Donnerstag 21 Mai 2020, 08:40

Guyana erntet erste Früchte der Investitionen

  • Guyana schrieb bei der CONCACAF U-20-Frauen-Meisterschaft Fussballgeschichte

  • Die enorme Entwicklung des Frauenfussballs in Guyana ist das Resultat eines koordinierten Aufbaus

  • Die Qualifikation für eine FIFA Frauen-WM™ gehört zu den ambitionierten Zielen des Verbands

Vor einigen Monaten tauchte ein ungewohnter Name in der Qualifikation für die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft auf, als Guyana erstmals die späteren Runden der langen CONCACAF-Qualifikation erreichte.

Die fussballerischen Erfolge bei den Männern sind seit der Unabhängigkeit 1966 bescheiden geblieben. Der Vorstoß bis in die vorletzte Runde der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ war das bislang beste Abschneiden auf internationaler Ebene.

Die U-20-Auswahl legte beim Vorstoß bis ins Viertelfinale der Kontinentalmeisterschaft eine nie dagewesene Erfolgsserie von sechs Siegen in Folge hin und verpasste die Qualifikation für die FIFA U-20-Frauen-WM somit nur um eine Runde. Der Vorstoß wurde erst durch das starke haitianische Team mit der brandgefährlichen Torjägerin Melchie Dumornay gestoppt. Die Karibiknation konnte dann bei ihrem Debüt bei der FIFA U-20-Frauen-WM vor zwei Jahren in Frankreich beeindrucken.

2018 wurde dann zu einem überaus bedeutsamen Jahr, in dem erstmals eine nationale Frauenliga ausgespielt und die Frauen-A-Nationalmannschaft wiederbelebt wurde. Außerdem richtete Guyana auch einige Spiele in der Qualifikation für die CONCACAF Frauen-Meisterschaft aus.

"Wir haben eine nationale Spiel- und Trainingsphilosophie entwickelt, die in allen Nationalteams umgesetzt wird. Hinzu kommen dann noch jeweils altersgerechte Trainingsinhalte. Die Trainerausbildung hat 2016 einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Nie zuvor gab es in Guyana so viele lizenzierte Trainer und Instruktoren. Die zahlreichen Trainerinnen und Trainer im Grassroots-Bereich entdecken fortwährend neue, talentierte Spielerinnen.

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Das Auffinden von talentierten Spielerinnen in dem weitgehend dünn besiedelten Land mit nur 800.000 Einwohnern stellt für die fussballerische Führung eine große Herausforderung dar.

"Das behindert die Entwicklung des Frauenfussballs auf Klub- und Gemeindeebene enorm. Trotz dieser großen Herausforderungen ist der Frauenfussball auch im Hinterland die beliebteste Sportart und wird das ganze Jahr mit viel Begeisterung auch von unseren indigenen Stämmen gespielt. Hier wurden im Laufe der Jahre schon zahlreiche talentierte Spielerinnen entdeckt, die es bis ins Nationalteam schafften."

"Die jüngeren Leistungen des U-20-Frauenteams waren ein Schlüsselmoment für das Land. Guyana hat sich damit den Spitzennationen der CONCACAF eindrücklich vorgestellt", so Greenwood. "Das Team hat den Geist der Goldenen Pfeilspitze (die Nationalflagge Guyanas) bei dem Turnier vorbildlich repräsentiert, mit Herz, Entschlossenheit und Selbstbewusstein.

"Wir sind überzeugt, dass wir die Kluft zwischen den traditionellen Fussballnationen und den kleineren Teams in unserer Konföderation allmählich schließen können. Wir wollen uns in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste verbessern. Wir wollen es in der FIFA unter die Top 60 schaffen, in der CONCACAF unter die Top 10 und in der CFU unter die Top 5. Wir wollen die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 schaffen und als höchstes Ziel bei der WM 2027 dabei sein."