Freitag 05 Juli 2019, 18:41

Frappart: "Bin stolz, dass die Wahl auf mich gefallen ist"

  • Stéphanie Frappart leitet das Finale der FIFA Frauen-WM Frankreich 2019

  • Die Französin pfeift regelmäßig in der Ligue 1

  • "Ich bin sehr stolz, dass die Wahl auf mich gefallen ist", sagt die Schiedsrichterin

Seit Freitag ist bekannt, dass Stéphanie Frappart das Endspiel der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ zwischen den USA und den Niederlanden leiten wird, das am Sonntag um 17:00 Uhr in Lyon angepfiffen wird. Im bisherigen Turnier leitete die Französin bereits die beiden Gruppenspiele Argentinien gegen Japan (0:0) und Niederlande gegen Kanada (2:1), darüber hinaus das Viertelfinale Deutschland gegen Schweden (1:2).

In Frankreich war sie die erste Frau, die in der Ligue 2 ein Profispiel der Männer leitete, später dann auch in der Ligue 1.

Bei FIFA.com erzählt Frappart, wie stolz sie darauf ist, das Finale leiten zu dürfen, und schildert ihre Eindrucke vom Turnier.

Stéphanie Frappart, was bedeutet es Ihnen, dass die Wahl für die Leitung des WM-Finals auf Sie gefallen ist? Ich bin sehr stolz, dass die Wahl auf mich gefallen ist, denn ich repräsentiere die Gesamtheit der Unparteiischen bei dieser Weltmeisterschaft. Das ist eine große Anerkennung. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man jahrelang auf etwas hinarbeitet. Fast so, wie bei den Spielerinnen auch.

Wie fällt Ihre Bilanz zum ersten Einsatz von Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) bei einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ aus? Das VAR-System hat sich positiv auf die WM ausgewirkt. Es wurde ein Jahr an der Umsetzung des Systems gearbeitet. Für uns ist es ein gutes Hilfsmittel. Wir Unparteiische treffen nach wie vor die Entscheidungen auf dem Platz. Der VSA ist ein Fallschirm für uns, sollten wir uns mal nicht sicher sein oder Fehler machen, so dass wir letztlich doch zur korrekten Entscheidung kommen.

Was sagen Sie unterm Strich zu dieser WM? Ich halte diese Weltmeisterschaft für einen großen Erfolg des Frauenfussballs. Die Stadien sind voll, die Begeisterung ist groß und alle verfolgen diesen Wettbewerb, wie die Weltmeisterschaft der Männer auch. Also ist es ein Erfolg für uns.

Wie haben Sie sich auf dieses Ereignis vorbereitet? Die Vorbereitung begann für uns schon unmittelbar nach der FIFA Frauen-WM Kanada 2015™. Es gab Seminare, Schulungen und eine körperliche, taktische und technische Vorbereitung. Für die Physis haben wir Trainer, die uns das ganze Jahr über betreuen. Auch während der Turniere. Und es gab auch eine Vorbereitung auf das VSA-System.

Sie haben auch schon Spiele der Männer in der höchsten französischen Spielklasse geleitet. Was bedeutete Ihnen das? Ich habe in der vergangenen Saison erstmals zwei Spiele in der Ligue 1 geleitet. Ich empfinde das als echte Anerkennung meiner Kompetenz und meiner Arbeit. Außerdem zeigt es allen Mädchen, was möglich ist, wenn man hart arbeitet und sich einer Sache ganz verschreibt.