern, warum Schweden siegen kann

  • Alle Infos im Vorfeld im Live-Blog: Schweden – USA

Von Alexandra Jonson, Teamreporterin Schweden

Die USA gehören auch bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ wieder zu den gefürchtetsten Gegnern. Nach Siegen in den ersten zwei Gruppenspielen haben sie ein Gesamttorverhältnis von sage und schreibe 16:0 und sind damit wohl ein Team, dem die meisten potenziellen Gegner lieber aus dem Weg gehen möchten. Ganz anders die Situation im schwedischen Quartier vor dem Kracher zum Abschluss der Gruppe F am Donnerstag.

"Das ist die ultimative Bewährungsprobe für uns, genau das Spiel, das wir als Team an diesem Punkt im Turnier brauchen", so die Einschätzung von Kosovare Asllani, Visa Spielerin der Partie in beiden bisherigen Spielen der Schwedinnen, gegenüber der FIFA. "Für uns ist das eine große Herausforderung. Doch wir wissen, dass wir gegen die USA eigentlich immer sehr gut aussehen. Es wird bestimmt ein großes Vergnügen und ich hoffe, dass auch die Zuschauer viel Spaß an der Partie haben werden."

Ein WM-Duell mit mehr Historie als Schweden gegen die USA lässt sich kaum finden. Öfter als diese beiden sind in der Geschichte des Wettbewerbs keine zwei Teams aufeinander getroffen. Bereits zum fünften Mal sind die beiden Nationen in ein und derselben Gruppe gelandet.

"Es sind zwar jedes Mal neue Teams, aber manche der früheren Spielerinnen sind noch dabei. Bei erneuten Duellen versucht man daher, das Wissen aus früheren Spielen zu nutzen um sich optimal vorzubereiten. Und natürlich versucht man, diese Erfahrung so gut wie möglich an den Rest des Teams weiterzugeben", so Hedvig Lindahl – und kaum jemand weiß besser als sie was es bedeutet, gegen die USA anzutreten.

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"Das war ein großartiges Gefühl und ein toller Schub für uns", erinnert sich Lindahl. "Ich erinnere mich noch, dass sie beim Händeschütteln nach dem Spiel erstmals großen Respekt uns gegenüber erkennen ließen. Ich glaube das war das erste Mal, dass sie wirklich Notiz von uns genommen haben."

"Sie haben uns gegenüber keinen mentalen Vorteil mehr, wie früher, als wir sie noch nicht geschlagen hatten. Jetzt wissen wir ja, dass wir es können", so Lindahl.

"Wir haben beide physisch starke, robuste Spielerinnen, sind gut im Luftkampf und auch solide in der Defensive", so Asllani. "Der größte Unterschied ist wohl, dass die Amerikanerinnen im Angriff variabler sind."

"Wir sind in der Defensive sehr gut organisiert und können den Amerikanerinnen bei Standardsituationen Probleme bereiten", so Lindahl. "Früher haben wir darauf geachtet, vor allem körperlich dagegenzuhalten. Jetzt haben wir unsere Spielweise etwas verändert. Es könnte dieses Mal also ein bisschen anders laufen.

Sicher ist jedenfalls, dass das nächste Kapitel der WM-Saga zwischen den USA und Schweden, nämlich der Kampf um den Sieg in der WM-Gruppe F, wieder eine packende Geschichte werden wird, die dieser gewachsenen Rivalität würdig ist.