Mittwoch 10 April 2019, 15:00

Herlovsen: Familie, Tore und der Fussballnachwuchs

  • Isabell Herlovsen bestreitet **2019 in Frankreich ihre vierte WM**

  • Rückblick auf die Weltmeisterschaften 2007, 2011 und 2015

  • Hauptaugenmerk auf Familie und Rolle als Führungsspielerin

"Ich bin noch immer derselbe Mensch und dieselbe Spielerin, auch wenn ich vielleicht besser geworden bin. Ich möchte einfach ich selbst sein und mich um die jüngeren Spielerinnen kümmern. Schließlich war ich selbst schon in dieser Position und weiß, dass die Nerven manchmal blank liegen."

Isabell Herlovsen war mit Norwegen bei den letzten drei Weltmeisterschaften dabei. Diese reife und großmütige Aussage zeigt, wie viel sich seit ihrem Debüt bei der Frauen-WM 2007 in China geändert hat. Damals war sie gerade einmal 19 Jahre alt.

Seitdem ist sie bei mehr als 100 Gelegenheiten für ihr Land aufgelaufen und hat reichlich Tore erzielt. Mittlerweile ist sie unter den besten fünf norwegischen Torschützinnen aller Zeiten. Doch ihr Beitrag geht weit über diese Zahlen hinaus. Die durchschlagskräftige skandinavische Stürmerin widmet sich gleichzeitig auch mit ganzer Kraft der Integration der neuen Generationen, ohne dabei das Toreschießen aus den Augen zu verlieren.

Darüber hinaus gibt es für sie einen Lebensmittelpunkt abseits des Spielfelds: "Ich habe jetzt meine eigene Familie, und es ist toll, sie um mich zu haben. Ich freue mich, dass mein kleiner Sohn mich in seiner Kindheit Fussball spielen sieht, denn der Fussball macht schließlich die Hälfte meines Lebens aus."

Herlovsen im Kurzporträt

  • Mittelstürmerin, 30 Jahre alt, Rechtsfuß

  • Derzeit bei Vålerenga Oslo unter Vertrag, fast die gesamte Karriere in Norwegen verbracht

  • Kopfballtore und Volleyschüsse zählen zu ihren Stärken

  • Nationalspielerin seit 2005, Teilnahme an drei Weltmeisterschaften (vier Tore)

  • Bei sechs der acht Qualifikationsspiele für Frankreich 2019 in der Startelf

Frankreich – Gegner in der Gruppenphase

Als Norwegen zum letzten Mal dem WM-Gastgeber in der Endrunde gegenüberstand (2007 in der VR China), erzielte eine blutjunge Isabell Herlovsen das Tor, durch das die Skandinavierinnen ins Halbfinale einzogen.

Zwölf Jahre später werden sie nun Frankreich gegenüberstehen, das bei dieser WM-Auflage zu den Favoriten zählt. Vielleicht sind es zum Teil die schönen Erinnerungen an China, die sie zum Lächeln bringen, als wir auf das Duell zu sprechen kommen: "Es ist schön, dass wir bei der WM auf Frankreich treffen. Ich glaube, dass der gesamte Druck auf den Französinnen lastet und wir diese Partie einfach nur genießen müssen."

Gruppe AWann?Wo?
Norwegen - Nigeria8. JuniReims
Frankreich - Norwegen12. JuniNizza
Korea Republik - Norwegen17. JuniReims

Norwegen startet vier Tage zuvor gegen Nigeria – einen weiteren kniffligen Gegner – in die WM. Die Nigerianerinnen waren bei allen bisherigen WM-Auflagen vertreten und gehen als amtierender Afrikameister ins Turnier.

Nach der Partie gegen Les Bleues müssen die Norwegerinnen dann am letzten Spieltag der Gruppenphase gegen die Republik Korea antreten, die sich erstmals zum zweiten Mal in Folgformat_list_bulleted

e für die WM qualifizieren konnte. "Viele Teams ergreifen inzwischen Maßnahmen, und die Spiele gegen sie gestalten sich immer schwieriger", so die Mittelstürmerin. Tatsächlich haben die Afrikanerinnen und Südkoreanerinnen bei der WM 2015 in Kanada schon gegen Teams für Überraschungen gesorgt, die in der Weltrangliste wesentlich höher angesiedelt waren.

Die Familie auf der Haut

Reisen, Trainingseinheiten, Trainingslager und Spiele – eine Fussballspielerin verbringt im Laufe ihres Sportlerlebens viele Stunden fern von ihren Lieben. Isabell Herlovsen ist das sehr wohl bewusst, und sie trägt ihre Familie immer bei sich, und zwar auf dem rechten Arm.

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"Die Familie war mir immer wichtig", erklärt sie bei der Beschreibung ihrer Tätowierungen. Mit ihren Liebsten auf der Haut und ihrem Sohn auf der Tribüne will Herlovsen weiterhin fleißig Tore produzieren und hofft, beim großen Fussballfest in diesem Sommer eine Hauptrolle zu spielen. "Alles ist möglich. Ich hoffe, dass Norwegen eine gute WM spielen wird."