- Die schwedische Spielführerin analysiert die Situation ihrer Mannschaft
- Sie nimmt zum vierten Mal an einer WM teil
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Sie ist bereits im zehnten Jahr Spielführerin der schwedischen Nationalmannschaft und bereitet sich auf ihre vierte FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ vor, ein Turnier, bei dem sie bislang nicht gerade von Glück gesegnet war. Nun hofft sie, dass es 2019 in Frankreich anders wird und hat sich viel vorgenommen.
"Die Erwartungen sind sehr hoch", so Caroline Seger. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber ich glaube, dass wir noch besser werden können."
Zuletzt belegte das Team beim Algarve-Cup den vierten Platz und hat einiges an Lehrgeld bezahlt. Die erfahrene Mittelfeldspielerin möchte jedoch keine voreiligen Schlüsse ziehen. "Wir haben gegen die Schweiz viele Tore erzielt als alle sagten, wir seien nicht torgefährlich genug. Nachdem wir gegen Portugal verloren hatten, hieß es gleich, wir hätten Probleme in der Abwehr ... So wird das immer sein. Aber wir haben Vertrauen in unsere Fähigkeiten auf dem Platz.Wir müssen einfach nur weiter an den Punkten arbeiten, die der Trainerstab uns vorgibt – sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Und dann müssen wir unser Selbstvertrauen weiter stärken."
Bilanz bei großen Turnieren
- Olympische Spiele: 2008 (Viertelfinale), 2012 (Viertelfinale), 2016 (Silbermedaille)
- Europameisterschaft: 2005 (Halbfinale), 2009 (Viertelfinale), 2013 (Halbfinale), 2017 (Viertelfinale)
- FIFA Frauen-Weltmeisterschaft: 2007(Gruppenphase) , 2011 (dritter Platz), 2015 (Achtelfinale)
"Vertrauen" ist ein Wort, das sie häufig verwendet. Für die Spielerin des FC Rosengård spielt dieser Aspekt eine große Rolle in der WM-Vorbereitung ihres Teams. Sie hat sich und ihren Teamkameradinnen für Frankreich ein Ziel gesteckt:
"Wir haben sehr schnelle Spielerinnen in der Offensive. Wir können bei Kontern sehr gefährlich sein, aber ich hoffe, dass wir ein anderes Schweden sehen werden als bei vorherigen Weltmeisterschaften. Ich möchte eine Mannschaft sehen, die beim Ballbesitz dominiert und das Spiel kontrolliert, anstatt nur gut zu verteidigen und gute Konter zu fahren. Ich hoffe, dass wir bei der WM auch beim Ballbesitz überzeugen können."
Gruppe F | Wann | Wo |
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Chile - Schweden | 11. Juni, 18 Uhr | Roazhon Park, Rennes |
Schweden -Thailand | 16. Juni, 15 Uhr | Stade de Nice, Nizza |
Schweden - USA | 20. Juni, 21 Uhr | Stade Océane, Le Havre |
Schweden wurde in Gruppe F gelost und trifft im letzten Gruppenspiel auf die USA. Diese Partie gilt schon als Klassiker, denn es ist die häufigste Begegnung der WM-Geschichte. Fünfmal sind die beiden Teams auf der Weltbühne bereits aufeinandergetroffen.
Zum letzten Duell kam es jedoch beim Olympischen Fussballturnier der Frauen Rio 2016, wo die Skandinavierinnen die Nordamerikanerinnen im Viertelfinale schlugen. Damit landeten die USA zum ersten Mal überhaupt nicht auf dem Treppchen des Turniers.
"Sie dürften deshalb etwas wütend auf uns sein", meint die Schwedin mit einem verschmitzten Lächeln. "Sie sind sicher auf eine kleine Revanche aus. Aber sie wissen, dass wir ein kniffliger Gegner sind. Wir kennen uns gut. Ich freue mich schon auf diese Partie."
"Die USA kommen immer gut vorbereitet zu großen Turnieren, und das wird diesmal nicht anders sein. Sie bereiten sich vor wie ein Klub. Vor dem Turnier verbringen sie vier oder fünf Wochen zusammen, alle anderen Teams haben vielleicht zwei oder drei Wochen. Und sie haben unglaublich viele Spielerinnen zur Auswahl. Sie sind immer gut."
