Montag 10 Juni 2019, 16:44

Argentinien schreibt Geschichte – Kanada mit Arbeitssieg

  • Argentinien feiert historischen Punktgewinn gegen Japan

  • Kanada startet mit knappem Erfolg gegen Kamerun ins Turnier

  • Reaktionen und mehr: Liveblogs zu #ARGJPN und #CANCMR

Ein torloses Unentschieden ist für gewöhnlich kein Ergebnis, das groß Schlagzeilen macht. Doch in Argentinien sorgte das 0:0 gegen Japan am fünften Spieltag der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ für großen Jubel. Dass die Südamerikanerinnen ihren allerersten WM-Punkt im siebten Anlauf ausgerechnet gegen den Weltmeister von 2011 und Vize-Weltmeister von 2015 holen konnten, erhöht den Stellenwert dieses Erfolgs zusätzlich. Japan indes war als klarer Favorit in die Partie gegangen und dürfte von dem Ergebnis gegen den taktisch disziplinierten und gut verteidigenden Außenseiter enttäuscht sein.

Im Abendspiel waren die Voraussetzungen ähnlich: Favorit Kanada hatte es mit Außenseiter Kamerun zu tun. Am Ende konnte der Gastgeber der letzten FIFA Frauen-WM 2015 den Widerstand der aufopferungsvoll kämpfenden Afrikanerinnen brechen und mit einem hart erkämpften 1:0-Erfolg ins Turnier starten. Der fulminante Kopfball von Kadeisha Buchanan kurz vor dem Pausenpfiff genügte Kanada also, um sich die drei Punkte zu sichern.

Argentinien - Japan 0:0

Analyse der Teamreporter

Diego Zandrino (ARG) Argentinien hat den ersten Punkt überhaupt bei einer FIFA Frauen-WM gewonnen. Das Team zeigte dabei eine ganz starke Leistung in der Abwehr. Die Spielerinnen der Albiceleste machten die Räume in der Defensive unglaublich eng und unterbanden dadurch die sonst so präzisen Angriffe der Japanerinnen. Man muss gestehen, dass Argentinien in den letzten 30 Minuten einige Probleme hatte, doch das war gegen eines der Schwergewichte im Frauenfussball nicht anders zu erwarten – vor allem nach der kräftezehrenden Defensivarbeit in den ersten 60 Spielminuten. Das Ergebnis ist nicht nur ein historischer Erfolg für die Argentinierinnen, sondern gleichzeitig ein guter Grundstein für den weiteren Turnierverlauf.

Ai Yoshiizumi (JPN) Dieses torlose Unentschieden ist das folgerichtige Ergebnis zweier engagiert aufspielender Teams, die sich im Großen und Ganzen neutralisierten. Japan hatte mehr Ballbesitz, konnte sich jedoch keine zwingenden Torchancen erarbeiten und brachte die argentinische Defensive in keine allzu großen Schwierigkeiten.

Japans Gegner feierte das Resultat wie einen Sieg. Die Jubelszenen nach Abpfiff sollten den Japanerinnen als positive Motivation dienen. Denn zu den Stärken des Teams gehört es, Probleme innerhalb kürzester Zeit zu lösen. Im nächsten Spiel wird Japan sicherlich treffen.

Kanada - Kamerun 1:0

Analyse der Teamreporter

Mona Yeganegi (CAN) In der ersten Halbzeit gingen beide Teams engagiert zu Werke und versuchten, offensiv Akzente zu setzen. Doch der starken Defensive Kameruns gelang es, die Kanadierinnen immer wieder am geordneten Spielaufbau zu hindern. Folgerichtig fiel der Führungstreffer nach einer Standardsituation, als Buchanan kurz vor der Halbzeitpause per Kopf einnetzte. Mit der Führung im Rücken zog Kanada weiter sein kreatives Offensivspiel auf. Kamerun hatte dem in der zweiten Hälfte nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Cynthia Nzetia (CMR) Kamerun war in der Defensive stark. Doch im Angriff sah es so aus, als hoffte das Team nur auf Fehler des Gegners, um zum Torerfolg zu gelangen. Ja, es hätte besser laufen können, da Kanada hier und da Räume bot. Außerdem fehlte es den Kanadierinnen vor dem Tor etwas an Präzision. Festzuhalten bleibt jedoch, dass Alain Djeumfa dem Team insgesamt eine positive Aggressivität eingeimpft hat, vor allem im Defensivverhalten.

So geht es weiter (Alle Anstoßzeiten in Ortszeit)

11. Juni

Neuseeland – Niederlande, Gruppe E, Le Havre, 15:00 Uhr Chile – Schweden, Gruppe F, Rennes, 18:00 Uhr USA – Thailand, Gruppe F, Reims, 21:00 Uhr

Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ verfolgen

Die FIFA Frauen-WM 2019 auf Twitter | Facebook | Instagram