Montag 12 Oktober 2015, 08:44

Neuseeland dominiert Qualifikation für Papua-Neuguinea

Nach einem souveränen Auftritt beim Qualifikationsturnier in Tonga steht Neuseeland als Vertreter Ozeaniens bei der kommenden FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2016 in Papua-Neuguinea fest. Die jungen Football Ferns werden damit Teil eines historischen Ereignisses sein, da dies das erste FIFA-Frauenturnier sein wird, an dem zwei Nationen aus der Ozeanien-Zone teilnehmen werden.

Papua-Neuguinea ist schon seit längerem der größte Herausforderer Neuseelands in der Region, so dass die Kiwis beim Qualifikationsturnier stark von der Abwesenheit des WM-Gastgebers profitierten. Neuseeland dominierte alle Partien in beeindruckender Manier, so dass am Ende vier Siege und sensationelle 69 Tore ohne Gegentreffer zu Buche standen.

Das zehntägige Turnier wurde im Loto-Tonga Soka Centre abgehalten, das kürzlich auch als Schauplatz der Auftaktrunde der OFC-Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ diente. Die weiteren teilnehmenden Mannschaften waren Samoa, Vanuatu, Neukaledonien und das Gastgeberland Tonga.

Überlegene "Kiwis" In der Auftaktpartie feierte Neuseeland einen 15:0-Kantersieg gegen das Heimteam und setzte damit den Maßstab für die kommenden Begegnungen. Die Kiwis ließen einen bemerkenswerten 26:0-Erfolg gegen Neukaledonien und einen 18:0-Sieg gegen Vanuatu folgen, bevor sie das Turnier mit einem 10:0 gegen den Zweitplatzierten Samoa abrundeten.

Die Stürmerin Emma Rolston nutzte die Torfestivals, um gleich mehrere Rekorde aufzustellen. Ihre elf Tore gegen Neukaledonien sind die höchste individuelle Ausbeute in einem Frauenfussballspiel der OFC. Am Ende hatte sie 25 Treffer auf ihrem Konto und gewann zum zweiten Mal in Folge den goldenen Schuh. Damit löste sie die neuseeländische Stürmerin Rosie White als Ozeaniens Rekordtorjägerin der Altersklasse U-20 ab.

Ebenfalls hervorzuheben sind die Leistungen der neuseeländischen Kapitänin Jasmine Pereira, die mit dem goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde, sowie der Mittelfeldakteurin Daisy Cleverley. Beide standen im Kader des A-Nationalteams der Kiwis bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in diesem Jahr in Kanada.

Die Neuseeländerinnen waren schon am Donnerstag vorzeitig qualifiziert, ohne auf dem Platz gestanden zu haben. Über Twitter erfuhren die Kiwis, die das Geschehen aus der Ferne verfolgten, vom 3:3-Unentschieden zwischen Samoa und Vanuatu am vorletzten Spieltag. Das bedeutete, dass keiner der zwei Verfolger sie am letzten Spieltag am Samstag von der Spitze vertreiben konnte. Der Ausgleichtreffer in der Nachspielzeit dieses Sechs-Tore-Krimis sicherte den Polynesierinnen schließlich die Silbermedaille vor Vanuatu. Neukaledonien belegte den vierten Platz, während Tonga sich trotz des letzten Ranges über zwei Unentschieden freuen konnte, die darauf schließen lassen, dass der Wettbewerb zwischen den Pazifiknationen eng bleibt. Samoa hatte ebenfalls Grund zum Feiern, da Katarina Ah Sui als beste Torhüterin ausgezeichnet wurde.

"Es ist ein großer Erfolg und die Mädchen freuen sich sehr", sagte Neuseelands Trainer Leon Birnie, als die Qualifikation seines Teams für Papua-Neuguinea feststand. "Wir wollten hier gewinnen und die Qualifikation sicherstellen, aber auch eine gute Leistung in den Spielen zeigen. Ich denke, dass uns beides gelungen ist."

Nun besteht für Neuseeland die Herausforderung darin, ihr bisher bestes WM-Ergebnis zu übertreffen, das sie mit dem Viertelfinaleinzug letztes Jahr in Kanada erreichten, nachdem sie dieses Ziel in Chile 2008 und Japan 2012 knapp verpasst hatten.