Freitag 01 April 2016, 10:59

Teo: "Wir machen kleine Schritte"

Immer mehr Frauen und Mädchen entdecken ihre Leidenschaft für das runde Leder und sorgen dafür, dass der Frauenfussball in vielen Ländern zu den am schnellsten wachsenden Sportarten zählt. Einen großen Beitrag zu diesem Erfolg hat das FIFA-Programm Live Your Goals geleistet, das im Jahr 2011 eingeführt wurde, und dem Zweck dient, Frauen und Mädchen zu animieren, Fussball zu spielen und dem Sport treu zu bleiben.

Allein im letzten Jahr setzten 50 FIFA-Mitgliedsverbände dieses Programm um und richteten dabei 144 Veranstaltungen mit mehr als 40.000 jungen Spielerinnen aus. Auch 2016 stehen wieder zahlreiche Festivals auf dem Programm und weitere Verbände haben sich dazu entschieden, sich dieser Kampagne anzuschließen. Singapur ist einer von ihnen.

"Live Your Goals ist ein sehr lebendiges und frisches Konzept, das Spielerinnen als Vorbilder beinhaltet und dadurch junge Mädchen animiert. Es ist ein guter Weg, den Frauenfussball jungen Mädchen näher zu bringen und zu fördern", so Julie Teo, Managerin für Frauenfussball und Grassroots beim Fussballverband von Singapur (Football Association of Singapore (FAS)).

Frauenfussball auf dem Weg nach oben Die weibliche Seite des Sports wird auch im kleinsten Insel- und Stadtstaat Südostasiens immer beliebter. 2000 nahm der Verband des Landes den Frauenfussball unter seine Fittiche und richtete 2004 eine eigene Frauenfussball-Abteilung ein.

"Wir haben bereits Festivals für Mädchen organisiert. 2014 hatten wir 300 Teilnehmerinnen, 2015 nahmen 500 Mädchen teil. Deshalb haben wir beschlossen, ein langfristiges Projekt zu initiieren und haben uns für Live Your Goals beworben. In diesem Jahr werden wir mit der Kampagne beginnen", erklärt Teo und führt weiter aus, wie diese Kampagne dabei helfen kann, Frauen und Mädchen den Sport näher zu bringen.

"Es ist eine Tatsache, dass es in dieser Kampagne weibliche Vorbilder gibt. Die Mädchen können sich viel besser mit jemandem, den sie als mütterliche oder schwesterlich ansehen, identifizieren. Sie fühlen sich wohl, vor allem wenn sie zuvor noch nie Fussball gespielt haben. Diese Vorbilder sind gut für die Kinder, da sie diesen Weg selbst gegangen sind. Sie wissen, wie es war, als sie zum ersten Mal gespielt haben, wie schüchtern sie waren und wenig von sich selbst überzeugt. Sie sind sehr gut für diese jungen Mädchen. Wenn wir damit beginnen, die Kampagne umzusetzen, dann werden wir das im ganzen Land tun und immer mehr Menschen werden den Frauenfussball in Singapur kennenlernen."

Immer in Bewegung bleiben Es ist jedoch noch ein langer Weg für den Frauenfussball in Singapur. In der FIFA- Frauenweltrangliste rangiert Singapur auf Rang 103. Dreimal nahm die Mannschaft bisher am AFC Women’s Asian Cup teil (1991, 2001 und 2003), kam aber nie über die Vorrunde hinaus. Zuletzt gab es im Freundschaftsspiel gegen Sri Lanka eine 0:1-Niederlage. Was muss also getan werden, um die weibliche Seite des Sports in die richtige Richtung zu lenken?

"Wir brauchen die Basis, die Schulen, nationale Wettbewerbe und die Nationalmannschaft. Wir brauchen weibliche Trainer und Spielerinnen, die Medien und Marketing. Als ich nach Singapur zurückkam, habe ich damit begonnen Strukturen aufzubauen, die U-14- , U-16-, U-19-Nationalmannschaften, um den Weg für die Mädchen von der Basis bis nach oben in das A-Team zu ebnen. Diese Nationalspielerinnen sollen Vorbilder sein, mehr Mädchen motivieren und ihnen zu zeigen: In der Zukunft kann ich in der Nationalmannschaft spielen oder nach meiner aktiven Zeit Trainerin, Team-Managerin oder Physiotherapeutin werden", beschreibt Teo den Weg, der zu beschreiten ist.

"Momentan machen wir kleine Schritte. Wir haben gerade erst begonnen und wollen nicht zu viel Druck auf die Mädchen ausüben. Der erste Schritt muss sein, wieder aktiv zu werden und den Teams eine gute Vorbereitung auf Freundschaftsspiele und regionale Wettbewerbe zu gewährleisten. Wir wollen mit den Nationalmannschaften auf jeden Fall eine vernünftige Qualifikation spielen. Unser Hauptziel ist es momentan regional aktiv zu sein und von dort werden die nächsten Schritte einleiten."