Montag 22 April 2019, 07:05

Mjeldes genialer Freistoß voller Emotion

  • Mjelde trifft gegen Deutschland unhaltbar per Freistoß

  • Jede Menge Emotionen machen das Tor ganz besonders

  • Wählen Sie Ihren Favoriten aus den zehn Toren der Vorauswahl

Gesucht wird das schönste Tor in der Geschichte der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™. Heute geht es um einen Treffer von der letzten Auflage in Kanada 2015.

Emotionen gehören zum Fussball wie Zuschauer, Tore und das runde Leder an sich. Ausgehend davon hat der Treffer von Norwegens Maren Mjelde wahrlich das Zeug dazu, bei der Wahl weit vorne zu landen.

"Ich werde immer noch emotional, wenn ich darüber rede", erzählte nämlich eben jene Mjelde einst im Gespräch mit FIFA.com, als die Sprache auf ihr wunderschönes Freistoßtor bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ kommt. Die norwegische Spielführerin gibt lachend zu, dass in den fast vier Jahren Jahren, die seitdem vergangen sind, sie immer und immer wieder versucht hat, die Aktion zu wiederholen – ohne Erfolg.

Doch der Kloß im Hals, den Maren Mjelde rückblickend noch bekommt, hat nichts mit der Qualität des Schusses oder der großen Bedeutung zu tun, die diesem 1:1-Unentschieden im Gruppenspiel gegen Deutschland zukam. Was sie bewegt sind vielmehr die Umstände, unter denen sie den Treffer erzielt hat. Damals saß nämlich ihre Mutter auf der Tribüne, die mit einer Krebserkrankung kämpfte und der sie das Tor widmete. Inzwischen hat ihre Mutter diesen schweren Kampf gewonnen, und Norwegen ist nun einmal mehr für die FIFA Frauen-WM qualifiziert. In Frankreich in wenigen Wochen wird Mjelde die Skandinavierinnen als Spielführerin auf den grünen Rasen führen.

Das Tor

Norwegen lag am zweiten Spieltag der Gruppe B im TD Place Stadium von Ottawa seit der 6. Minute nach einem Treffer von Anja Mittag gegen Deutschland zurück, ehe ihnen einen Freistoß direkt an der Strafraumgrenze zugesprochen wurde. Mjelde schnappte sich das runde Leder, nahm drei Schritte Anlauf und schlenzte den Ball über die Mauer unhaltbar in die Maschen zum 1:1-Endstand.

Die Norwegerinnen zogen schlussendlich hinter der DFB-Auswahl in die K.-o.-Runde ein, wo im Achtelfinale aber direkt gegen England Endstation war.

Zitat

"Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich vor der WM einen ganzen Monat lang Freistöße trainiert habe, und diesen einen hätte ich nicht besser treten können. Tatsächlich habe ich seitdem immer wieder versucht, einen Freistoß so perfekt auszuführen wie diesen, aber es ist mir nicht gelungen. Wenn einem das bei einer WM und in einem so wichtigen Spiel gelingt, ist es das Größte. Und ja, das war sehr emotional für mich, weil bei meiner Mutter in dem Jahr vor der WM Krebs diagnostiziert worden war. Jetzt geht es ihr glücklicherweise gut – sie hat all dies überwunden und ist wieder gesund – aber damals war das sehr besorgniserregend. Ich werde immer noch emotional, wenn ich darüber rede, aber jetzt sind es zumindest gute Gefühle, die mich überkommen. Meine Eltern saßen auf der Tribüne und haben das Tor gesehen. Das war etwas ganz Besonderes, weil wir gerade so viel gemeinsam durchgemacht hatten."

Mjelde (im Herbst 2018 gegenüber FIFA.com)

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