Die meisten Spielerinnen würden es wohl hassen, vor einer feindselig eingestellten Kulisse zu spielen und sich von Tausenden Fans auspfeifen und ausbuhen zu lassen – doch Megan Rapinoe ist nicht wie die meisten Spielerinnen. Sie blüht auf einer solch großen Bühne förmlich auf und bezieht ihre Energie daraus, egal ob das Publikum für sie oder gegen sie lärmt.

Nachdem Rapinoe beim 2:1-Sieg gegen Spanien im Achtelfinale beide Treffer für die USA erzielt hatte, beherrschten ihre Äußerungen zum bevorstehenden Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich die Schlagzeilen.

"Hoffentlich wird das ein Riesenspektakel", so Rapinoe. "Ein riesiger Medienzirkus. Ich hoffe es wird großartig und verrückt. Das sollte es werden. Das ist das beste Spiel, das ist, was sich alle gewünscht haben."

Rapinoes Wunsch ging in Erfüllung. Mehrere hundert Medienvertreter berichteten von der Partie im ausverkauften Pariser Prinzenpark – und sie selbst zeigte erneut eine herausragende Leistung.

Ihr erstes Tor erzielte sie bereits nach fünf Minuten. Alex Morgan wurde knapp außerhalb des Strafraums gefoult und Rapinoe jagte den Freistoß direkt in die Maschen. Die frühe Führung verschaffte dem U.S.-Team gegen die starken Französinnen mehr Sicherheit.

Das erste Tor war beeindruckend, doch das zweite war noch wichtiger. Die Französinnen hatten sich mehr Spielanteile erobert und bauten viel Druck auf. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Doch genau in dieser Situation zeigten Alex Morgan und Tobin Heath eine tolle Kombination und bedienten dann Rapinoe, die auf 2:0 erhöhte.

Somit hat die 33-Jährige in ihren vier Spielen in Frankreich fünf Treffer erzielt. Zudem wurde sie zum zweiten Mal in Folge zur Spielerin der Partie präsentiert von Visa gewählt.

"Sie ist einfach eine große Persönlichkeit, auf und abseits des Feldes", so Trainerin Jill Ellis über Rapinoe. "Und sie blüht in solchen Momenten einfach mit jeder Faser ihres Körpers auf."

Ellis erinnerte auch an die FIFA Frauen-WM Deutschland 2011™, als Rapinoe im Viertelfinale der USA gegen Brasilien in der 122. Minute eine perfekte Flanke in den Strafraum brachte, die Abby Wambach per Kopfball zum Ausgleich nutzte. Damit musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen, das die USA gewannen.

"Wenn junge Spielerinnen ins Team kommen, sage ich ihnen immer, sie sollen sich an Megan wenden, wenn es um große Momente geht, denn sie verkörpert wie keine andere die Einstellung, niemals aufzugeben. Sie liebt und lebt für solche Momente."

Gut für die USA und Rapinoe, dass am Dienstag ein noch größerer Moment ansteht, nämlich das Halbfinale gegen England in Lyon.

Fans, die die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ vor Ort in Frankreich erleben möchten, können für die verbleibenden Spiele die noch erhältlichen Tickets online unter de.fifa.com/tickets erwerben, ebenso wie bei den Ticket-Verkaufsstellen direkt an den Stadien.