Montag 24 Juni 2019, 21:41

Leupolz und Oberdorf: Rückkehr unter veränderten Vorzeichen

  • Deutschland zurück in Rennes

  • Vorzeichen haben sich verändert

  • Viele Spielerinnen kämpfen um Spielzeit im Mittelfeldzentrum

Von Steffen Potter, Teamreporter Deutschland

Die deutsche Elf ist zurück im schönen Golf-Hotel Domaine de Cicé-Blossac bei Rennes. Dort, wo vor knapp drei Wochen das Abenteuer FIFA Frauen-WM Frankreich 2019™ begann. Das Wetter ist erneut schwül-feucht und in den benachbarten Teichen quaken wieder die Frösche, was bei dem einen oder anderen Gast des Hotels dazu führt, dass die Ohrstöpsel, die sich auf jedem Zimmer befinden, zum Einschlafen abends dann auch gebraucht werden.

Déjà-vu nennt man das - und zwar nicht nur in Frankreich. Und doch sind einige Dinge anders, als sie es Anfang Juni noch waren. Zum einen ist da der Presseraum: Den, welchen die deutsche Mannschaft vor dem Turnierauftakt gegen China VR nutzte, hat derzeit Japan in Beschlag, das am Dienstag im Roazhon Park das letzte Achtelfinale dieses Turniers gegen die Niederlande bestreitet.

"Es ist auf jeden Fall vertraut und sehr schön hier", sagte Melanie Leupolz heute bei der Pressekonferenz des DFB – aber "damals wussten wir noch gar nicht so, wo wir stehen. Wir wollten gut ins Turnier kommen und haben dann die Gruppenphase als Erster überstanden."

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Vor dem Turnier ging man davon aus, dass Leupolz gemeinsam mit Sara Däbritz im zentralen defensiven Mittelfeld der deutschen Elf gesetzt sei. Die Dinge haben sich anders entwickelt. Die lauffreudige Spielerin des FC Bayern München musste öfter vorzeitig vom Feld, als man das erwartet hatte.

Turnier-Bilanz Leupolz: 4 Spiele, 3 Mal Startelf, 208 Spielminuten, 1 Tor

"Wir haben so einen guten Kader, da kann man kaum von Stammplatz sprechen. Man will immer spielen, ich muss aber akzeptieren, wenn ich nicht von Anfang an spiele oder ausgewechselt werde", räumte Leupolz ein. "Meinen Platz im Team und Verantwortung habe ich ja nach wie vor."

Neben ihr hat die 17-jährige Lena Oberdorf Platz genommen und deren Gefühlswelt ist eine andere. "Ich spiele mehr, als ich vorher erwartet habe, ich bin echt zufrieden mit meiner Spielzeit." Das ist insofern ein wenig pikant, als dass beide Spielerinnen auf derselben Position im defensiven Mittelfeld zuhause sind.

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Turnier-Bilanz Oberdorf: 3 Spiele, 1 Mal Startelf, 130 Spielminuten

Von Rivalität allerdings ist nichts zu spüren. "Lena und ich sind glaube ich relativ ähnliche Typen, wir können auch den Spielaufbau hinten raus betreiben", so Leupolz. "Man braucht gerade auf der 6 diese defensive Stärke, aber auch Übersicht und Passgenauigkeit nach vorne", ergänzt Oberdorf.

"Im Mittelfeld wird viel rochiert, wir hatten glaube ich jetzt fünf oder sechs verschiedene Spielerinnen, die auf der 6er-Position gespielt hat. Da kann die Trainerin je nach Fitness oder Form auswählen. Wir können uns dem Gegner anpassen", fügt Leupolz hinzu.

Dass im Viertelfinale gegen Schweden Dzsenifer Marozsan wohl wieder mit dabei sein wird, dürfte das Puzzle für Martina Voss-Tecklenburg nicht gerade einfacher machen.

Gewusst?

Das letzte Spiel zwischen Deutschland und Schweden fand erst Anfang April statt - dort siegten die DFB-Frauen 2:1 in Solna

Tickets

Fans, die die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ vor Ort in Frankreich erleben möchten, können für die verbleibenden Spiele die noch erhältlichen Tickets online unter www.fifa.com/tickets erwerben, ebenso wie bei den Ticket-Verkaufsstellen direkt an den Stadien.