Samstag 23 März 2019, 16:26

Kim Jungmi will die WM-Vorbereitung intensivieren 

  • Kim Jungmi in Ulsan vor Ort bei der Trophy Tour zur FIFA Frauen-WM

  • Die Torhüterin erwartet eine Intensivierung der Vorbereitung auf das bevorstehende Turnier in Frankreich

  • Sie hofft, dass eine gute WM mehr Mädchen zum Fussballspielen bringt

Die Trophäe der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ glänzte und glitzerte im strahlenden Sonnenschein vor dem FIFA WM-Stadion in Ulsan, in dem während der FIFA Fussball-WM 2002™ der Männer drei Spiele ausgetragen wurden.

Die Männer-Nationalmannschaft der Republik Korea bestritt am gleichen Tag ein Freundschaftsspiel gegen Bolivien in der Stadt. Doch vor der Partie waren alle Augen auf die Trophäe der FIFA Frauen-WM™ gerichtet. Mit dabei waren auch zwei Stars des Frauenteams, nämlich Torhüterin Kim Jungmi und die Spielerin des Jahres Jang Selgi.

Auch die FIFA, der koreanische Fussballverband und Partner Hyundai waren vor Ort vertreten. Entsprechend groß war das Medieninteresse. Viele Journalisten hofften darauf, von den beiden Stars etwas über den Stand der Vorbereitungen auf die bevorstehende FIFA Frauen-WM in Frankreich zu erfahren.

Für Kim ist es bereits die dritte WM-Teilnahme. Als 18-Jährige war sie bei der Turnierauflage 2003 dabei. Bei der letzten Auflage 2015 in Kanada kam sie in mehreren Partien zum Einsatz.

Als sie die Trophäe aus nächster Nähe sah und das große Medieninteresse erlebte, wurde der Torhüterin erst wirklich klar, wie schnell die WM nun näher rückt.

"Bevor die Trophy Tour nach Ulsan kam, dachte ich bei mir stets, dass es ja noch eine ganze Weile bis zur WM dauert. Doch nun ist mir klar, dass ich meine Vorbereitung intensivieren muss", so Kim. "Ich will unbedingt im Sommer topfit und einsatzbereit sein."

Die Südkoreanerinnen treten zunächst im Eröffnungsspiel des Turniers gegen Gastgeber Frankreich an. Es folgen knifflige Partien gegen Norwegen und Nigeria. Kim, die bereits mehr als 100 Länderspiele absolviert hat, bekommt es also in den Gruppenspielen mit überaus torgefährlichen Angreiferinnen wie Eugenie Le Sommer (Frankreich), Asisat Oshoala (Nigeria) und Caroline Graham Hansen (Norwegen) zu tun. Doch sie stammt aus einem Umfeld, in dem Fussball nicht unbedingt als Sport für Frauen gesehen wird. Entsprechend ist sie daran gewöhnt, auch große Herausforderungen anzunehmen – insbesondere als Torhüterin.

"Viele Leute denken, Fussball wäre ein Männersport. Aber ich finde es fantastisch, wenn Frauen spielen. Bei uns Torhüterinnen ist es für alle das Gleiche. Man steht immer unter Druck, kein Gegentor zuzulassen. Es liegt an mir und dem Trainer, diesem Druck standzuhalten."

Die Spielweise der Republik Korea, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und den Gegner zu zermürben, kann dazu beitragen, den Druck auf Kim und ihre Abwehr zu verringern. Die Torhüterin der Incheon Red Angels charakterisiert diese Spielweise als besonders anspruchsvoll im Vergleich mit der DVR Korea, Japan und Australien.

Im Team der Republik Korea stehen reichlich talentierte Spielerinnen, allen voran Jang, Ji Soyun von Chelsea sowie Spielführerin Cho Sohyun von West Ham United. Kim hofft, dass das Team dank der intensiven Vorbereitung in Frankreich starke Leistungen zeigt und damit mehr Mädchen und Frauen in ihrem Heimatland motiviert, mit dem Fussball anzufangen.

"In Korea steckt der Frauenfussball noch in den Kinderschuhen. Es spielen noch nicht viele Frauen Fussball", sagt sie. "Aber wenn wir bei der WM gut spielen, werden das viele Leute sehen und sich dadurch motiviert fühlen. Das bedeutet, dass mehr Mädchen und Frauen Fussball spielen wollen."