Samstag 04 Juli 2015, 12:38

Nsekera: "Diese WM muss als Inspiration dienen"

Zwei Tage vor dem Finale des Wettbewerbs fand im Rahmen des 6. FIFA-Frauenfussball-Symposiums am Freitag, 3. Juli, in Vancouver die Abschlusspressekonferenz der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ statt. Die Teilnehmer waren Lydia Nsekera, Vorsitzende des Ausschusses für Frauenfussball und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ sowie Mitglied des FIFA Exekutivkomitees, Tatjana Haenni, stellvertretende FIFA-Direktorin der Abteilung Frauenwettbewerbe, Victor Montagliani, Vorsitzender des Nationalen Organisationskomitees und Präsident des kanadischen Fussballverbands sowie Peter Montopoli, Geschäftsführer des Nationalen Organisationskomitees und Generalsekretär des kanadischen Fussballverbands.

Nachfolgend die wichtigsten Auszüge der Konferenz, die auf FIFA.com als Video zur Verfügung steht.

Lydia Nsekera Bei der Eröffnungspressekonferenz sagte ich, dass jede Frauen-Weltmeisterschaft eine Gelegenheit darstellt, vielen Menschen die Entwicklung des Spiels zu präsentieren. Ich freue mich, einen Monat später bestätigen zu können, dass wir eine mehr als erfolgreiche siebte Auflage erlebt haben. Diese WM muss allen Verbänden als Inspiration dienen und nicht nur als Innehalten, bei dem nur die Ergebnisse zählen. Gewiss, mehr als 30 Millionen Frauen und Mädchen weltweit spielen Fussball, aber wir müssen diese Zahl noch weiter erhöhen. Diese Motivation, die alle vier Jahre erzeugt wird, muss zu konkreten und dauerhaften Entscheidungen führen. Der Fussball muss weiter der Mannschaftssport Nummer eins auf der Welt bleiben. Die Teilnehmerzahlen müssen weiter steigen, und das Frauenfussball-Symposium, das wir heute Morgen eröffnet haben, verfolgt das Ziel, Denkanstöße und Handlungsgrundlagen für bestimmte Themen zu bieten, wie beispielsweise Governance, Strukturen, Wettbewerbe und kommerzielle Entwicklung, Werbung, Darstellung in den Medien oder Sponsoring.

Tatjana Haenni Wir sagen immer, dass jede Frauen-Weltmeisterschaft etwas Besonderes ist und eine neue Stufe in der Entwicklung des Frauenfussballs darstellt. Die Frauen-Weltmeisterschaft 2015 hat ihren Status als größte Sportveranstaltung für Frauen bestätigt und war in mehreren Punkten ein historisches Ereignis. Es nahmen 24 Mannschaften teil und damit acht mehr als in Deutschland 2011. Es waren acht Debütanten dabei. Erstmals wurde die Torlinientechnologie eingesetzt. Sie hat sich in mehreren Fällen als nötig erwiesen, und die Schiedsrichterassistenten haben bestätigt, dass es ohne diese Hilfe wirklich schwierig gewesen wäre, zu wissen, ob der Ball die Linie überquert hatte oder nicht.

Die FIFA und Canada Soccer haben beim Projekt "Live Your Goals" zusammengearbeitet, um die Anzahl der Mädchen zu erhöhen, die Fussball spielen. Außerdem wurde eine neue Kampagne namens "No Barriers" ins Leben gerufen. Der Frauenfussball entwickelt sich weiter und das Niveau wird immer besser. Bisher war also jede WM die beste der Geschichte, und Kanada 2015 ist keine Ausnahme von dieser Regel. Aber ohne die Begeisterung für den aktuellen Wettbewerb bremsen zu wollen, kann ich jetzt schon sagen, dass die nächste in vier Jahren ebenfalls die beste der Geschichte sein wird.

Victor Montagliani Ich habe die große Freude, den Erfolg von Kanada 2015 zu bezeugen sowie den großen Einfluss, den wir gehabt haben, damit unsere Nation 30 Tage lang geschlossen hinter dem Frauenfussball steht. Kanada hat den Frauenfussball sehr früh angenommen und war bald führend in der Disziplin. Neben unseren Anstrengungen bei der Entwicklung unserer Nationalmannschaft haben wir auf brillante Weise auch die FIFA U-19-Frauen-Weltmeisterschaft 2002, die U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2014 und natürlich auch diese FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015 organisiert. Der Verband ist durch die Austragung dieser Wettbewerbe nicht nur ein finanzielles Risiko eingegangen, sondern hat allen Teams Unterstützung zukommen lassen, damit sie die bestmöglichen Bedingungen für eine erfolgreiche Teilnahme vorfinden. Wir hoffen, dass der Publikumserfolg der WM das Potenzial des Frauenfussballs in Kanada beweist.

Peter Montopoli Unsere Bewerbung 2010 für die Ausrichtung der Frauen-Weltmeisterschaft beinhaltete mehrere Ziele, unter anderem das Vermächtnis, das der Wettbewerb hinterlassen würde, sowie die Absicht, das Land zu verbinden. Es gab aber noch weitere. Erstens die operative Zielsetzung, erfolgreich einen Wettbewerb in fünf verschiedenen Zeitzonen zu organisieren. Zweitens in technischer Hinsicht sicherzustellen, dass unser Entwicklungsprogramm die Nationalmannschaft so weit wie möglich bringen würde. Und drittens, ob wir in der Lage sein würden, unser Ziel von 1,5 Millionen Zuschauern in den Stadien zu erreichen. Wir freuen uns darüber, sie praktisch alle erreicht zu haben. Beim Ticketverkauf haben wir die Marke von 1,35 Millionen Zuschauern erreicht. Dies entspricht 90 Prozent unserer Zielsetzung und ist gleichzeitig die größte Gesamt-Zuschauerzahl bei einem FIFA-Turnier mit Ausnahme der WM-Endrunden der Männer. Wir hatten es 2007 erreicht und freuen uns, es 2015 erneut geschafft zu haben. In sieben Spielen waren mehr als 50.000 Zuschauer anwesend.