Caroline Seger in Vorbereitung auf Frankreich 2019
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International Women's Friendly: South Africa v Sweden
03 Mrz 2019
CAPE TOWN, SOUTH AFRICA - JANUARY 21: (L-R) Caroline Seger of Sweden and Chantelle Esau of South Africa during the International Women's Friendly match between South Africa and Sweden at Cape Town Stadium on January 21, 2018 in Cape Town, South Africa. (Photo by Ashley Vlotman/Gallo Images/Getty Images)
© Getty Images
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Caroline Seger Sweden
04 Mrz 2019
Caroline Seger during a training with Swedens national team in football on April 4, 2019 in Ferreiras,
© imago
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Caroline Seger of Sweden and Elena Danilova #15 and Elena Morozova
03 Mrz 2019
DEVENTER, NETHERLANDS - JULY 21: Caroline Seger of Sweden and Elena Danilova #15 and Elena Morozova #23 of Russia compete for the ball during the Group B match between Sweden and Russia during the UEFA Women's Euro 2017 at Stadion De Adelaarshorst on July 21, 2017 in Deventer, Netherlands. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
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Shanice van de Sanden of the Netherlands takes on Caroline Seger of Sweden
03 Mrz 2019
DOETINCHEM, NETHERLANDS - JULY 29: Shanice van de Sanden of the Netherlands takes on Caroline Seger of Sweden during the UEFA Women's Euro 2017 Quarter Final match between Netherlands and Sweden at Stadion De Vijverberg on July 29, 2017 in Doetinchem, Netherlands. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
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Pia Sundhage, head coach of Sweden celebrates with Caroline Sege
03 Mrz 2019
RIO DE JANEIRO, BRAZIL - AUGUST 16: Pia Sundhage, head coach of Sweden celebrates with Caroline Seger after qualifying for the final during the Olympic Womens Semi Final Football match between Brazil and Sweden at Maracana Stadium on August 16, 2016 in Rio de Janeiro, Brazil. (Photo by Stuart Franklin - FIFA/FIFA via Getty Images)
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Elisa Vidarsdottir of Iceland in action against Caroline Seger of Sweden
05 Mrz 2012
PORTIMAO, PORTUGAL - MARCH 02: Elisa Vidarsdottir of Iceland in action against Caroline Seger of Sweden during the Women Algarve Cup match between Iceland and Sweden on March 2, 2012 in Portimao, Portugal. (Photo by Vasco Celio/Getty Images)
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Japan's midfielder Homare Sawa (R) vies with Sweden's midfielder Caroline Seger
10 Mrz 2014
Japan's midfielder Homare Sawa (R) vies with Sweden's midfielder Caroline Seger during the Algarve Cup football match Japan vs Sweden at Algarve stadium in Faro on March 10, 2014. AFP PHOTO/ FRANCISCO LEONG
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Caroline Seger (R) of Sweden and Ilaria Mauro (L) of Italy battle for the ball
16 Jul 2013
HALMSTAD, SWEDEN - JULY 16: Caroline Seger (R) of Sweden and Ilaria Mauro (L) of Italy battle for the ball during the UEFA Women's Euro 2013 group A match between Sweden and Italy at Orjans Vall on July 16, 2013 in Halmstad, Sweden. (Photo by Martin Rose/Getty Images)
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Therese Sjogran, Sofia Jakobsson, Jessica Samuelsson, Linda Sembrant, Hedvig Lindahl, Caroline Seger, Nilla Fischer, Lotta Schelin, Amanda Ilestedt, Emma Berglund of Sweden huddle together
20 Jun 2015
Therese Sjogran, Sofia Jakobsson, Jessica Samuelsson, Linda Sembrant, Hedvig Lindahl, Caroline Seger, Nilla Fischer, Lotta Schelin, Amanda Ilestedt, Emma Berglund of Sweden huddle together before kickoff in the FIFA Women's World Cup Canada 2015 round of 16 match between Germany and Sweden at Lansdowne Stadium on June 20, 2015 in Ottawa, Canada. (Photo by Andre Ringuette/Getty Images)
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Seit ihrem Debüt im Jahr 2005 haben sich im Frauenfussball viele Dinge geändert. Unter anderem zählt die schwedische Liga nicht mehr zu den stärksten, und Schweden ist auch nicht mehr das Traumziel aller Spielerinnen. "Wir sind als Land immer ein Aushängeschild gewesen und haben noch immer eine gute Liga. Aber wenn du als Profispielerin ganz nach oben willst, dann suchst du dir nicht mehr Schweden aus, sondern ein anderes Land, weil es anderswo im Augenblick mehr Geld und bessere Möglichkeiten gibt."
Auch sie hat sich im Laufe der Zeit natürlich verändert. "Ich bin routinierter, habe mehr Erfahrung, kenne meine Rolle besser und weiß, was ich kann und was die Mannschaft von mir erwartet. Das gibt mir Selbstvertrauen und ich spüre auch, dass meine Teamkameradinnen ihr Vertrauen in mich setzen", betont sie erneut.
Wir wollten wissen, wie sie ihre vierte WM angeht. "Natürlich ist das keine neue Erfahrung mehr. Ich bin schon so lange dabei, dass ich schon weiß, was mich erwartet. Ich weiß, wie ich mich vorbereiten und worauf ich mich konzentrieren muss. Das wird wahrscheinlich meine letzte WM sein", so die 34-Jährige. "Ich hoffe, dass ich dieses wichtige Turnier genießen, meine Fähigkeiten zeigen und Dinge erleben kann, an die ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde."
WM-Erinnerungen
"Wir sind nicht über die Gruppenphase hinausgekommen. Es war schrecklich! Das dritte Gruppenspiel gegen Nordkorea hätten wir mit einer hohen Tordifferenz gewinnen müssen, [um noch eine Chance zu haben]. Wir haben nicht gut gespielt. Das war keine schöne Erfahrung."
"Diesmal ist es besser für uns gelaufen, aber ich habe zwei Gelbe Karten kassiert und saß bei der Partie gegen die USA auf der Tribüne. Wir sind trotzdem weitergekommen. Dann habe ich mich im Viertelfinale verletzt. Auf persönlicher Ebene war es keine gute WM, aber für die Mannschaft war sie sehr gut. Ich war sehr stolz auf diese Bronzemedaille, auch wenn ich zuschauen musste. Ich hätte gern auf dem Platz gestanden."
"Da ist es für uns auch nicht wirklich gut gelaufen. Unser bestes Spiel war die Partie gegen die USA, aber im Achtelfinale gegen Deutschland haben wir dann ganz übel mit 1:4 verloren. Sprechen wir lieber über die Olympischen Spiele!", meint die Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016.
Auf dieses Thema werden wir allerdings ein andermal zu sprechen kommen.