Mittwoch 12 Juni 2019, 03:10

Superjoker Janogy gelingt in Frankreich der Durchbruch

  • Janogy ist die Feldspielerin mit den wenigsten Einsätzen im schwedischen Kader

  • Zwei Treffer in ihren letzten beiden Länderspielen

  • Der Nachwuchsstar gilt als Schwedens WM-Joker

Von Alexandra Jonson, Teamreporterin Schweden

Vor fünf Monaten gab Madelen Janogy ihr Länderspieldebüt. Vor knapp zwei Wochen erzielte sie ihr erstes Tor im Nationaltrikot, und am Dienstag markierte sie im Auftaktspiel der Schwedinnen zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Frankreich nach ihrer Einwechslung den Siegtreffer. Es war erst ihr fünfter Einsatz für die A-Nationalmannschaft.

"Packen wir's an. Das war mein Gefühl. Ich war überhaupt nicht nervös. Nur total begeistert", so Janogy über ihr unglaubliches WM-Debüt.

Obwohl die Schwedinnen gegen Chile 20 Torschüsse abgegeben hatten und das Spielgeschehen dominierten, stand es noch 0:0 als Janogy in der 81. Minute eingewechselt wurde. Sie war gerade einmal zwei Minuten im Spiel, als sie das erste Tor mit vorbereitete, und zehn Minuten später trug sie sich selbst in die Torschützinnenliste ein. Mit ihrem Sololauf sicherte sie ihrem Team den Sieg.

Ganz ähnlich war es bereits vor knapp zwei Wochen gewesen, als Schweden zu seinem letzten Testspiel für die WM antrat. Die Skandinavierinnen waren in Göteborg gegen die Republik Korea zwar überlegen, konnten jedoch kein Kapital daraus schlagen. Von der Bank kam schließlich Janogy ins Spiel und mit ihr das siegbringende Tor.

Schwedens Trainer Peter Gerhardson hatte bereits zuvor betont, dass Janogy über Qualitäten verfügt, die in seinem Team bisher gefehlt haben – beispielsweise ihr selbstbewusstes Auftreten in Eins-zu-eins-Situationen.

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Im Gegensatz zu ihren Teamkameradinnen begann sie erst im Alter von elf Jahren mit dem Fussballspielen und damit recht spät. Erst nach einiger Zeit erwachte in ihr der Traum, Profi zu werden. Doch dann gab es für sie kein Halten mehr. Mit 19 gab sie ihr Debüt in der höchsten schwedischen Spielklasse, und 2018 leistete sie einen entscheidenden Beitrag zum historischen Titelgewinn von Piteå IF. Jetzt macht sie auf der Weltbühne auf sich aufmerksam.

Die Skandinavierinnen hoffen jedenfalls, dass dies für Madelen Janogy nur der Anfang ist.