Sonntag 09 Juni 2019, 09:03

Riviere: "Ich wollte schon mit drei Fussballerin werden"

  • Jayde Riviere erinnert sich an den Augenblick, an dem sie erfuhr, dass sie im WM-Kader steht

  • Die 18-Jährige erklärt ihre Bewunderung für Christine Sinclair

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Von Mona Yeganegi, Teamreporterin Kanada

Jayde Riviere war fast noch ein Kleinkind, als sie sich entschloss, eines Tages Fussballspielerin zu werden.

"Schon als ich mit drei Jahren zum ersten Mal mit dem Ball in Berührung kam, wusste ich ganz genau, dass ich später Fussballerin werden wollte", meint sie im Gespräch mit der FIFA. "Als ich dann älter wurde, mehr über diese Sportart erfuhr und Spielerinnen wie [Christine] Sinclair im Fernsehen sah, war ich wirklich interessiert."

Riviere sollte auch in ihrer weiteren Entwicklung häufig früher dran sein als andere. Mit gerade einmal 18 Jahren nimmt sie nun an der Seite der gerade erwähnten Legende der kanadischen Nationalmannschaft an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ teil. Die Abwehrspielerin erinnert sich noch gut an den Augenblick, an dem sie entdeckte, dass sie den Sprung in den Kader geschafft hatte.

"Ich kann mich noch genau daran erinnern: Ich betrat diesen dunklen Raum. Plötzlich erklang laute Musik, und Fotos von uns allen wurden an die Wand geworfen. Da wusste ich es", meint die Abwehrspielerin.

Riviere freut sich besonders darauf, gemeinsam mit Sinclair auf dem Platz zu stehen. Die Stürmerin hat bereits 181 Tore für Kanada auf dem Konto. Mit drei weiteren Treffern würde sie mit Abby Wambach, der aktuellen Rekordtorschützin bei Länderspielen, gleichziehen.

"Auf dem Spielfeld siehst du, wie erfahren und clever sie ist", so Riviere. "Es ist fantastisch, an ihrer Seite zu spielen und auch abseits des Spielfelds kannst du viel von ihr lernen."

Riviere würde selbst gern Vorbildfunktion für kanadische Fussballerinnen übernehmen. "Das ist mein Ziel. Ich möchte andere motivieren. Sie sollen sehen, dass das Alter nur eine Zahl ist und es auch für junge Spielerinnen nicht unmöglich ist, in diesem Team zu spielen."

Riviere wurde von Kanadas Trainer Kenneth Heiner-Møller für die Abwehr nominiert, früher hat sie jedoch auf dem Flügel gespielt. "Tore schießen hat Spaß gemacht, aber in dieser Mannschaft fühle ich mich in der Abwehr wohl. Ich habe viel gelernt und meine Erfahrung auf dem Flügel in meine neue Position eingebracht."

Tatsächlich würde die aus Markham (Ontario) stammende Spielerin wohl auf jeder Position spielen, um bei diesem Turnier dabei zu sein.

"Es ist einfach fantastisch, in Frankreich dabei zu sein. Nicht viele Spielerinnen bekommen die Chance, bei einer FIFA-WM zu spielen", erklärt sie. "Es ist cool, dass das Turnier bereits begonnen und Frankreich schon gespielt hat. Da kommen mehr Emotionen auf und ich fühle mich wirklich langsam als Teil des Ganzen."

Kanada startet am Montag in Montpellier gegen Kamerun ins Turnier.

"Wir bleiben unserer Spielweise treu", erklärt Riviere. "Wir sind sehr gut darin, unsere kanadische Identität bei Turnieren zu vertreten. Kamerun hat ein hervorragendes Team. Sie planen ihre Taktik sehr sorgfältig, aber ich glaube, wenn wir bei dem bleiben, was wir am besten können, werden wir keine Probleme haben."